10 1/2 Jahre Sperre für slowenischen Tennis-Schiedsrichter

Der slowenische Tennis-Stuhlschiedsrichter Marko Ducman wurde von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) für 10 Jahre und 6 Monate aus dem Verkehr gezogen. Der international ausgezeichnete Schiedsrichter soll unerlaubterweise Sportwetten platziert und Daten gefälscht haben.

Leerer Schiedsrichterstuhl beim Tennis

Der slowenische Tennis-Schiedsrichter Marko Ducman ist wegen Sportwetten und Fälschung von Daten zu einer Sperre von mehr als 10 Jahren verurteilt worden. (Symbolbild). © omphoto/shutterstock.com

Geldstrafe und Sperre wegen unerlaubter Sportwetten

Die Tenniswelt muss einen weiteren Rückschlag rund um illegale Sportwetten verkraften. Diesmal wurde jedoch kein Aktiver überführt, sondern ein Schiedsrichter. Der slowenische Stuhlschiedsrichter Marko Ducman [Quelle auf Englisch] wurde zu einer Sperre von insgesamt 10 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Zusätzlich wurde ihm eine Geldstrafe von 75.000 US-Dollar (etwa 68.500 Euro) auferlegt.

Der Schiedsrichter soll auf Tennis-Matches gewettet und sogar Daten manipuliert haben, die die Sportwetten erleichtert haben sollen. Nach Ablauf der Sperre soll Ducman frühestens im März 2034 wieder Tennisspiele leiten dürfen

Immer wieder Verstöße gegen Sportwetten-Kodex

In den letzten Wochen und Monaten scheint die Sportwelt nicht wirklich zur Ruhe zu kommen. Immer wieder kommt es zu Verstößen gegen den Anti-Sportwetten-Kodex der jeweiligen Sportart. Verwickelt sind hierbei nicht nur Aktive, sondern auch Funktionäre.

Im Tennis waren zuletzt mehrere Spieler aus Belgien wegen Spielmanipulationen gesperrt worden. Zu Sperren ist es außerdem auch im Eishockey, Cricket und Golf gekommen.

Dass Sportwetten auch eine gewisse Gefahr bergen können, legen die Aussagen von Judy Murray, ehemalige Chefin des britischen Fed-Cup Teams und Mutter der Profispieler Andy und Jamie Murray, nahe.

Demnach sollen etwa über soziale Medien Morddrohungen bei ihren Spielerinnen eingegangen sein.

Sperre gilt rückwirkend ab September

Die Sperre, die gegen Ducman verhängt wurde, soll rückwirkend ab dem 8. September 2023 in Kraft treten. Der Stuhlschiedsrichter soll an diesem Tag bereits provisorisch von der ITIA aus dem Verkehr gezogen worden sein. Diese provisorische Sperre soll zum damaligen Zeitpunkt gemäß Sektion F.3.b.i.4. des Tennis Anti-Corruption Program (TACP) verhängt worden sein.

Ducman soll die Sperre bereits akzeptiert und mit den Ermittlungsbehörden kooperiert haben. Zudem soll er auf eine Anhörung vor einem unabhängigen Anti-Korruptions-Anhörungsbeauftragten verzichtet haben.

“Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffene Person ein schwerwiegendes Vergehen begangen hat, und dass ohne eine vorläufige Suspendierung die Integrität des Tennissports untergraben würde und der Schaden, der sich aus dem Fehlen einer vorläufigen Suspendierung ergibt, die Härte der vorläufigen Suspendierung für die Betroffene Person überwiegt.”Section F.3.b.i.4., Tennis Anti Corruption Program, TACP, tennistourtalk.com

International anerkannter Schiedsrichter

Marko Ducman ist in der Szene der Tennis-Schiedsrichter kein Unbekannter. So soll er Träger des bronzenen Abzeichens sein und in der Vergangenheit Spiele im Rahmen von Turnieren der ITF, ATP und WTA geleitet haben. Durch die Sperre soll es ihm nicht nur untersagt sein, Spiele zu leiten, sondern auch Turnieren der ATP, ITF und WTA beizuwohnen.

Abzuwarten bleibt, ob die Sperre trotz des Einspruchsverzichts in der Höhe bestehen bleibt oder ob ein Teil der Sperre zu einem späteren Zeitpunkt eventuell zur Bewährung ausgesetzt werden könnte.

Ähnliche Beiträge