Malta: Glücksspielbehörde meldet Rekord bei Spielerzahlen

Pünktlich zum Start ins neue Jahr veröffentlicht die Glücksspielbehörde von Malta, die für ihre Lizensierungen bekannte Malta Gaming Authority, ihren Bericht zum ersten Halbjahr 2022. Darin überbringt sie der Glücksspielbranche gute Nachrichten: Legale Anbieter mit gültiger Lizenz verzeichneten einen deutlichen Anstieg der Spielerzahlen auf ihren Glücksspielportalen. Es ist ein Rekordhoch.

Eine weiße Kugel landet im Roulette.

Die MGA genießt einen umstrittenen Ruf in Deutschland. ©GregMontani/Pixabay

Das ist der jüngste Report der MGA

Der Zwischenbericht, den die Malta Gaming Authority jetzt veröffentlicht hat, dreht sich um den Zeitraum von Januar bis Juni des Jahres 2022. Er soll Auskunft über die Arbeit der Aufsichtsbehörde geben, aber auch die Entwicklung der Glücksspielbranche in Malta im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres illustrieren. Die Ergebnisse ermöglichen einen Blick in die Zukunft und eine Analyse der relevantesten Statistiken wie der Spielerzahlen, sowohl für das Online Glücksspiel aber auch für Spielstätten vor Ort.

Das sind die wichtigsten Daten

Die Malta Gaming Authority verzeichnet in ihrem Bericht einen Rekord bei Spielerzahlen, denn im ersten Halbjahr 2022 ist die Anzahl der registrierten Konten auf circa 19,3 Millionen angewachsen. Dies entspricht einem Anstieg von 8,7 Prozent, wird das Vorjahr 2021 als Vergleich herangezogen. In der ersten Jahreshälfte 2019 hingegen hatte es nur circa 15,4 Millionen Spielerkonten gegeben. Ist dies der Vergleichszeitraum, liegt der Anstieg sogar bei 25 Prozent. Die aktuelle Zahl ist die höchste, die jemals festgestellt wurde.

Spielende zwischen 25 und 34 bleiben die größte Gruppe

Spieler und Spielerinnen zwischen 25 und 34 Jahren bleiben die größte Gruppe, sie machten 39 Prozent der Gesamtanzahl aus. 30,3 Prozent waren zwischen 35 und 54 Jahren alt, was einen leichten Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Zwischen 55 und 64 Jahre alt waren unter fünf Prozent der Spielenden. Diese Anzahl halbiert sich noch einmal für die Altersgruppe von 65 und älter. Zuwachs von circa 22,5 Prozent auf knapp 25 Prozent gab es bei Menschen zwischen 18 und 24 Jahren.

Selbstausschlüsse gehen zurück

Wenn die Anzahl der Spielerkonten steigt, wäre es eine fast logische Annahme, dass auch die Selbstausschlüsse zunehmen. Nun hat die MGA jedoch festgestellt, dass dies nicht der Fall ist. Von Spielern und Spielerinnen eingereichte Selbstausschlüsse verzeichneten eine Abnahme von 29 Prozent. Dafür reichten aber mehr Anbieter Ausschlüsse von Spielenden ein, seit Juni 2021 stieg die Anzahl um 13 Prozent. In ihrem Report begründet die MGA dies unter anderem mit der Coronapandemie und den daraus resultierenden Unsicherheiten.

MGA engagiert sich gegen Spielsucht

Regularien, wie sie in Deutschland üblich sind, fehlen in Malta. Glücksspielbetreiber haben weitestgehend freie Hand, wenn es um die Gestaltung von Einsatzhöhen, Einzahlungen und Pausen geht. Auch eine Sperrdatei wie OASIS existiert dort nicht. Sich selbst zu sperren und Limits zu setzen, bleiben freiwillige Maßnahmen, die Spielende jedoch laut eines Berichts aus Großbritannien ablehnen. In der ersten Jahreshälfte 2022 waren es rund 2.500 Spieler und Spielerinnen, die Hilfe suchten und diese durch die MGA auch bekamen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war dies kaum eine Veränderung.

626 Überprüfungen durchgeführt

Im ersten Halbjahr 2022 führte die MGA außerdem insgesamt 626 Überprüfungen bei verschiedenen Unternehmen durch. Im Fokus standen hierbei das Personal und die Anteilseigner, wirtschaftlich Berechtigte, Schlüsselpersonen und Angestellte aus dem Bereich der landbasierten und Online Glücksspiele. Außerdem wurden 22 Gespräche mit Geldwäsche-Meldebeauftragten durchgeführt. Geldwäsche ist eine der großen Herausforderungen der Glücksspielindustrie, weshalb auch die EGBA erst kürzlich neue Richtlinien publizierte, die unter anderem Anbieter zu jährlichen Statusberichten verpflichtet.

“Außerdem sprach die Behörde eine Warnung aus, hob eine Lizenz auf und setzte eine weitere zugelassene Einrichtung aus, nachdem sie Informationen aus Compliance-Audits, Compliance-Überprüfungen und formellen Untersuchungen erhalten hatte. Darüber hinaus verhängte die MGA insgesamt sieben Verwaltungssanktionen sowie zwei Vergleiche mit einem Gesamtbetrag von 85.000 Euro.”Malta Gaming Authority, Glücksspielaufsichtsbehörde in Malta, Statusbericht von 2022

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