Spieler- und Sportlerschutz im Fokus: Mehrere US-Bundesstaaten möchten Regeln für Sportwetten anpassen

In verschiedenen US-Bundesstaaten werden derzeit Anpassungen der Regeln diskutiert, an die sich Sportwetten-Anbieter in Zukunft halten müssen. Insbesondere wollen mehrere Staaten Wetten auf College-Spiele einschränken und die Einzahlung von Guthaben über Kreditkarten verbieten.

Aufnahme einer USA-Flagge vor einem Gebäude

Verschiedene US-Bundesstaaten möchten die Gesetzgebung rund um Sportwetten anpassen (Symbolbild). © Nik Shuliahin/unsplash.com

Pennsylvania will Spieler schützen

Senator Wayne Fontana habe laut Informationen von iGaming Business letzte Woche einen Gesetzentwurf eingereicht, der die Verwendung von Kreditkarten zur Finanzierung jeglicher Art von Online-Glücksspielen, einschließlich Casino, Lotterie und Sportwetten, in Pennsylvania verbieten würde.

Die Beraterin Brianne Doura-Schawohl habe darauf verwiesen, dass der Einsatz von Kreditkarten zur Finanzierung von Glücksspielschulden besondere Risiken mit sich bringe:

Es gibt zahlreiche Beweise, die den erhöhten Schaden belegen, wenn man mit Kreditkarten-Guthaben spielt. […] Eine überwältigende Anzahl international etablierter Märkte hat die Möglichkeit der Finanzierung mit Kreditkarten verboten. Brianne Doura-Schawohl, Doura-Schawohl Consulting LLC, Quelle: iGaming Business

Das Gesetz von Pennsylvania erlaube es Verbrauchern derzeit, Kreditkarten zum Aufladen von Konten zu verwenden, aber Experten hätten bereits erklärt, dass dies für Menschen mit Suchtproblemen besonders kritisch sei.

Daher seien Einzahlungen per Kreditkarte unter anderem in Iowa, Massachusetts und Tennessee bereits verboten worden. Pennsylvania solle diesem Beispiel nun folgen.

Ereigniswetten auf College-Spieler in der Kritik

In North Carolina, Maryland, West Virginia und Wyoming werde parallel über den Umgang mit Wetten auf College-Spiele beraten. Es gebe bereits 25 US-Bundesstaaten, in denen Wetten auf College-Spiele eingeschränkt oder verboten seien. Erst kürzlich habe sich Ohio dazu entschieden, ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden.

Hintergrund sei, dass insbesondere Ereigniswetten (z.B. eine Wette auf den Platzverweis eines Spielers) im College-Bereich, wo viele junge Menschen involviert seien, riskant sein könnten. Gerade über Social Media komme es teilweise zu einer Belästigung der jungen Athleten, mit dem Ziel, deren Handlungen und Leistungen im Spiel zu beeinflussen.

Auch die National Collegiate Athletic Association (NCAA) habe bereits im vergangenen Jahr hinsichtlich der bestehenden Problematik Stellung bezogen und Maßnahmen gefordert, zu denen es nun zu kommen scheint.

Die Rolle des Glücksspiels in den USA

Einer Studie von Oxford Economics zufolge, sei der Glücksspielmarkt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in den USA geworden. Allerdings gebe es nach wie vor hohe Umsätze auf dem Schwarzmarkt und einige Bundesstaaten scheinen sich noch immer ganz oder teilweise gegen das Glücksspiel zu stemmen.

Seit 2018 sind Sportwetten in den USA in immer mehr Bundesstaaten legalisiert worden. An der Spitze der Branche steht New York, wo immer wieder neue Umsatzrekorde geknackt werden.

Glücksspielgesetzgebung entwickelt sich weltweit weiter

Am Beispiel der USA kann man erkennen, dass sich die Glücksspielgesetzgebung eines Landes permanent weiterentwickelt. Auch in Großbritannien gibt es Bestrebungen, fortlaufend über die Gestaltung der rechtlichen Lage zu diskutieren.

In Deutschland muss im Jahr 2026 eine Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages erfolgen. Bis dahin möchte die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) die Studienlage in der Forschung verbessern.

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