EGBA publiziert Anti-Geldwäsche-Richtlinien
Zu den größten Gefahren für die Integrität, Seriosität und Sicherheit vom Online Glücksspiel zählt die illegale Geldwäsche. Um deren Bekämpfung vonseiten der europäischen Glücksspiel-Anbieter zu stärken und zu fördern, hat der Glücksspiel-Verband EGBA – die European Gaming and Betting Association – nun neue Richtlinien veröffentlicht. Am Dienstag wurden die Anti-Geldwäsche-Leitlinien vorgestellt.
Anbieter müssen nun jährliche Berichte bei der EGBA einreichen. ©ulleo/Pixabay
Das sind die Anti-Geldwäsche-Richtlinien
In der Pressemitteilung von Dienstag nehmen die Anti-Geldwäsche-Richtlinien Form an. Sie enthalten unter anderem Vorgaben dazu, wie Kunden- und Geschäftsrisikobewertungen durchgeführt werden müssen und wie die Sorgfaltspflicht eingehalten werden muss, die gegenüber allen Kunden und Kundinnen besteht. Außerdem geht es darum, wie bestehende Prozesse und Abläufe verbessert werden können, nach welchen Regularien verdächtige Transaktionen gemeldet und wie Unterlagen aufbewahrt werden müssen. Auch die Beziehung zwischen Anti-Geldwäsche und sicherem Glücksspiel wird erläutert.
Das ist das Ziel der EGBA
In den neuen Leitlinien der EGBA werden die Bekämpfung von Geldwäsche und auch Terrorfinanzierung thematisiert. Deshalb enthalten sie diverse Bestimmungen, die Online Glücksspiel-Anbieter in Europa einhalten sollten. Das Ziel davon ist es, die bestehenden Maßnahmen auszuweiten, zu ergänzen und zu stärken, um illegale Geldwäsche noch besser eingrenzen zu können. Sie kommen auch einigen EU-Vorschriften zuvor, die erst noch umgesetzt werden müssen, basieren aber bereits auf diesen. Noch ist es eine vorläufige Version, die aktuell vorliegt.
Was die EGBA auszeichnet
Bis Mitte Oktober 2022 haben Mitglieder der EGBA nun Zeit, eine Rückmeldung abzugeben, damit die Handlungsanweisungen ins Regelwerk einfließen können und letzte Anregungen gesammelt werden. Dieses Feedback soll dann Teil des endgültigen Leitfadens werden, der später abschließend veröffentlicht werden soll. Auch ansonsten ist die EGBA ein aktiver Gestalter der Glücksspielbranche und seiner Regulierungen sowie Leitlinien. Sie warnte vor der deutschen Einsatzsteuer und kritisierte Monopolstellungen in Finnland und Norwegen.
Anbieter zu jährlichen Statusberichten verpflichtet
Die EGBA verpflichtet ihre Mitglieder in Zukunft auch zur regelmäßigen Abgabe von jährlichen Statusberichten. Das soll sicherstellen, dass die Richtlinien auch wirklich zweckdienlich sind und wirken. In den jährlichen Statusberichten sollen die Anbieter von Online Glücksspiel darstellen, welche Fortschritte bei der Umsetzung der Richtlinien erzielt wurden und wie diese vonstattengehen. Das soll gewährleisten, dass die Leitfäden auch immer angepasst und geändert werden können, um zur Realität und zu den Verfahrensweisen der Branche zu passen.
“Wir freuen uns, die ersten paneuropäischen Industriestandards zur Geldwäsche-Bekämpfung für den europäischen Online-Glücksspiel-Sektor vorzustellen. Zu verhindern, dass Online-Glücksspiele zum Verstecken von Erträgen aus Straftaten genutzt werden, ist eine wichtige Aufgabe für die Glücksspiel-Betreiber in Europa, aber derzeit gibt es nur sehr wenige branchenspezifische Leitlinien, die den Betreibern bei ihren Bemühungen um die Einhaltung der Vorschriften helfen.”– Dr. Ekaterina Hartmann, EGBA-Direktorin für Rechts- und Regulierungsfragen, Pressemitteilung
Geldwäsche-Standards müssen eingehalten werden
Hinter den neuen Leitlinien der EGBA steht natürlich, dass sie hoffen, dass sie eine Lücke schließen können, die dringend bearbeitet werden muss. So soll die Online Glücksspiel-Branche auf eine neue Stufe gehoben werden, damit illegale Geldwäsche bekämpft werden kann und die Standards eingehalten werden können. Dies ist besonders wichtig, damit Glücksspiel, egal ob lokal oder online, sicher für alle Spielenden ist, als seriöse Industrie mit Einfluss und Potenzial auftreten kann und weiter an der Legalisierung arbeiten.
Die EGBA lädt ein
Die EGBA lädt weitere Anbieter von Online Glücksspiel ein, sich der hauseigenen Initiative im Kampf gegen illegale Geldwäsche anzuschließen und sich einzubringen, auch wenn sie bislang noch keine Mitglieder sind. Wenn alle an einem Strang ziehen, dann steigen die Erfolgsaussichten für die ganze Branche. Inwiefern die neuen Leitlinien der EGBA helfen können, um die Kriminalität, die Geldwäsche und die Probleme zu bekämpfen, vor denen die Industrie steht, wird die Zeit zeigen. Mit der EGBA steht jedenfalls eine echte Institution bereit.
