IBIA meldet Anstieg bei Spielmanipulationen: 56 Verdachtsfälle bei Sportwetten im 1. Quartal 2024

Die International Betting Integrity Association (IBIA) hat einen Bericht für die ersten drei Monate des Jahres 2024 angefertigt, aus dem hervorgeht, dass die Zahl der Verdachtsfälle im Bereich der Spielmanipulationen sich erhöht haben. Besonders Fußball und Tennis seien betroffen.

Screenshot aus dem Bericht der IBIA (1. Quartal 2024)

Der Bericht der IBIA zeigt einen Anstieg von Manipulationsverdachtsfällen im Sport im 1. Quartal 2024. © IBIA

Verdachtsfälle häufen sich im 1. Quartal 2024

Aus dem aktuellen Bericht der IBIA [Bericht auf Englisch] geht hervor, dass im 1. Quartal 2024 bei 56 Begegnungen der Verdacht einer Spielmanipulation bestanden habe. Im 4. Quartal 2023 habe es nur 34 solcher Meldungen gegeben und im Vorjahr seien es im gleichen Quartal 50 gewesen.

Die Fälle seien über verschiedene Sportarten verteilt, wobei Fußball mit 24 und Tennis mit 14 besonders herausstechen würden. Zudem seien 41 % der Vorfälle geografisch Asien zuzuordnen gewesen, die meisten hiervon in der Türkei

Khalid Ali, CEO der IBIA, scheint die Organisation allerdings trotz der steigenden Zahlen auf einem guten Weg zu sehen, was die Erkennung von Spielmanipulationen angeht:

Die Warnungen der IBIA werden durch globale Kundendaten unterstützt, die nur der IBIA und ihren Mitgliedern zur Verfügung stehen. […] Diese Kontodaten liefern beweiskräftige Informationen, die für die Durchführung von Ermittlungen und die Verhängung von Sanktionen unerlässlich sind. […] Die IBIA ist bestrebt, weiterhin eng mit den Interessengruppen zusammenzuarbeiten und diese wichtige Evidenzbasis bereitzustellen. Khalid Ali, CEO der IBIA, Quelle: iGaming Business

Indirekt werbe Ali auf diese Weise dafür, sich als Sportwetten-Anbieter am Netzwerk der IBIA zu beteiligen, um die Datenbasis zu verbessern und noch mehr Erkenntnisse bei der Erkennung von Spielmanipulationen zu gewinnen.

Kann KI bald Spielmanipulationen verhindern?

Im Bericht der IBIA ist von einer “evidenzbasierten Intelligenz” die Rede, die an ein globales Alarm- und Monitoring-System angeschlossen sei. Es erscheint zudem denkbar, dass in Zukunft die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz neue Chancen bei der Bekämpfung von Spielmanipulationen bieten könnten.

Künstlicher Intelligenz wird bereits das Potential nachgesagt, in Zukunft die Profitabilität von Sportwetten-Anbietern erhöhen zu können. Zudem sei das Unternehmen Sportradar im Profi-Tennis bereits eine Kooperation eingegangen, um unter anderem die Integrität bei Events der ATP Tour und ATP Challenger Tour zu verbessern.

Zahlen lassen sich schwer interpretieren

Man darf gespannt sein, wie sich die Zahlen der IBIA entwickeln und ob die Dunkelziffer bei potentiell manipulierten Sportevents durch mehr aufklärende Daten und technologischen Fortschritt zurückgehen könnte.

Es sollte bedacht werden, dass die Anzahl der gemeldeten Fälle in Relation zu den vielen sportlichen Ereignissen, auf die gewettet werden kann, verschwindend gering ist. Somit scheint die Interpretierbarkeit der Daten im Hinblick auf prozentuale Entwicklungen schwierig zu sein.

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