Illegales Glücksspiel in Bern: 30 bis 40 Razzien pro Jahr

Illegales Glücksspiel ist in Bern ein brisantes Thema. Die Kantonspolizei geht verstärkt gegen illegale Glücksspielanbieter vor und führt pro Jahr bis zu 40 Razzien im gesamten Stadtgebiet durch. Hierbei werden nicht nur Geldstrafen gegen die Betreiber verhängt, sondern auch illegale Spielautomaten, für die keine Genehmigung vorliegt, beschlagnahmt.

Luftaufnahme von Bern

Die Kantonspolizei in Bern geht verstärkt gegen bandenmäßig organisiertes illegales Glücksspiel vor. Bei einer neuen Razzia wurden illegale Spielautomaten, Bargeld und Laptops sichergestellt. ©Pfüderi/pixabay.com

Illegales Glücksspiel hält Berner Kantonspolizei in Atem

Die Kantonspolizei in Bern geht seit mehreren Jahren verstärkt gegen bandenmäßig organisierte illegale Glücksspielanbieter vor. Am 02. Februar 2024 wurden Kontrollen gegen ein illegales Glücksspielgewerbe in der Wankdorffeldstrasse durchgeführt. Bei einer illegalen Glücksspielrunde in einem Vereinslokal in Bern seien 20 Personen kontrolliert worden. Ein Teilnehmer des illegalen Glücksspielabends sei von der Polizei vorübergehend festgenommen worden. Zudem seien mehrere Tausend Franken Bargeld konfisziert worden. Weiterhin habe die Polizei mehrere illegale Glücksspielautomaten und Laptops in der Lokalität beschlagnahmt.

Ermittlungen hatten bereits 2023 ergeben, dass ein Lokal für illegales Glücksspiel in Bern genutzt wird. Von den insgesamt 13 kontrollierten Personen wurde eine Person aufgrund von Verstößen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz von der Polizei festgenommen.

Eine größere Kontrolle der Kantonspolizei in Bern fand im November 2020 statt. In zwei Lokalen wurden insgesamt 61 Personen kontrolliert und zusätzlich Anzeigen wegen Verstößen gegen die damals geltende COVID-19 Verordnung geschrieben.

Auch in Deutschland werden regelmäßig Razzien gegen Anbieter illegalen Glücksspiels durchgeführt

Bei einer Glücksspiel-Razzia in Frankfurt wurden am 14. Februar 2024 über 60 Spielautomaten beschlagnahmt. Den Betreibern wird zudem bandenmäßige Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Bereits Anfang des Jahres führten über 200 Beamte eine Razzia in einem illegalen Casino in Köln-Ehrenfeld durch. Große Summen Bargeld, illegale Spielautomaten und Spieltische wurden bei dieser Razzia beschlagnahmt.

Eidgenössische Spielbankenkommission leitet Verfahren ein

Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) ist mit der Kantonspolizei in Bern in regelmäßigem Austausch und arbeitet eng mit den Behörden bei der Bekämpfung illegalen Glücksspiels zusammen. Seit 2022 seien über 100 Verfahren gegen Anbieter illegalen Glücksspiels eingeleitet und Geldstrafen verhängt worden. Neben illegalen Spielautomaten seien in Bern besonders illegale Pokerturniere weit verbreitet, die häufig getarnt in Hinterzimmern von Lokalen stattfinden würden.

Wer Glücksspiel in der Schweiz legal anbieten möchte, muss über eine entsprechende Lizenz verfügen. Zuletzt vergab der Schweizer Bund im Jahr 2023 insgesamt 22 neue Glücksspiellizenzen an Anbieter in der Schweiz. Hierzu zählen unter anderem die neuen Spielbanken in Lausanne und Winterthur.

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