Österreich: Finanzpolizei beschlagnahmt bei großer Razzia in Salzburg 67 illegale Glücksspielautomaten

Das österreichische Bundesministerium für Finanzen hat am 4. November bekannt gegeben, dass bei Razzien im Oktober insgesamt zehn illegale Glücksspielstätten in Salzburg aufgedeckt worden sind. In den gut getarnten Einrichtungen hat die Behörde zudem 67 illegale Glücksspielautomaten gefunden. Den Betreibern drohen hohe Strafen.

Luftaufnahme der Festung Hohensalzburg

Den österreichischen Behörden ist ein großer Schlaf gegen illegales Glücksspiel gelungen. © werdepate/pixabay.com

Tarnung als Weinstube, Wettbüro oder Kosmetikstudio

Der österreichischen Finanzpolizei soll im Oktober ein großer Schlag gegen illegales Glücksspiel gelungen sein. Das Einsatzkommando Cobra habe die zehn Läden, die teilweise als Weinstube, Wettbüro oder Kosmetikstudio getarnt gewesen sein sollen, in einer konzentrierten viertägigen Aktion kontrolliert.

“Diese Erfolgsmeldung ist beispielhaft für die wichtige Arbeit, die unsere Finanzpolizei zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger sowie der redlichen Wirtschaft in Österreich leistet. Wir sorgen weiterhin dafür, dass illegale Aktivitäten streng geahndet werden.”Magnus Brunner, Finanzminister, Österreich, Bundesministerium Finanzen

Einige Geschäftslokale seien videoüberwacht und verschlossen gewesen. Das Einsatzkommando soll sich Zutritt verschafft haben, um die Kontrollen durchführen zu können. Finanzminister Magnus Brunner hat in einer Pressemeldung die Beamten gelobt und hervorgehoben, wie wichtig solche Kontrollen seien, um illegale Aktivitäten aufzudecken und zu ahnden.

Wie groß ist das Problem des illegalen Glücksspiels in Österreich?

Die groß angelegte Razzia in Salzburg ist für die österreichischen Behörden ein Erfolg bei der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Auch die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft in Österreich soll derzeit an einem brisanten Fall arbeiten.

Sie hätten ein undurchsichtiges Geflecht mit einem Phantom als Geschäftsführer aufgedeckt. Dieser soll ein Glücksspielnetzwerk aufgebaut haben, das illegale Glücksspielautomaten betrieben habe und Unternehmen bewusst in den Konkurs geführt habe.

Es sollen Strohmänner eingesetzt worden sein, um die Weisungsketten zu verschleiern. Inzwischen sei die Identität des Phantoms jedoch aufgedeckt worden. Es soll sich um einen 66-jährigen Mann aus Oberösterreich handeln. Ob die Behörden seine Aktivitäten im illegalen Glücksspiel nachweisen werden können, bleibt abzuwarten.

Hohe Geldstrafen und eine Schließung

Die Razzia des Einsatzkommandos Cobra soll durch das Amt der Salzburger Landesregierung begleitet worden sein. Insgesamt seien 22 Finanzpolizisten und 25 Beamte an dem Einsatz beteiligt gewesen.

Mitarbeiter des Amtes sollen während der Kontrollen eine Betriebsschließung vollzogen haben. Es seien außerdem mehrere Übertretungen des Salzburger Wettunternehmergesetzes festgestellt worden.

Die Betreiber der illegalen Glücksspielstätten sollen Strafanzeigen erhalten haben. Das Bundesministerium für Finanzen spricht in seiner Pressemeldung von einer zu erwartenden Strafe von 10.000 Euro pro illegalem Glücksspielautomaten.

Im Rahmen der Razzia soll ein besonders gravierender Fall aufgedeckt worden sein. Es stehe der Verdacht der Urkundenfälschung und des Betruges im Raum. Die Ermittlungen dazu seien an die Kriminalpolizei übergeben worden.

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