Malta Gaming Authority (MGA) entzieht diversen Anbietern die Glücksspiellizenz: Wurden gesetzliche Vorschriften verletzt?

Die Malta Gaming Authority (MGA), die Glücksspielbehörde Maltas, hat in den letzten Wochen fünf Unternehmen die Lizenz entzogen. Hinsichtlich der Gründe habe sich die MGA sehr bedeckt gehalten.

Panorama von Valletta (Malta)

Die maltesische Glücksspielbehörde (MGA) hat im Januar 2024 fünf Anbietern die Lizenz entzogen. (Symbolbild) © Micaela Parente/unsplash.com

Regelverstöße als Grund für Lizenzentzug vermutet

Das Fachmagazin iGaming Business vermutet, dass die betroffenen Anbieter die glücksspielspezifischen Gesetze oder Vorschriften in Malta verletzt haben könnten [Artikel auf Englisch]. Es sei möglich, Lizenzen auszesetzen, wenn Betreibern entsprechende Vergehen nachgewiesen werden könnten.

Die maltesische Glücksspielbehörde, die im letzten Jahr einen Spielerrekord vermeldet habe, sei zukünftig gewillt, enger mit Partnern zusammenzuarbeiten, um die Kriminalitätsprävention und den Spielerschutz zu verbessern.

In den letzten Wochen habe die MGA folgenden Unternehmen die Lizenz entzogen:

  • Betago
  • Genesis Global
  • Rush Gaming
  • Super7Plus
  • Winners Malta Operations

Hinter den Unternehmen stünden teilweise dutzende Websites, auf denen verschiedene Glücksspielangebote zur Verfügung gestellt worden seien. Diese müssten jetzt eingestellt und das Userguthaben zur Auszahlung bereitgestellt werden.

Die MGA habe zudem Transaktionsprotokolle angefordert, um nachzuverfolgen, ob und wann die Rückzahlungen an die Spieler erfolgt seien. Zudem habe die MGA die Glücksspielunternehmen dazu aufgefordert, innerhalb von fünf Tagen alle ausstehenden Gebühren an die Glücksspielbehörde zu zahlen.

Wechsel an der Spitze der MGA

Am 26. Januar wird Charles Mizzi neuer CEO der MGA [Artikel auf Englisch]. Er folgt auf Carl Brincat, der seinen Vertrag eigenen Angaben zufolge freiwillig nicht verlängert habe.

Mizzi habe betont, dass er große Pläne in seiner neuen Position verfolgen würde:

Ich möchte auf den Erfolgen der Vergangenheit aufbauen und gemeinsam mit dem Team unter der Leitung des zuständigen Ministers und des Gouverneursrats die Behörde strategisch vorantreiben, damit Maltas bereits starke Position in diesem Bereich weiter verbessert werden kann und gleichzeitig Ergebnisse für alle Stakeholder erzielt werden können. Charles Mizzi, kommender CEO der MGA, Quelle: maltatoday

Ob die erfolgten Lizenzentzüge bereits ein Vorgriff Mizzis sind oder eine letzte Initiative von Carl Brincat, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Was genau die MGA dazu veranlasst hat, in kürzester Zeit Sperren gegen diverse Lizenzinhaber auszusprechen, kann nur spekulativ beantwortet werden. Jüngst stand Malta als Glücksspielstandort zumindest unter Druck, weil das neue Glücksspielgesetz EU-rechtlich angezweifelt wurde. Dieses sieht den Schutz maltesischer Glücksspielanbieter vor Klagen aus dem Ausland vor.

Im vergangenen Jahr verlor der in Deutschland aktive Anbieter Tipster seine Lizenz, weil er insolvent ging. Die Gründe für die aktuelle Welle an Lizenzentzügen werden allerdings nicht transparent kommuniziert.

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