Gauselmann spendet Wärmebild-Drohne

Der Merkur-Inhaber Paul Gauselmann unterstützt die Umweltaktivistin Karin Ortgies mit einer Drohne für Wärmebildaufnahmen. Ziel der Aktion ist der Schutz von Wildtieren auf den Feldern und Wiesen von Espelkamp (NRW), dem Heimatort des Familienunternehmens. Rehkitze, Hasen und Bodenbrüter können somit zum Beispiel vor Mähdreschern gerettet werden. Erst vor kurzem hatte der „Deutsche Automatenkönig“ eine bundesweite Baumpflanzaktion gestartet.

Der Blick durch eine Wärmebildkamera.

Die oft gutversteckten Tiere sind mit einer Wärmebildkamera leicht ausfindig zu machen. ©Withplex/Pixabay

Gauselmann am Puls der Zeit

Nur zwei Monate nach dem Start seiner Baumpflanzaktion macht Merkur-Chef Paul Gauselmann (85) erneut mit seinem Engagement für den Naturschutz auf sich aufmerksam. Jetzt hat der Glücksspielpatriarch die Espelkamper Aktivistin Karin Ortgies mit einer Wärmebild-Drohne ausgestattet, um Wildtiere auf den Feldern seiner Heimatregion vor Mähdreschern zu retten. Drohnen gelten in dem Zusammenhang als besonders effektiv.

Laut Ortgies ist Gauselmann bekennender Naturschützer. Als sie sich mit ihrem Anliegen an die 1999 gegründete „Paul und Karin Gauselmann Stiftung“ wandte, habe der oft kritisierte Milliardär der Idee sofort offen gegenüber gestanden. Die Natur sei ein Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag und habe ihm in seinem Leben viel Kraft geschenkt. Er wolle nun seinen Beitrag leisten und etwas zurückgegeben.

In diesem Sinne unterstützt Gauselmann das Projekt nicht nur finanziell, sondern stellt auch sein technisches Knowhow zur Verfügung. Dr. Werner Schroer, Entwicklungschef im Bereich Technik bei Gauselmann, wurde hinzugezogen, um die Qualität der Aktion sicherzustellen und Ortgies bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Als innovatives Unternehmen sei man technisch am Puls der Zeit und könne ein solches Projekt mit Leichtigkeit fördern.

Ersteinsatz erfolgreich durchgeführt

Einen ersten Einsatz hat die Wärmebild-Drohne dank Gauselmanns Engagement bereits erfolgreich absolviert. Die Steuerung übernahm an dieser Stelle Sven Schumacher. Der Einkäufer bei der adp Gauselmann GmbH ist in seiner Freizeit als Jäger aktiv und konnte sein Wissen über das Verhalten von Wildtieren miteinfließen lassen. Erste Tiere wurden somit vor den Mähdreschern gerettet.

Gauselmann erklärte, dass die Initiatorin Ortgies den beiden involvierten Gauselmann-Mitarbeitern dabei über die Schulter schauen durfte, um sich mit der Technik vertraut zu machen. Bedient wird die Drohne mit einer Konsole plus Bildschirm, wie man es auch aus der Gaming-Branche kennt. Größere Tiere werden aufgrund ihrer Körpertemperatur, die im Kontrast zur Umgebungstemperatur steht, sofort erkennbar.

Ortgies bekundete ihre Freude über den Erfolg. Eine Wiese habe man in den frühen Morgenstunden komplett abgesucht und dabei zwei Rehkitze und einen Hasen vor dem sichere Tod bewahrt. Die Drohne soll nun flächendeckend zum Einsatz kommen, weshalb sie dem landwirtschaftlichen Ortsverein zur Verfügung gestellt wird. Ortgies hofft, dass möglichst viele lokale Landwirte von der neuen technischen Möglichkeit Gebrauch machen.

Aktuell werden ehrenamtliche Helfer gesucht. Diese müssten dazu bereit sein, sich intensiver mit der Drohnen-Technologie zu beschäftigen. Ziel ist, dass die Helfer die örtlichen Bauern bei der Suche nach Wildtieren auf ihren Feldern unterstützen können. Die Drohne selbst wiegt weniger als zwei Kilo, einen Führerschein benötigt man daher nicht. Schumacher kündigte bereits an, sich für entsprechende Schulungsprogramme einzusetzen.

Hintergrund des Drohnenprojekts

Die Umweltaktivistin Karin Ortgies, ebenso wie der ehemalige VDAI-Vorstandschef Paul Gauselmann, sind sich den Problematiken des voranschreitenden Klimawandels bewusst. Beide haben den Umweltschutz daher zur obersten Priorität erklärt. Schon seit Jahren unterstützt Ortgies ihren Ehemann bei der landwirtschaftlichen Arbeit. Dieser bekommt erst grünes Licht zum Mähen, wenn sich keine Wildtiere mehr auf den Feldern befinden.

Naturschützer|-innen wie Ortgies kritisieren, dass vor allem Jungtiere oft von Mähdreschern erfasst werden. Grund ist, dass Rehkitze, Hasen oder Rebhühner ihrem natürlichen Drückinstinkt folgen. Bei Gefahr pressen sie sich an den Boden und warten auf die Rückkehr des Muttertiers. Zum Schutz vor Räubern hat sich diese Taktik als erfolgreich erwiesen, bei einem Mähdrescher hat die Strategie jedoch verheerende Folgen.

Alle bisherigen Methoden zur Rettung der Tiere waren aufwändig und wenig effektiv. Oft habe Ortgies die Wiesen vor dem Mähen zu Fuß durchquert, was vier bis sechs Stunden dauerte. Auch der Einsatz von Spürhunden ist nicht hilfreich, da die Jungtiere noch keinen Eigengeruch entwickelt haben. Mit der neuen Wärmebild-Drohne werden die Rettungsaktionen nun erheblich erleichtert und zudem effizienter.

Gauselmann im Zeichen der Natur

Der Unternehmensgründer Paul Gauselmann ist in der Glücksspielbranche als knallharter Geschäftsmann bekannt, der sein Automatenimperium nach dem zweiten Weltkrieg aus dem Nichts erschuf. Mit selbstgebauten Echtgeldautomaten startete er 1957, im Jahr 1974 öffnete die erste Merkur-Spielothek in Delmenhorst. Heute gehört die Gauselmann-Gruppe zu den europäischen Spitzenunternehmen. Dass der Mogul mit der Zeit geht, zeigt sich dabei am Merkur-Online Casino.

Im August 2019 kündigte Gauselmann erstmals an, sich vermehrt für den Umweltschutz engagieren zu wollen. Aus Anlass seines 85. Geburtstags werden deutschlandweit 85.000 Bäume gegen den Klimawandel gepflanzt. Das heißt, 1.000 Bäume für jedes seiner bisherigen Lebensjahre. Laut eigenen Angaben habe es sich hierbei um eine spontane Idee gehandelt. Die Aktion begann im April in Nettelbeck im Kreis Minden-Lübbecke.

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