Britische Glücksspielkommission prüft Maßnahmen gegen neuen National Lottery Anbieter Allwyn
- Allwyn steht wegen nicht eingehaltener Versprechen bei der National Lottery in der Kritik
- Die britische Glücksspielkommission prüft mögliche Strafen
- Allwyn verteidigt sich mit Investitionsplänen und verweist auf technische Hürden

Die britische Glücksspielaufsichtsbehörde prüft mögliche Strafen gegen den neuen Lottobetreiber für die UK, Allwyn. © Allwyn
Allwyn werden Vertragsbruch und Verzögerungen bei Auszahlungen vorgeworfen
Die britische Glücksspielkommission (UKGC) hat sich kritisch zum staatlichen Lotterieanbieter Allwyn geäußert und will mögliche Maßnahmen gegen das Unternehmen prüfen [Link auf Englisch]. Der neue Anbieter der Nationalen Lotterie, Allwyn, habe vor der Vergabe der britischen Lotterie im Jahr 2022 viele Versprechungen gemacht, von denen bislang jedoch nur wenige eingehalten worden seien.
Unter anderem hätten die Lottolose für die nationale Lotterie in Großbritannien von 2 GBP auf 1 GBP gesenkt werden sollen. Zudem sollte mehr Geld in wohltätige Zwecke investiert und die digitale Technik des Lotterieanbieters modernisiert werden, um die Abgabe der Lottoscheine für Kunden zu vereinfachen.
Die Verringerung der Preise für die Lottolose sei bisher jedoch nicht umgesetzt worden. Zudem seien bisher auch keine Verbesserungen hinsichtlich der Technologie des Lotterieanbieters zu erkennen.
Weiterhin habe es von Lottospielern Beschwerden wegen Verzögerungen bei Auszahlungen gegeben. Die UKGC prüfe nun mögliche Strafen gegen Allwyn. Hierbei könnte es sich um eine Verwarnung oder auch um Geldstrafen handeln. Britische Politiker forderten bereits im letzten Jahr stärkere Kontrollen, um die gegebenen Zusagen des Lotterieanbieters zu prüfen.
Allwyn zuletzt in viele Rechtsstreitigkeiten verwickelt
Seit Vergabe der britischen Glücksspiel-Lizenz zum Betrieb der National Lottery im Jahr 2022 war Allwyn in einige rechtliche Auseinandersetzungen verwickelt. Der frühere Betreiber der National Lottery, Camelot, klagte zunächst gegen die Entscheidung der Glücksspielkommission, die Lotterielizenz an Allwyn zu vergeben. Die Klage wurde von Camelot jedoch später zurückgezogen.
Auch Technologieanbieter International Game Technology (IGT) reichte eine Schadensersatzklage gegen Allwyn ein. IGT kooperierte zuvor mit Camelot und sah sich durch die Vergabe der Lizenz an Allwyn mit erheblichen Einnahmeverlusten konfrontiert. Allwyn und IGT einigten sich jedoch auf eine neue Technologiepartnerschaft, sodass die Klage letztlich zurückgezogen wurde.
Allwyn weist Vorwürfe in einer Stellungnahme von sich
Lotterieanbieter Allwyn wies die Vorwürfe jedoch von sich und veröffentlichte eine Stellungnahme. Dabei erklärte das Unternehmen, dass es einen hohen Millionenbetrag für die Verbesserung der eigenen Technologie eingeplant habe und auch alle weiteren Zusagen einhalten würden:
Den Beitrag zu wohltätigen Zwecken bei 1,6 Milliarden GBP in unserem ersten Betriebsjahr zu schützen und aufrechtzuerhalten, war ein Erfolg […]. Es ist auch erwähnenswert, dass über die Laufzeit der vierten National-Lottery-Lizenz hinweg wohltätige Zwecke auch einen größeren Anteil an jedem verkauften Los erhalten. Daher sind wir weiterhin zuversichtlich, dass unsere Pläne unsere Ambition erfüllen werden, die wöchentlichen Beiträge zu wohltätigen Zwecken von 30 Millionen GBP pro Woche auf 60 Millionen GBP bis zum Ende der Lizenz zu verdoppeln.– Stellungnahme von Allwyn, iGB
Bereits im Februar dieses Jahres habe Allwyn in Zusammenarbeit mit Technologieanbieter Scientific Games moderne Rubbellos-Terminals getestet, die zukünftig in Asda-Supermärkten in Großbritannien aufgestellt werden sollen. Zudem betonte Allwyn, dass von jedem verkauften Los ein größerer Anteil als bisher wohltätigen Zwecken zugutekomme.
Die britische The Times hob jedoch Kommentare in Unternehmensberichten des Lotterieanbieters hervor, die darauf schließen lassen sollen, dass ein Großteil der Zusagen innerhalb des vereinbarten Zeitraums von Allwyn nicht eingehalten worden sei.