UK National Lottery: Britische Politiker fordern Glücksspielbehörde zur strengen Kontrolle von Allwyn auf

Der tschechische Glücksspielkonzern Allwyn hat zum 01. Februar 2024 den Betrieb der UK National Lottery in Großbritannien übernommen. Im Zuge der Verhandlungen habe das Unternehmen versprochen, die Generierung von Einnahmen für soziale Zwecke zu erhöhen. Britische Abgeordnete sollen nun darauf drängen, dass das Versprechen auch eingehalten werde.

Zwei Lottokugeln

Politiker aus Großbritannien möchten, dass der Lotto-Betreiber Allwyn stärker kontrolliert wird. (Symbolbild) © ChinigGaray/pixabay.com

Allwyn rudert bei Spendenzusage zurück

Während der langwierigen Verhandlungsphase über die 10-jährige Lizenz der UK National Lottery habe Allwyn in Aussicht gestellt, die Einnahmen für gute Zwecke während der Laufzeit der Lizenz auf 38 Milliarden GBP (ca. 44,5 Milliarden Euro) zu erhöhen [Artikel auf Englisch], wie die britische Zeitung The Guardian berichtet und Allwyn selbst noch einmal bestätigt habe.

Heute generiert die nationale Lotterie jede Woche 30 Millionen Pfund an Fördermitteln für Projekte für wohltätige Zwecke. Unser Ziel ist es, diesen Betrag bis zum Ende der Lizenz auf 60 Millionen Pfund pro Woche zu verdoppeln. Offizielles Statement von Allwyn, Quelle: The Guardian

Robert Chvátal, Vorstandsvorsitzender von Allwyn, habe jedoch bereits angedeutet, dass die Generierung höherer Spendensummen in der Anfangszeit eventuell noch nicht erreicht werden könne. Dies stehe im Zusammenhang damit, dass es Schwierigkeiten beim Markteinstieg in Großbritannien für Allwyn gegeben habe.

Britische Politiker fordern Klarheit

Diese Relativierung habe den Ausschuss zur Bekämpfung problematischen Glücksspiels im britischen Parlament dazu bewegt, bei der UK Gambling Commission (UKGC), der Glücksspielbehörde Großbritanniens, ein Statement zum Umgang mit dieser Situation anzufordern.

In einem Brief an die UKGC, habe der Ausschuss darum gebeten, die Vorgehensweise der Überprüfung von Allwyn zu erläutern. Insbesondere moniere ein Teil der Politiker, dass Allwyn auch in andere Glücksspielsegmente investiere und Geschäftsbeziehungen mit Russland trotz gegenteiliger Aussage aufrechterhalte.

Über Allwyn

Allwyn betreibt nicht nur im Heimatland Tschechien, sondern auch in anderen europäischen Staaten Lotterien. Bis Dezember 2021 firmierte Allwyn unter dem Namen Sazka und gehört ihrerseits zur schweizerischen Investmentgesellschaft KKGC, an deren Spitze der tschechische Unternehmer Karel Komárek steht.

Darüber hinaus unterhält Allwyn auch zahlreiche Beteiligungen an anderen Glücksspielunternehmen. So ist das Unternehmen unter anderem der größte Aktionär der Casinos Austria AG, die Spielbanken in Österreich betreibt, und ist auch am Glückspielsoftware-Hersteller Novomatic beteiligt.

Auf Konzernebene werde der KKGC vorgeworfen, Geschäfte mit dem russischen Unternehmen Gazprom durchzuführen. Diese Geschäftsbeziehungen würden aber derzeit beendet, wie es von der Führung von KKGC erklärt worden wäre.

Statement der UKGC

Laut dem The Guardian habe die UKGC mittlerweile eine Stellungnahme zur Anfrage aus dem britischen Parlament abgegeben.

Die UKGC habe darin erklärt, es sei sichergestellt, dass Allwyn nicht von sanktionierten Unternehmen finanziert werde. Zudem habe Allwyn Prognosen vorgelegt, die den Anstieg der Spendengelder für soziale Zwecke als plausibel erscheinen lassen. Darüber hinaus sei Allwyn an strenge Auflagen gebunden, um dieses Ziel nicht zu gefährden.

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