Startschuss für Japans erstes legales Casino-Resort in Osaka
- MGM und Orix starten Bau des 8,9 Mrd. USD teuren Resorts auf Yumeshima
- Die Eröffnung des Etablissements für den Herbst 2030 geplant
- Eintrittsgebühren und Einlassbeschränkungen für Einheimische sollen Spielsucht vorbeugen

Das Casino-Resort entsteht auf der künstlichen Insel Yumeshima. © 黄犬太郎/wikipedia
Feierlicher Spatenstich auf Yumeshima
Nach jahrelangen Verzögerungen habe der Bau des ersten integrierten Casino-Resorts in Japan offiziell begonnen. So berichtet die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun [Link auf Englisch]. Am 24. April 2025 habe auf der künstlichen Insel Yumeshima in der Bucht von Osaka die feierliche Grundsteinlegung für das 8,9 Milliarden USD (rund 7,8 Mrd. EUR) teure Projekt stattgefunden.
In japanischer Tradition seien Sake-Fässer zerschlagen worden, um den Baubeginn zu feiern. Auch Vertreter der Lokalpolitik, darunter Osakas Gouverneur Hirofumi Yoshimura, hätten an der Zeremonie teilgenommen. Am Bau beteiligt seien unter anderem das US-Unternehmen MGM Resorts International und der japanische Finanzdienstleister Orix Corp, beide mit einem Anteil von je 42,5 %.
Eröffnung für Herbst 2030 geplant
Der neue Resort-Komplex solle derweil bis Herbst 2030 fertiggestellt werden und neben einem Casino drei Hotels mit rund 2.500 Zimmern, 30.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, ein Theater mit 3.500 Sitzplätzen sowie Konferenzräume für bis zu 6.000 Teilnehmer umfassen. Der Casinobereich dürfe derweil gesetzlich maximal 3 % der Gesamtfläche einnehmen. Er werde voraussichtlich 6.400 Spielautomaten und 470 Spieltische beherbergen. Andere Quellen wie Bloomberg sprechen dagegen von nur etwa 2.000 Spielautomaten und 200 Spieltischen. Eine neue Bahnverbindung, als Verlängerung der Kintetsu Nara-Linie, solle rechtzeitig vor der Eröffnung die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gewährleisten.
Warum Osaka?
Osaka ist nicht nur Japans drittgrößte Stadt, sondern auch das wirtschaftliche Herz der Kansai-Region – eine Metropolregion mit über 22 Millionen Einwohnern. Die Stadt gilt als Tor zum dicht bevölkerten Westen Japans und ist durch ihre Lage am Osaka-Kansai International Airport sowie das Schnellzug-Netz ideal an internationale und nationale Verkehrsströme angebunden.
Mit einer langen Geschichte als Handelszentrum und einem starken Fokus auf Dienstleistungs- und Tourismusbranchen ist Osaka prädestiniert für ein Projekt wie das MGM-Resort. Nicht zuletzt spielt aber auch der politische Rückhalt durch die Lokalregierung eine zentrale Rolle: Gouverneur Hirofumi Yoshimura und sein Team galten von Anfang an als treibende Kraft hinter der Bewerbung um eine Resort-Lizenz.
Die Erwartungen an das Casino-Resort seien ungeachtet der genauen Ausmaße hoch: Analysten würden von einem jährlichen Bruttospielertrag von rund 6 Milliarden USD (rund 5,3 Mrd. EUR) ausgehen. Das würde das MGM Osaka zum umsatzstärksten Casino Asiens machen. Zum Vergleich: Das Galaxy Macau erziele rund 4,5 Milliarden USD (rund 4 Mrd. EUR) jährlichen Umsatz.
Kritik bleibt bestehen
Trotz der positiven Prognosen sei das Projekt weiterhin nicht unumstritten. Gegner des Resorts würden vor sozialen Kosten warnen, etwa durch Spielsucht, und hätten Klagen gegen die Stadt eingereicht.
Um diesen Bedenken zu begegnen, müssten japanische Staatsbürger beim Casinobesuch eine Eintrittsgebühr von rund 21 USD (rund 18 EUR) zahlen, Einwohner Osakas sogar das Doppelte. Zudem sei die Anzahl der Besuche pro Woche auf drei begrenzt. Ein spezieller Organized Crime Elimination Council sei bereits 2024 gegründet worden, um die organisierte Kriminalität vom Projekt fernzuhalten.
Auch logistisch sei der Bau komplex, da das Gelände direkt an die derzeit laufende Expo 2025 angrenze. Die Expo-Organisatoren hätten darum gebeten, die Bauarbeiten während der Ausstellung zu minimieren. Das Gelände sei daher mit zwei Meter hohen Wänden und Schallschutzplanen abgetrennt worden. An publikumsstarken Tagen würden die Bauarbeiten reduziert und der Einsatz schwerer Maschinen verschoben.
Es ist möglich, das IR-Projekt zu realisieren und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Expo zu minimieren.–Hirofumi Yoshimura, Gouverneur von Osaka, Nippon
Wirtschaftlicher Hoffnungsträger mit politischem Rückenwind
Der Spatenstich markiere das Ende eines über 15-Jährigen politischen und wirtschaftlichen Prozesses. Das Projekt gelte als Schlüsselmaßnahme zur Stärkung des Tourismus und der regionalen Wirtschaft im Raum Kansai, in dem Osaka liegt. Gouverneur Yoshimura habe sich zuversichtlich gezeigt: Das Resort sei ein Katalysator für weiteres Wachstum in der Region.
Obwohl die japanische Regierung ursprünglich drei Casino-Lizenzen vorgesehen habe, sei bislang nur das Projekt in Osaka bewilligt worden. Andere Bewerbungen, etwa aus Nagasaki, seien an mangelnder Erfahrung der Betreiber oder an der Finanzierung gescheitert.