SBOTOP ist neuer Leeds United-Sponsor

Der englische Premier League-Verein Leeds United hat den Wettanbieter SBOTOP zum neuen Trikotsponsor ernannt. Laut Aussagen des Vereins handelt es sich um den größten kommerziellen Deal in der Geschichte des dreifachen englischen Fußballmeisters. Trikotsponsoring ist in UK zurzeit allerdings ein heißdiskutiertes Thema. Erst letzten Monat hatte das Oberhaus ein Verbot gefordert. Mit welchen Entwicklungen ist zu rechnen?

Ein Denkmal der Leeds United-Legende Billy Bremner.

Warum Leeds United seinen 32Red-Deal aufgegeben hat, ist bis dato völlig unklar. ©MarkMurphy/Pixabay

Kindred-Marke 32Red wird ersetzt

Im Rahmen einer mehrjährigen Rekordvereinbarung ist der Buchmacher SBOTOP (Celton Manx Group), der zuvor bei West Ham United tätig war, zum neuen Trikotsponsor des wieder aufgestiegenen Premier League-Klubs Leeds United avanciert. Das vorwiegend auf den asiatischen Markt ausgerichtete Unternehmen besitzt eine Lizenz auf der Isle of Man und wird den bisherigen Sponsor 32Red (Kindred) ab der kommenden Saison ersetzen.

SBOTOP ist in Großbritannien im Rahmen eines White-Label-Abkommens mit TGP Europe tätig. Letzteres organisiert wiederum auch die White-Label-Webseiten anderer englischer Fußballsponsoren, zum Beispiel des Watford-Sponsors Sportsbet.io, des Newcastle-Sponsors Funbet88 und des ehemaligen Everton-Sponsors Sportpesa. Der Vertrag mit Leeds sieht vor, sowohl die Marke SBOTOP als auch die asiatisch ausgerichtete Marke SBOBet in Großbritannien zu vermarkten.

Die uk.-Domain von SBOTOP ist zurzeit noch nicht live, verspricht allerdings jetzt schon die neuesten Casinospiele und Live Dealer-Produkte ähnlich wie in den Online Casinos mit Live Spielen. Eine international ausgerichtete .com-Domain ist bereits zugänglich. Hier werden Casinospiele und Wettprodukte angeboten.

Größter Deal der Klubgeschichte

Wie Leeds United in einer Presseerklärung mitteilte, stellt der SBOTOP-Deal das größte kommerzielle Abkommen in der Vereinsgeschichte dar. Paul Bell, Geschäftsführer von Leeds United sprach von einem Meilenstein für die Geschäftsstrategie von Leeds United, wodurch neue globale Marken gewonnen werden.

In Bezug auf die Hintergründe erklärte der CEO, schon länger mit dem Celton Manx-CEO Bill Mummery und seinem Team bei SBOTOP in Kontakt zu stehen. Man habe verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit geprüft, schlussendlich sei man von dem Portfolio und den Marketingstrategien des neuen Sponsors überzeugt worden.

Auch die Rückkehr in die Premier League spielte bei dem Abkommen eine bedeutsame Rolle, hierdurch sei man in der Lage, mit SBOTOP auf einer wirklich globalen Plattform durchzustarten. Die frischvereinigten Partner können, so Bell, beide von dieser Positionierung profitieren. Durch die Rückkehr des englischen Profisports steht dem nichts mehr im Wege. Die kommende Premier League soll planmäßig am 12. September beginnen.

Kontroverse über Sponsoring-Verträge

So umfassend und innovativ die Zusammenarbeit zwischen Leeds United und SBOTOP auch anmuten mag, der Deal könnte gesetzlich auf wackeligen Beinen stehen. Grund ist, dass in Großbritannien schon seit längerem ein Sponsoring-Verbot für Glücksspielunternehmen im Sport angepeilt wird. Erst Anfang Juli forderte das britische Oberhaus abermals ein Verbot der zumeist reinkommerziellen Partnerschaften.

Angeheizt wurde die Debatte vor allem durch einen Skandal im September 2018, als Sportwettangebote auf den Juniorwebseiten mehrerer britischer Profiklubs festgestellt wurden. In einem Politbericht wird nun darauf hingewiesen, dass die Sponsoring-Deals zudem zwischen 250.000 und 460.000 problematische Spieler gefährden könnten. Neben strengeren Einsatzlimits fordert das Oberhaus daher ein Verbot.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, sei im Bereich des Glücksspielsponsorings dringendes Handeln erforderlich. Die bisher lockere Regulierung müsse durch robustere und gezieltere Beschränkungen ersetzt werden. Das Wohlergehen der Spieler habe gegenüber den Gewinnen der Branche Vorrang. Erst vor wenigen Wochen wurden die Bedenken auch von einer Reihe neuer Sportwett-Studien bestätigt.

Das Oberhaus stellte jedoch auch fest, dass Glücksspiele in der Gesellschaft als Quelle des Vergnügens fungieren und in einigen Formen sogar den sozialen Zusammenhalt fördern. Darüber hinaus leiste die Branche einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigung und der Wirtschaftsleistung. Während der gesamten Untersuchung habe man diesen Aspekt im Auge behalten, dennoch müsse das Glücksspiel an dieser Stelle sicherer gemacht werden.

Das Oberhaus hat in diesem Sinne ganze 66 Empfehlungen ausgesprochen, um gegen potenzielle Glücksspielschäden vorzugehen. Um sicherzustellen, dass problematische Glücksspielbehandlungen von der Industrie angemessen finanziert werden, soll für die Betreiber außerdem eine Zwangsabgabe eingeführt werden. Ob es zur Umsetzung der neuen Regelungen kommt, bleibt allerdings noch abzuwarten.

Asiatische Anbieter in der Kritik

Wie bereits erwähnt, war 32Red der vorherige Partner von Leeds United. Die plötzliche Annullierung der Partnerschaft erfolgte ohne Angaben von Gründen und obwohl 2019 ankündigt wurde, dass der Vertrag bis 2021 verlängert wird. Nun klopft ein asiatisch-orientierter Anbieter an die Tür, was angesichts der momentanen Diskussionen ebenfalls für Kritik sorgen dürfte.

Erst vor zwei Wochen hatte sich diesbezüglich das Integritätsgremium GLMS (Global Lottery Monitoring System) zu Wort gemeldet. Während die neuen MGA-Wettregeln begrüßt wurden, sieht man erhebliche Risiken angesichts des immer höhere Aufgebots von asiatisch-orientierten Wettpartnern im europäischen Profisport. Die Betreiber seien oftmals in nicht-regulierten Märkten tätig, so die Kritik.

GLMS hob dabei asiatisch-orientierte Sponsoren wie zum Beispiel ManBetX (Wolverhapton Wanderers) oder 19.com (Leicester City) hervor. Diese Betreiber würden ihre Verbindungen zu den Fußballklubs dazu nutzen, um oftmals unsichere Produkte zu legitimieren. Die riesigen asiatischen Wettmärkte würden illegale Wetten erleichtern sowie Spielmanipulationen und Korruption im Sport befördern. Ob das britische Oberhaus diese Bedenken noch aufgreift, bleibt ebenfalls abzuwarten.

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