HeadsUp will Wettlizenz in Kanada

Seit längerem ist klar, dass der Wettmarkt von Kanada liberalisiert werden soll. Ein heißer Anwerber auf eine Lizenz ist das Unternehmen HeadsUp Entertainment, der frühere Inhaber der Canadian Poker Tour (CPT). Die Firma soll sich bereits in Gesprächen über die künftigen Transaktionsbedingungen befinden. Das Unternehmen hat kürzlich sogar eine Akquisition mit der VIP Entertainment Group beendet, um den Lizenzerhalt nicht zu gefährden. Was genau steckt dahinter?

Der Eingang eines Hotels in Toronto, Kanada.

Kanada hofft auf internationale Investoren durch einen modernen und attraktiven Glücksspielmarkt. ©connie_sf/Pixabay

Marktpräsenz ab der ersten Woche

In Kanada sollen Wetten bald legal sein. Nun wurde bekannt, dass sich der frühere CPT-Inhaber HeadsUp bereits in Gesprächen über einen Lizenzerhalt befindet. Die Marktöffnung ist für Januar 2021 geplant. Die Gruppe, die vor kurzem Doug Wilson zum Präsidenten und Geschäftsführer ernannt hat und ihren Hauptsitz in Calgary hat, erklärte, ihre Plattformen bereits ab der ersten Woche nach der Legalisierung bereitstellen zu wollen.

Auch das gesamte Marketing soll zum Startschuss in die Vollen gehen. Man befinde sich außerdem schon in einer Phase der Zielgruppenfindung. Die Akquisition von Spielern sei eines der Hauptziele, die mit Liberalisierung der kanadischen Glücksspielgesetze einhergehen würden. Darüber hinaus sei man bereits in Gesprächen mit zwei Softwareherstellen für Sportwetten, um ein ebenso sicheres wie aufregendes Wetterlebnis zu bieten.

HeadsUp erklärte außerdem, sich in Verhandlungen mit strategischen Medienpartnern zu befinden. Wichtig sei, dass dieser dem Unternehmen einen einzigartigen Marktzugang verschaffe. Die sich schnell entwickelnden Möglichkeiten auf dem kanadischen Markt sowie auch in anderen Ländern, seien sehr ermutigend. Man wolle daher die gesamte staatliche Regulierung vorwegnehmen und strategisch gut aufgestellt sein.

Im November 2020 hatte die kanadische Bundesregierung die Gesetzesvorlage C-218 ins Unterhaus eingebracht. Diese würde, wenn sie sowohl vom Repräsentantenhaus als auch vom Senat verabschiedet wird, Einzelwetten innerhalb der 10 Provinzen und drei Territorien des Landes legalisieren. Es wird erwartet, dass das Gesetz im Frühjahr verabschiedet wird. Bisher erlaubte der Paragraf 207(4)(b) des kanadischen Strafgesetzbuches nur Wetten auf mindestens drei Spiele und Parlay-Wetten. Das neue Gesetz wird sowohl von der CGA (Canadian Gaming Association) als auch von dem Lotteriebetreiber BCLC unterstützt. Im Vorfeld hatten auch Sportligen die Wettreform gefordert.

Hoffnung auf Investoren und Wachstum

Laut HeadsUp würde es die bevorstehende Gesetzesänderung ermöglichen, ein schnelles Wachstum in Kanada herbeizuführen. Vor kurzem hatte sich HeadsUp sogar dazu entschieden, die Akquisition des in Curacao lizenzierten Online Glücksspielanbieters VIP Entertainment Group nicht weiter zu verfolgen. Der Besitz von Anteilen an einem Graumarktunternehmen würde nachteilige Auswirkungen darauf haben, als regulierter Sportwettbetreiber in den USA und Kanada zugelassen zu werden.

Auch die CGA verspricht wirtschaftliche Vorteile für Kanada. Die international bewährten Plattformen für Sportwetten und iGaming-Angebote der CGA-Mitglieder würden jährlich Bruttospielerträge von über 14 Milliarden Dollar generieren. Den Startschuss für die Offensive des Branchenverbandes waren die Pläne Ontarios das derzeitige Glücksspielmonopol abzuschaffen und einen regulierten Online Glücksspielmarkt zu öffnen.

Der Staat könnte, laut CGA, Einnahmen aus der Lizenzierung und Besteuerung ausländischer Betreiber erzielen. Gleichzeitig würden mehr Investoren angezogen werden und neue Arbeitsplätze geschaffen. Ontarios Investitionen in neue Technologien, Digitalisierung, lebendige Gemeinden und hochqualifizierte Arbeitskräfte würden sich, so der Verband, als attraktive Kombination für internationale Online Glücksspielbetreiber erweisen.

Glücksspielgesetze Kanadas sind veraltet

Obwohl Kanada zu den fortschrittlichsten Ländern der Welt zählt, wurde das Glücksspielsystem des Landes bereits seit den 1980er Jahren nicht mehr aktualisiert. Derzeitig stehen Glücksspielkunden in der wichtigsten, knapp 14 Mio. Einwohner zählenden Provinz Ontario lediglich zwölf Spielbanken und ein veraltetes staatliches Lotteriemonopol zur Verfügung. Alle anderen Formen des Glücksspiels standen bisher unter Strafe.

Dass die alte Gesetzgebung keinerlei Regulierungen für den heute boomenden Onlinesektor beinhaltet, liegt auf der Hand. Lediglich die OLG (Ontario Lottery and Gaming Corporation) durfte bislang verschiedene Casino-ähnliche Spiele auf ihrer PlayOGA.ca-Website anbieten. Mit der Angst vor den Strafen im Online Glücksspiel und der Monopolstellung der OLG soll nun jedoch Schluss sein.

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