FTX-Pleite: 5 Milliarden Euro sichergestellt

Es war ein riesen Schlag für den Krypto-Markt als die populäre Börse FTX im vergangenen November Insolvenz anmelden musste. Nach der Verhaftung von Ex-FTX-Chef Sam Bankman-Fried und offenen Forderungen in Milliardenhöhe, dürfen Gläubiger aber nun wieder hoffen, denn Anwälten ist es gelungen, Vermögenswerte in Höhe von etwa 5 Milliarden Euro sicherzustellen.

Auf einem Bildschirm wird dargestellt, wie Kryptowährungen gehandelt werden.

Die Pleite von der Krypto-Börse FTX zieht weitere Kreise. ©sergeitokmakov/Pixabay

FTX-Pleite sorgt für Wirbel

Für die Krypto-Branche war das Zusammenbrechen von FTX ein herber Rückschlag. Weltweit sanken die Kurse für Bitcoin und Co. drastisch. Der Direktor der Europäischen Zentralbank, Fabio Panetta, forderte sogar eine bessere Regulierung und Überwachung der Krypto-Welt, die durch eine globale Lösung gewährleistet werden soll. Nach dem Insolvenzantrag, den FTX im vergangenen November gestellt hatte, sah es so aus, als würden viele Gläubiger auf ihren Forderungen sitzenbleiben. Wie NTV berichtete sind nun aber Vermögenswerte von rund 5 Milliarden Euro aufgetaucht.

Weitere 4,6 Milliarden Dollar aufgetaucht?

Die Vermögenswerte von 4,64 Milliarden Euro, die Anwälte im Zuge des Verfahrens entdeckt haben, könnten aber nun für einen Hoffnungsschimmer bei allen Gläubigern sorgen. Vor dem Gericht im US-Bundesstaat Delaware bestätigte der mit dem Fall bedachte Jurist Andrew Dietderich, dass nicht nur Bargeld, sondern auch liquide Kryptowährungen und liquide Wertpapiere gefunden worden seien. Außerdem könnte FTX weitere Anlagen veräußern, die noch einmal 4,6 Milliarden US-Dollar einbringen könnten. Andrew Dietderich erklärte aber, dass noch gar nicht klar sei, welche Summe FTX aufbringe müsse, um alle Gläubiger zu entschädigen.

FTX-Chef steht vor Gericht

Durch die Pleite der Krypto-Börse hatten viele Kunden ihr gesamtes Vermögen nämlich auf einen Schlag verloren. FTX soll außerdem Kundengelder veruntreut haben, um andere Forderungen auszugleichen. In diesem Zuge wurde Gründer Sam Bankman-Fried in den USA wegen Betrug und Geldwäsche verhaftet. Mit seiner Firma soll er Kundengelder hauptsächlich in einer eigens ausgegebenen Kryptowährung ohne Gegenwert gehalten haben, um wiederrum Schulden einer Tochterfirma auszugleichen.

Sam Bankman-Fried äußert sich auf Substack

Sam Bankman-Fried äußerste sich in einem eigenen Blog auf der Plattform Substack nun erstmalig seit seiner Verhaftung öffentlich zu den Anschuldigungen und dementiert die Vorwürfe, betrogen zu haben. Im Zuge dieser Bekanntmachung gab er auch an, dass er sein gesamtes persönliches Vermögen den Kunden von FTX zur Entschädigung bereitstellen wolle. Er erklärte außerdem, dass er kein Geld gestohlen und auch ganz sicher keine Milliarden beiseitegeschafft habe.

Tochterfirma sorgt für FTX-Pleite

Im Rahmen seines Ganges an die Öffentlichkeit, erklärte Sam Bankman-Fried auch, wie es zur Pleite von FTX kommen konnte. Verschuldet hatte das Zusammenbrechen der Krypto-Börse laut seiner Darstellung auf Substack nämlich die Zahlungsunfähigkeit des Tochterkonzerns Almeda Research und die enge Verflechtung von FTX mit der Investmentfirma. FTX selbst sei nicht ausreichend abgesichert gewesen und als Im Zuge des allgemeinen Marktabsturzes Almedas Vermögenswerte um 80 Prozent sanken, hatte dies auch die Krypto-Börse zahlungsunfähig gemacht.

FTX US weiterhin solvent

Des Weiteren sollen nach Tweets von Changpeng Zhao, Chef der Börse Binance, viele Anleger ihr Vernögen abgezogen haben. Dies sorgte dafür, dass FTX wichtige Mittel verloren hat. Eine monatelange PR-Kampagne Zhaos gegen FTX soll diesem Tweet vorausgegangen sein. Sam Bankman-Fried versuchte zudem klarzustellen, dass FTX US im Gegensatz zur insolventen FTX International voll zahlungsfähig sein müsste. Demnach soll der US-Ableger allen Kunden ihre Gelder auch auszahlen können, sobald die Börse wieder handlungsfähig ist.

“FTX US bleibt voll solvent und sollte in der Lage sein, alle Kundengelder zurückzugeben. FTX International hat viele Milliarden Dollar an Vermögenswerten, und ich widme fast mein gesamtes persönliches Vermögen den Kunden.”Sam Bankman-Fried, Gründer, FTX, Öffentliches Statement auf Substack

FTX-Gründer weist Vorwürfe zurück

Sam Bankman-Fried kritisierte außerdem den Umgang mit FTX International, denn bei dieser Firma habe es sich nie um eine US-Börse gehandelt. FTX International hatte seinen Sitz auf den Bahamas und wurde von dort aus betrieben und reguliert. Weil die Börse außerhalb der USA gegründet wurde, nahm sie auch ausländische Kunden auf. US-Kunden wurden an FTX US angeschlossen, die immer noch solvent sein soll. Bankman-Fried erklärte auch, dass er von Anwälten zu einer Insolvenz getrieben worden sei. Zu den Vorwürfen der Veruntreuung von Kundengeldern äußerte er sich aber nicht.

Ähnliche Beiträge