Regulierung der Krypto-Welt gefordert

Nach dem fulminanten Zusammenbrechen der Kypto-Börse FTX wird der Ruf nach besserer Regulierung der Branche lauter. Der Direktor der Europäischen Zentralbank forderte nun sogar eine globale Lösung. Es sollte nun gelten, Mindestanforderungen für das Risikomanagement und die Unternehmensführung festzulegen. Platzt die große Krypto-Blase nun?

Bitcoin grafisch dargestellt.

Das Aus der Krypto-Börse FTX sorgt für einen Crash auf dem Krypto-Markt. ©EivindPedersen/Pixabay

Beben in der Krypto-Welt

Wie das Nachrichtenportal heise.de berichtete, hat das Scheitern der Krypto-Börse FTX Anfang November dafür gesorgt, dass die Kurse von Bitcoin und CO. massiv eingebrochen sind. Die Auswirkungen des Zusammenbruchs sind aber nicht nur dort zu spüren, immerhin war FTX auch massiv als Sponsor von Sportveranstaltungen in Erscheinung getreten. Einen Schaden von mehreren hundert Milliarden Dollar soll der FTX-Crash nun nach sich gezogen haben.

FTX bricht Vertrauen der Kunden

Engagements von Krypto-Plattformen in Sport und Unterhaltung gab es aber auch abseits von FTX zuhauf. So trat beispielsweise auch die Börse crypto.com als Sponsor der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar auf. Damit könnte nach den neuerlichen Ereignissen bald Schluss sein, denn durch den massiven Vertrauensverlust der drittgrößten Krypto-Börse der Welt, lösten viele Kunden ihre Konten auf. Dadurch wurde FTX zahlungsunfähig und musste Gläubigerschutz beantragen. Es sollen Kundengelder veruntreut worden sein, um eigene Geschäftslücken zu schließen.

Kundengeldern wurden veruntreut

Dabei hatte FTX seinen Kunden genau das Gegenteil versprochen. Unter Punkt 8.2.6 Absatz B seiner Nutzungsbedingungen ließ das Unternehmen verlauten keinesfalls mit Kundengeldern zu spekulieren oder diese zu verleihen. Genau das soll aber geschehen sein, obwohl Gründer und Vorstandschef Sam Bankman-Fried dafür mit Almeda Research eine unabhängige Firma gegründet haben soll. Bei Almeda Research soll es aber schon im Mai dieses Jahrs zu großen Verlusten gekommen sein. Das Nachrichtenportal Bloomberg berichtete zuerst darüber, dass diese Lücken mit Geldern von FTX-Kunden ausgeglichen worden sein.

Weitere Untersuchungen in der Krypto-Branche

Am 11. November hatte FTX im US-Bundesstaat Delaware Konkurs anmelden müssen. Insgesamt soll es um einen Schaden von rund 10 zehn Milliarden Dollar gehen. Rund eine Million Kunden sind von der Verschiebung von Kundengeldern betroffen. Die US-Handelsaufsichts- und Verbraucherschutzbehörde FTC hat aufgrund von irreführender Werbung die Ermittlungen aufgenommen. Durch den Crash von FTX sind nun also weitere Krypto-Börsen ins Visier geraten.

Krypto-Börse oder Krypto-Casino?

Natürlich reagierten die Kunden von FTX auf diesen Vertrauensbruch mit dem Auflösen der Konten. FTX konnte die Löcher nicht mehr stopfen und löste ein Beben in der Krypto-Szene aus. EZB-Direktor Fabio Panetta nennt das Versprechen vom leicht verdienten Krypto-Geld eine Blase, die zum Platzen verurteilt gewesen sei. Um Verbraucher besser vor den Risiken schützen zu können, forderte Panetta nun eine Regulierung auf globaler Ebene. Der Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, bezeichnete Krypto-Börsen sogar als Krypto-Casinos.

“Es hat sich herausgestellt, dass Kryptowerte kein Geld sind. Einige sind nur eine neue Form des Glücksspiels.”

SEC kritisiert Krypto-Börsen

Die US-Börsenaufsicht SEC kritisierte dabei vor allem, dass die Akteure in der Krypto-Branche ein windiges und schwer zu überwachendes Geschäftsmodell betreiben würden. Dies würde dadurch, dass die meisten Unternehmen ihren Sitz im Ausland haben, noch stärker gefördert. Gary Gensler betonte des Weiteren, dass die Börsen, wenn sie den amerikanischen Markt bedienen wollen, sich aber auch an die dort geltenden Gesetze halten müssen. Die SEC, die für die Kontrolle des Wertpapierhandels zuständig ist, würde, um der Probleme Herr zu werde, aber weitere Ressourcen benötigen.

Schärfere Kontrollen gefordert

Wie bereits erwähnt forderte Fabio Panetta, Mindestanforderungen für das Risikomanagement und die Unternehmensführung der Krypto-Akteure festzulegen. In seiner Rede an der London Business School erklärte er auch die Notwendigkeit einer Besteuerung. Jon Cunliffe, Vizechef der Bank of England, hatte erst vor Kurzem ähnliche Forderungen gestellt. Laut Cunliffe sei nach dem Zusammenbruch von FTX klar, dass schärfere Kontrollen von Krypto-Börsen dringend eingeführt werden müssen.

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