Glücksspielgesetz in Großbritannien: UKGC setzt sich mit White Paper auseinander und will weitere Empfehlungen abgeben

Die UK Gambling Commission (UKGC), die Glücksspielbehörde Großbritanniens, möchte sich in den nächsten Monaten mit Details der geplanten Neuregulierung des Glücksspiels auseinandersetzen. Dafür sollen bestehende Punkte des im Frühjahr veröffentlichten White Papers diskutiert und neue Aspekte ergänzt werden.

Der Big Ben in London am Palace of Westminster

Die UKGC möchte die Glücksspielregulierung in Großbritannien aktiv mitgestalten. (Symbolbild) © Marcin Nowak/unsplash.com

UKGC möchte sich stärker in Regulierung einbringen

Das Gambling White Paper in Großbritannien, das vom britischen Ministerium für Kultur, Medien und Sport (DCMS) verfasst wurde, beschreibt die Eckpunkte, wie legales Glücksspiel in Großbritannien in Zukunft geregelt sein soll. Nach Meinung mancher Experten sei dieser erste Entwurf aber in Teilen noch praxisfern, obwohl der allgemeine Regulierungswille der britischen Regierung überwiegend wohlwollend aufgefasst geworden sei.

Laut Aussagen der UKGC gebe es zu zahlreichen Punkten noch Gesprächsbedarf [Artikel auf Englisch] und es fehle die konkrete Ausgestaltung. Deshalb plane die Glücksspielbehörde, in den nächsten 12 Wochen bestehende Punkte des White Papers zu prüfen und weitere Vorschläge zu erarbeiten und Empfehlungen für das DCMS abzuleiten.

Tim Miller, Executive Policy Director der UKGC, habe angekündigt, dass der Glücksspielbehörde sehr daran gelegen sei, eine schnelle Umsetzung der Neuregulierung des Glücksspiels zu unterstützen:

Wir legen zu Recht Wert auf die Umsetzung der Empfehlungen der Regierung zur Überprüfung des Glücksspielgesetzes. […] Unsere bevorstehenden Konsultationen werden weiterhin unserem Ziel dienen, die Empfehlungen des White Papers zügig voranzutreiben, aber auch andere Aspekte ansprechen, um uns fit für die Zukunft zu machen. Tim Miller, Executive Policy Director der UKGC, Quelle: iGaming Business

Die UKGC habe bereits von Juli bis Oktober diesen Jahres eine ähnliche Beratungsrunde abgehalten und über Altersbeschränkungen, das Design von Online-Slots, legale Marketingkampagnen und die finanzielle Überprüfung von Spielern diskutiert.

Welche Punkte möchte die UKGC diskutieren?

Gegenstand der neuen Beratungsrunde sollen laut Angaben der UKGC folgende Punkte sein:

  • Umgang mit Boni und Gratis-Guthaben
  • Tools zum Spielerschutz und Einzahlungslimits
  • Schutz von Kundengeldern
  • Finanzierung der Forschung, Prävention und Behandlung von Spielsucht durch jährliche Pflichtbeiträge der Glücksspielbetreiber
  • Art und Häufigkeit der Berichterstattung durch lizenzierte Anbieter an die Behörde
  • Angemessenheit und Berechnung von Bußgeldern
  • Wirtschaftliche Offenlegungspflichten für die Betreiber von Glücksspielen

Wann ist mit einer Umsetzung der Maßnahmen zu rechnen?

Die UKGC habe sich für eine zügige Umsetzung der Maßnahmen aus dem White Paper ausgesprochen. Allerdings scheint noch eine Menge Detailarbeit vor den an der Regulierung beteiligten Akteuren zu liegen.

Wann die Regierung plane, die Neuregulierung des Glücksspiels in Großbritannien zu finalisieren, kann derzeit nur spekulativ beantwortet werden. Bei einigen geplanten Maßnahmen, wie z.B. den kontrovers diskutierten Finanz-Checks für Glücksspieler fehle es derzeit auch noch an Möglichkeiten, um diese zu implementieren.

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