Geplante Finanz-Checks beim Online-Glücksspiel sorgen für Unruhe in Großbritannien

In der Gambling-Szene Großbritanniens sorgt derzeit ein geplanter Gesetzesentwurf für Aufruhr: Demnach könnten Spielern im Online-Glücksspiel-Bereich künftig Finanz-Checks ins Haus stehen. Die Branche reagiert zum Teil empört.

Laptop mit Geldscheinen

Kontroverse auf der Insel: Die geplante Einführung von Finanz- und Risiko-Checks beim Online-Glücksspiel sorgt für Gesprächsstoff (Symbolbild) © stevepbi/pixabay.com

Finanz-Checks stoßen auf Kritik und harte Gegenwehr

Im Rahmen der Reform des Glücksspielgesetzes der britischen Gambling Commission gibt es eine geplante Regelung, die sowohl Unmut von Spielern als auch von Betreibern von Glücksspielen nach sich zieht. Künftig soll es zu Finanz- und Risiko-Checks kommen, bei denen überprüft werden soll, ob sich die Spieler weitere Einsätze leisten können.

Demnach sollen Spieler, die innerhalb von 24 Stunden 1.000 GBP oder innerhalb von 90 Tagen 2.000 GBP verlieren, einer genaueren Prüfung unterzogen werden. Sogenannte Passive Checks sollen durchgeführt werden, wenn die Verluste pro Monat bei mehr als 125 GBP oder im Jahr bei über 500 GBP liegen. Im Zuge der Finanz-Checks könne es sogar dazu kommen, dass die Spieler sensible Daten zu ihren Finanzen offenlegen müssten.

Reform des Glücksspielgesetzes

Die geplanten Finanz- und Risiko-Checks sind Teil der Reform des Glücksspielgesetzes der britischen Gambling Commission, die in diesem Frühjahr veröffentlicht wurde. Einige der Änderungen sollen für heftige Kontroversen gesorgt haben.

Insgesamt umfasst das White Paper unter anderem folgende Punkte:

  • Einsatzlimits an Slots
  • Finanzierung von Spielerschutz
  • Maßnahmen zur Einschränkung von Glücksspielwerbung
  • Einsetzung eines Ombudsmannes zur Klärung von Beschwerden
  • Maßnahmen zur Bekämpfung des Schwarzmarktes

Petition gegen die geplante Regelung läuft

Die Glücksspielbranche möchte dies aber nicht einfach so hinnehmen. So sollen zum aktuellen Zeitpunkt bereits mehr als 70.000 Menschen eine von Britisch Racing initiierte Petition gegen diese Regelung unterzeichnet haben. Erreicht die Petition mindestens 100.000 Unterzeichner, müsse sie per Gesetz im Parlament diskutiert werden.

Die Regelung zur Überprüfung der Finanzen von Spielern soll sich auf den Online-Bereich beschränken. Doch einige stationäre Buchmacher befürchten bereits, dass die Regel auch ausgeweitet werden könnte.

Hohe Verluste befürchtet

Die Branche, insbesondere die auf der Insel beliebte Pferderenn-Branche, befürchtet durch die Einführung der Finanz-Checks hohe finanzielle Verluste. So könnten viele wettbegeisterte Menschen ganz aussteigen, bevor sie sensible Daten über ihre Finanzen offenlegen. Auch die Stärkung des Schwarzmarktes wird befürchtet, da Spieler zu illegalen Anbietern abwandern könnten, die keine Finanz-Checks durchführen.

Die nächsten Tage und oder Wochen werden zeigen, ob die Petition die magische Zahl von 100.000 Unterzeichnern erreicht. Ist dies der Fall, könnten die geplanten Finanz-Checks durchaus noch einmal auf den Prüfstand kommen.

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