MGM verkauft Casinos an Blackstone

Der in Las Vegas stationierte Casinogigant MGM Resorts hat zwei seiner berühmtesten Etablissements, das MGM Grand und das Mandalay Bay Resort & Casino, für insgesamt 2,5 Mrd. US-Dollar (~ 2,2 Mrd. Euro) an den New Yorker Investmentfonds Blackstone verkauft. Der Kauf kann als weiteres Vertrauenssignal der Investoren in den Standort Las Vegas betrachtet werden. Erst vor wenigen Monaten hatte MGM auch das Bellagio an Blackstone abgetreten.

Ein Blick auf das MGM Grand bei Nacht.

Das MGM Grand, drittgrößtes Luxushotel der Welt, gehört künftig zu 49,9 Prozent Blackstone. ©TipKilby/Pixabay

Joint Venture Deal mit MGM-Tochter

MGM Resorts hat mit dem MGM Grand und dem Mandalay Bay zwei weitere namhafte Etablissements an Blackstone verkauft. Beide Einrichtungen liegen am legendären Las Vegas Strip. Der Verkauf erfolgt im Rahmen eines Joint Venture-Deals zwischen Blackstone und der MGM-Tochter MGM Growth Properties. Letztere hält mit 50,1 Prozent den Mehrheitsanteil, während Blackstone mit 49,9 Prozent beteiligt ist. Blackstone wird in diesem Kontext die Assets der beiden Casinos erwerben und beide Immobilien künftig zu einer Jahresmiete von 292 Mio. US-Dollar (~ 261 Mio. Euro) an MGM Resorts vermieten.

Das Geschäft dürfte sich für Blackstone lohnen: Allein das MGM Grand verfügt, neben seiner Casinofläche von knapp 16.000 Quadratmetern, über ein Hotel mit über 5.000 Zimmern. Der Komplex umfasst drei Apartment-Tower, ist das drittgrößte Hotel der Welt und gehört obendrein zur Riege der sogenannten „Leading Hotels of the World“, einer weltweit angesehene Allianz von Luxushotels. Obgleich die Börsenkurse infolge der Bekanntgabe des Deals fast unverändert blieben, spricht MGM-CEO Jim Murren von einem historischen Abkommen für den Konzern. Gegenüber den US-Medien hieß es:

“Dieser Zusammenschluss ist ein Meilenstein in der Durchführung unserer bereits kommunizierten Asset-Light-Strategie. Diese wird uns eine branchenführende Bilanz und eine starke und freie Cashflow-Generierung ermöglichen, um MGM Resorts eine erhebliche strategische Flexibilität zu bieten und den Aktionären fortlaufend neue Vermögenswerte zu sichern.”

Verkauf des Bellagios und Circus Circus

Schon im Oktober letzten Jahres wurde der Verkauf des berühmten Bellagios für insgesamt 4,25 Mrd. US-Dollar (~ 3,8 Mrd. Euro) an Blackstone bestätigt. Durch eine sogenannte Lease-Back-Vereinbarung obliegt das operative Geschäft auch weiterhin MGM. Die jährliche Miete beträgt für MGM in diesem Fall 245 Mio. US-Dollar (~ 219 Mio. Euro). Die Casinofläche des Etablissement beträgt ganze 11.000 Quadratmeter, der Hotelkomplex umfasst knapp 4.000 Zimmer. International bekannt ist das Bellagio vor allem für seine computergesteuerte Wassershow (Fountains of Bellagio), die auch in dem Hollywoodfilm Ocean’s Eleven zu sehen ist.

Eine weitere renommierte MGM-Immobilie, der Circus Circus, wurde parallel zum Verkauf des Bellagios an den Großinvestor, Milliardär und Donald Trump-Freund Phillip Gene „Phil“ Ruffin abgetreten. Die Kaufsumme des 1968 gegründeten Casinos beläuft sich auf über 825 Mio. US-Dollar (~ 740 Mio. Euro). Erst seit 2005 ist die Immobilie im Besitz von MGM. Grund für die Verkäufe ist eine strategische Neuausrichtung, die unter dem Titel MGM Effizienzoffensive 2020 bereits im Januar letzten Jahres propagiert wurde.

Aufgrund von Bilanzverlusten ist MGM innerhalb des letzten Jahres unter erheblichen Druck seiner Aktionäre geraten und begann folglich damit, seine Casino-Assets zu verkaufen. Insgesamt beträgt der Nettovertrag der Veräußerungen satte 8,2 Mrd. US-Dollar (~ 7,3 Mrd. Euro). Hierzu hieß es bereits im Oktober in einem Interview mit Bloomberg:

“Die Casinoindustrie entwickelt sich und wir glauben, dass der beste Einsatz unseres intellektuellen Kapitals in der Konzentration auf Sport, Live-Unterhaltung und die Reduzierung von Fremdverbindlichkeiten liegt.”

Casinoverkäufe auch bei Caesars

Derweil befindet sich der US-Casinomarkt im Umbruch: Auch MGMs Hauptkonkurrent Caesars Entertainment hat Casinoverkäufe in Las Vegas bekanntgegeben. Konkret ging es hier zuletzt um das weltbekannte Rio All-Suite Hotel & Casino. Das Etablissement, das seit 2005 Veranstaltungsort der World Series of Poker (WSOP) ist, wurde vergangenen Oktober für 516,3 Mio. US-Dollar (~ 465 Mio. Euro) an den in New York City ansässigen Immobilienkonzern Imperial Companies verkauft. Caesars wird die Immobilie noch zwei weitere Jahre, zu einer Miete von 45 Mio. US-Dollar (~ 40,4 Mio. Euro) pro Jahr betreiben. CEO Tony Rodio erklärte die Hintergründe des Deals:

“Diese Transaktion erlaubt es Caesars Entertainment, seine Ressourcen auf die Bestärkung unserer attraktiven Portfolios an kürzlich renovierten Strip-Immobilien zu konzentrieren. Mit diesen Immobilien werden wir voraussichtlich ein besseres Betriebsergebnis erzielen.”

Caesars auch weiterhin Betreiber

Wie der Geschäftsführer weiter ausführte, wird Imperial Companies das Recht gewährt, den Mietvertrag zu ähnlichen Bedingungen, um ein drittes Jahr zu verlängern, dies jedoch nur gegen eine Rückzahlung von 7 Mio. US-Dollar (~ 6,2 Mio. Euro) an Caesars. Nach Ablauf des Vertrages steht es beiden Vertragspartnern weiterhin offen, die Kooperation aufrechtzuerhalten. Caesars bleibt damit, ähnlich wie bei MGM, auch weiterhin offizieller Betreiber der Einrichtung und soll in seinen Marketingaktivitäten durch die Transaktion nicht eingeschränkt werden. Auch für die Gäste und Angestellten soll sich nichts ändern.

Die Bekanntgabe der Transaktion erfolgt im Übrigen kurz nach einer Übernahme durch den Casinokonzern El Dorado im Juni. Das Unternehmen hatte Caesars für 8,6 Mrd. US-Dollar aufgekauft. Grund waren unter anderem massive Aktienverluste im vergangenen Jahr. Trotz des Verkaufs wird die WSOP laut Geschäftsführung auch weiterhin im Rio stattfinden.

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