MGM startet „Effizienzoffensive“ für Vision 2020

Unter dem Motto „MGM 2020“ hat der in Las Vegas ansässige Casinogigant MGM Resorts International ein umfangreiches Strategieprogramm angekündigt, das die Gewinne bis Ende 2021 um ganze 300 Mio. USD steigern soll. Wie sieht das Konzept konkret aus?

Eine Casino-Lounge im MGM Grand Hotel & Casino in Las Vegas.

Ein Einblick in das legendäre MGM Grand Hotel & Casino im Glücksspieldelta Las Vegas – ein Resort der Superlative.

„MGM 2020“

Der börsennotierte Hotel-Casino-Konzern MGM hat einen Wachstumsplan namens „MGM 2020“ zur Kostenreduktion sowie zur Verbesserung der Markteffizienz und Positionierung des Unternehmens angekündigt. Laut Pressespreche rechnet MGM hierdurch mit einer annualisierten Anhebung des bereinigten EBITDAs von umgerechnet rund 300 Mio. US-Dollar. Bis Ende 2020 sollen demnach zusätzlich 200 Mio. US-Dollar generiert werden, obendrauf prognostiziert MGM ein weiteres Plus von rund 100 Mio. US-Dollar bis zum Ende 2021.

Zum Verständnis: Beim EBITDA handelt es sich um eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die Auskunft zum Bruttogewinn eines Unternehmens gibt, das heißt, vor dem Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Ein bereinigtes EBITDA wurde bereits um außerordentliche Kosten und Erträge korrigiert.

Die unter dem Namen “MGM 2020“ propagierte Strategie sieht es vor, eine Reihe von Geschäftsabteilungen in sogenannte „Kompetenzzentren“ zu verlagern, womit die „Rentabilität maximiert“ werden soll. Um das „Umsatzwachstum noch weiter voranzutreiben“, plant MGM gleichzeitig in neue Technologien – vor allem in die „digitale Transformation“ des Konzerns, sprich, in die Bereiche Daten-, Preis-, und Kundentreue-Programme zu investieren.

Auskunft erteilte hierzu jüngst der MGM-Vorstandschef Jim Murren, der hierzu außerdem betonte, dass sich MGM innerhalb der nächsten zwei Jahre besonders auf die „Entwicklung der operativen Expertise“ konzentrieren werde, wobei die üblichen „Best Practice-Richtlinien“ des Konzerns eingehalten würden.

Einige der geplanten „Rationalisierungsstrategien“ erläuterte Murren fortführend genauer: Ein Teil des angestrebten Jahresziels bis Ende 2020 – sprich, 200 Mio. US-Dollar – sollen demnach durch Entlassungen infolge von Automatisierungsprozessen generiert werden. Genau Zahlen stehen hierzu derweil noch aus.

Bekannt gegeben wurde unterdessen, dass MGM plant durch die Verlagerung bestimmter Funktionen in andere Geschäftsbereiche – Kosten zu sparen und somit etwa 25 Prozent des 2020-Ziels einholen will. Weitere 25 Prozent des Ziels sollen durch verschiedene Marketing-Konzepte zur „Umsatzoptimierung“ generiert werden. Die Börsennews-Seite Nasdaq zitiert Jim Murren diesbezüglich im Wortlaut:

“Unser Vorhaben ist der nächste Schritt als Organisation in unserer Entwicklung. Wir bauen auf unserem starken Fundament der letzten Jahre, um es weiter zu festigen, um unsere Effizienz zu steigern und um nachhaltiges Wachstum zu erreichen und eine noch bessere Marge. MGM 2020 steht für die effektivste Betriebsarchitektur, die unser Unternehmen nutzen kann.”

Wie Murren in diesem Kontext weiter ausführt, sei die Vision 2020 die Erweiterung eines bereits im August 2015 gestarteten MGM-Gewinnwachstumsplans. Das Unternehmen habe die im Plan festgelegten ursprünglichen Ziele jedoch „bereits übertroffen“, so der Vorsitzende weiter – „wir hatten ein solides Jahr 2018“.

GVC, Sportwetten und Lady Gaga

In der Tat blickt MGM auf ein höchst erfolgreiches Jahr 2018 zurück: Eine Reihe neueröffneter Objekte wurde durch den globalen Marktriesen etabliert, so zum Beispiel mehrere Hotel-Casino-Luxusresorts – das MGM COTAI in Macau, das MGM Springfield, der MGM Park und das NoMad in Las Vegas. Weitere Etablissements im Bundesstaat New York sowie in Ohio stehen laut Murren schon vor der Eröffnung.

Auch der Bereich Sportwetten soll seit der PASPA-Aussetzung im vergangenen Mai weiter ausgebaut werden. Erst im letzten November gab MGM in diesem Zusammenhang eine erfolgsverheißende Partnerschaft mit der NHL (National Hockey League) bekannt. Seit Juli 2018 besteht außerdem ein mehrjähriger Sportwett-Deal mit der erfolgreichsten Basketballliga der Welt, NBA (National Basketball Association). MGM wurde mit dem Abkommen zum ersten Wettpartner der Liga überhaupt. Beide Seiten sprachen demnach von einer „bahnbrechenden Partnerschaft“.

Bis zur Annullierung des US-weiten Verbots durch den United States Supreme Court waren Sportwetten in den USA nur in vier Staaten erlaubt. Dass der schätzungsweise milliardenschwere Überseemarkt derzeit auch unter europäischen Anbietern hart umkämpft wird, ist kein Geheimnis. In diesem Kontext hatte MGM erst im letzten August zusätzlich ein 200 Mio. US-Dollar schweren Joint Venture-Deal mit dem bwin- und Labrokes-Inhaber GVC Holdings unter Dach und Fach gebracht.

Was das Joint Venture mit GVC anbelangt, ist der frühere Vorstandsvorsitzende von Coral Interactive, Matt Prevost, aktuell als neuer Marketing-Chef (Chief Marketing Officer, CMO) der Plattform bekannt gegeben worden – die Meldung veröffentlichte jüngst das Newsportal EGRglobal. Seit der Ernennung Adam Greenblatts zum CEO, ist dies die zweite hochrangige Ernennung mit Blick auf das Management der noch frischen Vereinigung.

Jim Murren betonte an dieser Stelle abermals die Absicht MGMs, sich bis Ende 2021 als US-amerikanischer Sportwett-Marktführer „festigen“ zu wollen – „wenn wir auf 2019 und darüber hinaus blicken, sind wir zuversichtlich“, heißt es.

Murrens Vision von „MGM 2020“ könnte sich den Entwicklungen nach zu urteilen durchaus bewahrheiten. Einen passenden Einstieg ins Jahr 2019 bietet in diesem Sinne das Programm des neu eröffneten MGM Parks am Las Vegas Strip, wo seit dem 29.12. niemand geringerer als die Golden Globe- und sechsfache Grammy-Gewinnerin Lady Gaga auf der Bühne steht. Geplant sind mindestens 74 Shows. Wie es heißt erhalte Gaga pro Abend über 1 Mio. US-Dollar Gage. Wachstum hat nun einmal seinen Preis.

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