Hessen erlaubt Online Casinos

Glücksspiel im Internet boomt und seit es das neue deutsche Glücksspielgesetz gibt, überschlagen sich die Ereignisse. Nahezu täglich können Glücksspielfans auf Neuerungen und vor allem Verbesserungen freuen. Eine Entscheidung des hessischen Landtages wird nun dafür sorgen, dass Spieler im World Wide Web in Hessen auf Online Casinos zugreifen dürfen, die Casinospiele wie Blackjack und Poker anbieten.

Spielkarten liegen auf einem Laptop.

In Hessen sind einige Casinospiele im Netz künftig erlaubt. ©besteonlinecasinos/Pixabay

Hessischer Landtag stimmt Gesetzesänderungen zu

Glücksspielfans in Hessen werden sich darüber freuen, dass der Landtag in Wiesbaden eine Änderung des Glücksspielgesetzes verabschiedet hat, die weitreichende Folgen für die dortigen Spieler haben wird. Nach Angaben der Deutschen Presseagentur haben im Vorfeld der Verhandlungen Anhörungen stattgefunden, die belegen, dass mehreren hessischen Spielbankgemeinden im Netz virtuelle Tischspiele wie Roulette oder Blackjack anzubieten. Diesem Wunsch kam der Landtag nun nach wie das Innenministerium mitteilte.

Landtag kommt Wünschen nach

Mit der Entscheidung das Glücksspielgesetz zum Vorteil von Casinobetreibern zu ändern, kommt der hessische Landtag aber auch den Wünschen der Bevölkerung nach. Mit neuen Regularien kann die Regierung so dem Abwandern auf illegale Plattformen zuvorkommen. Neuerliche Untersuchungen in der Schweiz, wo das Anbieten von Online Glücksspiel ohne landeseigene Lizenz illegal ist, haben gezeigt, dass diese Portale nämlich dennoch ihren Reiz haben. Die Online Casinos sollen dort 2021 bis zu 200 Millionen Franken umgesetzt haben, diese Angaben beruhen auf Schätzungen des Schweizer Casino Verbandes und beinhalten ebenfalls Umsätze von Casinos mit Sitz im Ausland.

Beteiligung von mindestens zwei Spielbanken benötigt

Folgen, wie sie in der Schweiz spürbar sind, sollen somit umgangen werden. Die Basis dieser rechtlichen Entscheidung in Deutschland beruht aber auch darauf, dass mehrere Spielbankengemeinden Angebote gemeinsam betreiben können. Nur Zusammenschlüsse von Spielbanken werden auf der Grundlage des neuen Gesetzes die Erlaubnis bekommen, Casinospiele im Internet anzubieten. Nötig ist dazu die Beteiligung von mindestens zwei Spielbanken.

“Fortan werden solche Konstruktionen möglich sein, bei der mindestens zwei Spielbanken mehrheitlich beteiligt sind.”Peter Beuth, Innenminister, CDU, Statement gegenüber der Deutschen Presseagentur

Verbot hat keinen Nutzen

Der hessische Landtag führte in seiner Erklärung gegenüber der Deutschen Presseagentur nochmals an, dass das Verbot keinen Nutzen habe, wenn Spieler dadurch bestärkt werden, sich Angeboten mit Sitz im Ausland zuzuwenden. Das öffentlich mehr oder weniger unwirksame Verbot dient dabei auch nicht dem Jugend- und Spielerschutz. Schließlich agieren auch Casinos mit Lizenz aus Malta, Curacao oder Gibraltar nach den Richtlinien der Europäischen Union und können somit von Kunden in Deutschland genutzt werden.

“Wir erlauben eingeschränkt virtuelle Casino-Spiele, weil sich allen Verboten zum Trotz in der Vergangenheit ein so florierender grenzüberschreitender Schwarzmarkt im Internet gebildet hat, dass wir vor dieser Realität die Augen nicht mehr verschließen dürfen.”Peter Beuth, Innenminister, CDU, Statement gegenüber der Deutschen Presseagentur

Weitere Urteile zum deutschen Glücksspielgesetz

Urteile wie dieses bestätigen den Trend, dass Online Glücksspiel in Deutschland mehr und mehr zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung wird. So wird auch der Glücksspielstaatsvertrag in Zukunft sicherlich noch die ein oder andere Anpassung erfahren. Erst vor Kurzem hatte ein Verfahren vor dem Landgericht Traunstein für Furore gesorgt, denn dort gelang einem Spieler um die 18.000 Euro von einem Online Casino zurückzubekommen. Das Urteil gründete darauf, dass das im Ausland lizenzierte Portal zu diesem Zeitpunkt in Deutschland illegal gewesen ist.

Hessischer Landtag probt den Ernstfall

Demnach hat es keinen gültigen Vertrag zwischen dem Spieler und der Plattforme gegeben. Aus diesem Grund kam das Landgericht Traunstein Ende September 2022 zu dem Urteil, dass der Spieler zwar nicht die Gewinne behalten, aber die Verluste zurückfordern konnte. Mit der weiterhin so unterschiedlichen Gesetzeslage zu deutschen und ausländischen Casino-Unternehmen sind weitere Urteile dieser Art zu erwarten. Der hessische Landtag versucht also mit seiner Entscheidung derartigen Verfahren zuvorzukommen.

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