Harte Strafe für Coinbase

Ungereimtheiten auf dem Krypto-Markt sind seit der jüngsten Krise rund um die Börse FTX allgegenwärtig. Nun ist es auch in den Niederlanden zu Strafen gekommen, die die Krypto-Plattform Coinbase erhalten hat, weil sie ihr Geschäft ohne Lizenz betrieben haben soll. Coinbase soll nun ein Bußgeld von 3,3 Millionen Euro zahlen.

Auf einem Computerbildschirm wird mit Kryptowährungen gehandelt.

Die Krypto-Börse Coinbase soll eine Strafe von 3,3 Millionen Euro zahlen. ©sergeitokmakov/Pixabay

Regulierung des Krypto-Marktes gefordert

Nach dem Crash der Krypto-Börse FTX wurde von vielen Seiten eine bessere Regulierung des Krypto-Marktes gefordert. Wie sich nun zeigt, könnte eine globale Lösung wie sie sich der Direktor der Europäischen Zentralbank gewünscht hatte, wirklich erforderlich werden. Nach Berichten des Nachrichtenportals Heise.de hatte nämlich unlängst die niederländische Zentralbank eine empfindliche Strafe gegen die Krypto-Plattform Coinbase aussprechen müssen, die 21 Monate das Geschäft ohne gültige Lizenz betrieben haben soll.

Bußgeld gegen Coinbase ausgesprochen

Die europäische Niederlassung der Krypto-Börse Coinbase soll nun eine Strafe von rund 3,3 Millionen Euro zahlen. Dieses Bußgeld wurde erhoben, da Coinbase seine Geschäftstätigkeit aufgenommen habe, ohne eine offizielle Registrierung in den Niederlanden vorzunehmen. Eine derartige Betriebserlaubnis wird von den dortigen Behörden aber gefordert, um gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorzugehen. Die niederländische Zentralbank (DNB) habe daraufhin bekanntgegeben, dass Coinbase von November 2020 bis August 2022 ohne Lizenz gearbeitet habe.

Strafmaß richtet sich nach der Schwere des Vergehens

Laut der DNB habe sich Coinbase so einen Wettbewerbsvorteil gesichert, denn das Unternehmen habe 21 Monate lang auch keine Aufsichtsgebühren gezahlt. Erst im September 2022 hatte Coinbase reagiert und sich korrekt registrieren lassen. Normalerweise würde bei einem derartigen Vergehen ein Basisbußgeld in Höhe von 2 Millionen Euro fällig, allerdings entschied sich die Zentralbank aufgrund der Schwere und des Verschuldens des Vorstoßes das Strafmaß anzuheben. Berücksichtig habe man nämlich auch, dass es sich bei Coinbase um eine der größten Krypto-Börsen der Welt handele. Auf dieser Basis hätte die DNB sogar ein noch höheres Bußgeld verhängen können.

Coinbase ist nicht mit Strafmaß einverstanden

Da Coinbase versucht hatte, eine Lizenz zu erwerben, wurde das Strafmaß noch einmal um 5 Prozent gesenkt. Die niederländische Zentralbank hätte laut Spanne eine Strafe bis zu einer Höhe von 4 Millionen Euro aussprechen können. Die Krypto-Plattform selbst zeigte sich mit der Strafe allerdings nicht einverstanden. Ein Sprecher von Coinbase gab zu verstehen, dass das Unternehmen immer versucht habe, den Registrierungsprozess abzuschließen, die Behörden in den Niederlanden aber einfach zu viel Zeit benötigt hatten. Dem Krypto-Händler bleibt nun bis März, um Einspruch gegen das Urteil einzulegen.

“Obwohl wir die Befugnis der DNB respektieren, ihre Vorschriften durchzusetzen, prüfen wir sorgfältig das Einspruchs- und Berufungsverfahren.”

Auch Binance erhielt Strafe

Im Juli 2022 hatte die DNB bereits ein Bußgeld gegen den Coinbase-Konkurrenten Binance verhängt. Auch Binance erwartete ein ähnlich hohes Strafmaß, das ebenfalls für den Geschäftsbetrieb ohne gültige Lizenz ausgesprochen worden ist. Bei Coinbase handelt es sich allerdings um einen der Marktführer in Sachen Handel mit Kryptowährungen. Die US-amerikanische Aktiengesellschaft mit Sitz in Sand Francisco (USA) betreibt seit 2021 eine Handelsplattform für Kryptowährungen. Der Umsatz soll zuletzt bei 7,84 Milliarden US-Dollar gelegen haben. Coinbase hat sich mittlerweile auch als Sponsor im Profisport einen Namen gemacht.

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