Formel 1: Weiterer Krypto-Sponsor vor dem Aus

Die Formel 1 hat nach der Winterpause gerade erst ihre Arbeit wiederaufgenommen und bereitet sich auf das erste Rennen der Saison, das am 5. März 2023 in Bahrain stattfinden soll, vor. Für Ferrari beginnt das Jahr mit einigen Veränderungen, denn die Scuderia hat sich gerade von zwei wichtigen Sponsoren getrennt. Vor allem das Aus des Kryptounternehmens Velas Blockchain sorgt für Furore.

Ein Formel 1-Rennwagen von Ferrari ist auf einer Rennstrecke.

Nach FTX scheidet ein weiteres Kryptounternehmen aus der Formel 1 aus. ©randomwinner/Pixabay

Trennung von Kryptounternehmen nach nur einem Jahr

Schon Ende Februar sind auf dem Bahrain International Circuit die ersten Testfahrten geplant und der Rennzirkus nimmt wieder Fahrt auf. Wenn Ferrari in Maranello am 14. Februar seinen neuen Boliden präsentiert, werden laut einem Bericht von racingnews365.com die Logos zweier Premium Sponsoren nicht mehr auf dem Auto zu sehen sein. Die Scuderia hat sich nämlich gerade von Velas Blockchain und Snapdragon getrennt. Nach nur einem Jahr ist also für das nächste Kryptounternehmen Schluss. Erst vor wenigen Wochen hatte das Aus der Krypto-Börse FTX für Aufsehen gesorgt.

Regulierung der Krypto-Branche gefordert

Seit der Insolvenz des ehemaligen Mercedes-Sponsors FTX stehen Fragezeichen hinter dem Sponsoring von Krypto-Börsen im Profisport, die mittlerweile nicht nur in der Formel 1 zahlreich vertreten sind. So forderte der Direktor der Europäischen Zentralbank unlängst, dass eine globale Lösung gefunden und der Krypto-Markt besser reguliert werden müsse. Das Aus von Velas Blockchain bei Ferrari scheint diesen Forderungen recht zu geben. Immerhin sollen der Scuderia durch das Ende des Vertrages rund 30 Millionen Dollar pro Jahr an Sponsorengeldern fehlen.

Finanzielle Einbußen für Ferrari?

Neben dem Kryptounternehmen Velas Blockchain, mit dem Ferrari erst 2021 eine Zusammenarbeit beschlossen hatte und dessen Logo auf den Autos und den Anzügen der Fahrer zu sehen war, ist auch die Marke Snapdragon (Halbleiter) des kalifornischen Herstellers Qualcomm nicht mehr in der Liste der Premium-Sponsoren zu finden. Angeblich sollen so insgesamt Einbußen von 50 Millionen Dollar entstanden sein. Laut speedweek.com soll diese Summe niemals bestätigt worden sein. Ferrari und Velas Blockchain sollen sich aber aufgrund von Differenzen um die Verwendung von Non-Fungible Token (NFT) getrennt haben, denn die Scuderia soll mit den Klauseln für die NFT-Bilder unzufrieden gewesen sein.

Was geschieht mit anderen Krypto-Sponsoren?

Experten vermuten aber, dass der Zusammenbruch des NFT-Marktes dazu geführt hat, dass Ferrari die Kooperation mit Velas Blockchain nicht fortsetzen möchte. Es werden sogar rechtliche Schritte beider Seiten erwogen. Hinsichtlich weiterer Krypto-Sponsoren wie zum Beispiel die Krypto-Börse crypto.com, die auch Sponsor der FIFA Fußballweltmeisterschaft in Katar war, muss man aber erst einmal die Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaten abwarten, um eine Prognose zu erstellen. Sicher ist, dass wenn der Markt rund um Bitcoin und Co. vollständig zusammenbrechen würde, viele Profisportarten vor großen Problemen stehen würden.

Noch keine Stellungnahme von Ferrari

Das Aus von Velas Blockchain hat zudem ein wenig die Tatsache überschattet, dass Ferrari die Zusammenarbeit mit seinem Technologiepartner Snapdragon ebenfalls beendet hat. Angeblich sollen auch hier Investitionen von rund 25 Millionen Dollar pro Jahr geflossen sein. Die Gründe für das Vertragsende sind aber nicht bekannt. Es bleibt also abzuwarten, ob Ferrari noch mit einer öffentlichen Mitteilung zu den Vorfällen Stellung bezieht. Sollte die Scuderia nicht bald einen neuen Partner vorstellen, müssen die Roten auf Einnahmen von etwa 55 Millionen Dollar in 2023 verzichten. Diese Summe auszugleichen, scheint utopisch.

Neuer Teamchef für Ferrari

Natürlich hat Ferrari in der Formel 1 einen ganz besonderen Stand, auch wenn der letzte Weltmeistertitel 15 Jahre zurückliegt. In der vergangenen Saison konnte sich Max Verstappen für Red Bull Racing den Gesamtsieg schnappen. Charles Leclerc und Carlos Sainz, die beiden Fahrer der Scuderia, die nun zum dritten Mal in Folge die Fahrerpaarung bilden, holten Platz zwei und fünf. In der Konstrukteurswertung belegte Ferrari damit ebenfalls Rang zwei hinter Red Bull. Allerdings hat die Scuderia mit Frédéric Vasseur einen neuen Teamchef gefunden, der von Sauber (Alfa Romeo) nach Maranello gewechselt ist. Er wird diese Stelle als Nachfolger von Mattia Binotto antreten, der Ende Dezember 2022 aus dem Team ausgeschieden ist.

Ähnliche Beiträge