Mercedes trennt sich von Sponsor

Die Situation in der Formel 1 beunruhigt Aktive und Experten. Nun kam es auch bei Mercedes zu einem Knall mit Hauptsponsor FTX. Aufgrund der Insolvenz der Krypto-Börse ist der Rennstall gezwungen, den Sponsoringvertrag auszusetzen. In der wichtigsten Rennserie der Welt überschlagen sich damit mittlerweile in kürzester Zeit Meldungen, die eine gesamte Branche aufhorchen lassen.

Ein Rennwagen von Mercedes fährt durch die Boxengasse.

Eine neue Hammer-Nachricht erschüttert die Formel 1. ©roninmd/Pixabay

FTX meldet Konkurs an

Gerade erst hatte Hauptsponsor Emirates sein Engagement in der Formel 1 zum Ende dieser Saison beendet, da erreicht die nächste Hammer-Nachricht den Rennzirkus. Am Vorabend des Grand Prix in Brasilien machte die Nachricht die Runde, dass Mercedes-Sponsor FTX Liquiditätsprobleme habe. Der Rennstall zog nach ersten Berichten direkt die Notbremse und setzte das Sponsoring aus. Die Krypto-Börse meldete Insolvenz an, nachdem man ein Minus von rund acht Milliarden Dollar nicht füllen konnte.

Weitere Vorwürfe gegen FTX

Mehrere Medien berichteten, dass Mercedes mit sofortiger Wirkung das Logo des Unternehmens von seinen Autos entfernen ließ. Neben dem Konkurs soll FTX nämlich auch vor einer Untersuchung der US-amerikanischen Börsenaufsicht (SEC) wegen Missbrauchs von Kundengeldern stehen. Schon vor dem Rennen in Brasilien war damit klar, dass Mercedes den Deal schnellstmöglich beenden wollte. So bestätigte der Rennstall die Gerüchte, dass im ersten Schritt kein Schriftzug der Kyrpto-Börse mehr auf den Boliden zu sehen sein solle.

“Das bedeutet, dass das Unternehmen ab diesem Wochenende nicht mehr auf unseren Rennwagen und anderen Markenartikeln erscheinen wird. Wir werden die weitere Entwicklung der Situation genau beobachten.”Sprecher, Mercedes, offizielles Statement gegenüber Motorsporet.com

FTX soll Kundengelder veruntreut haben

FTX wird den Vertrag mit Mercedes demnach wohl nicht wieder kitten können. Es scheint unmöglich, einen Milliardenbetrag aufzutreiben, um der Insolvenz zu entgehen. Entstanden sei die Krise bei der Schwesterfirma und Hedgefonds Alameda Research, der wichtige Mittel gestrichen worden sein sollen. 90 Prozent von Alameda Research gehören angeblich zur Firma FTX gehören, die versucht haben soll Preisdifferenzen von Kryptowährungen auszunutzen. Die so entstandenen Löcher habe das Unternehmen mit Kundengeldern zu stopfen versucht.

Vermögenswerte wurden eingefroren

Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, steht die Formel 1 vor dem nächsten Skandal. Erst vor Kurzem war bei einem anderen Rennstall nämlich das Gerücht aufgekommen, dass der Hauptsponsor Geldwäsche betrieben habe. Für FTX gab es aber weitere Konsequenzen, denn das Unternehmen wurde von der Wertpapieraufsicht der Bahamas, wo der Firmensitz gemeldet ist, umgehend eingefroren. Alle Vermögenswerte stehen der Krypto-Börse somit nicht mehr zur Verfügung. Die konkurrierende Börse Binance, die ein Sponsor des Alpine-Teams ist, fasste zunächst den Plan, FTX zu retten.

Steht eine Finanzkrise bevor?

Binance verwarf diese Idee allerdings binnen eines Tages, denn die Schulden des Unternehmens zu tilgen sei aufgrund der Höhe unmöglich. Durch diese Meldungen versuchten Anteileigner natürlich möglichst schnell ihre Wertpapiere zurückzuholen. Infolgedessen soll sich der Liquiditätsengpass noch verstärkt haben. Laut Sport1 soll in der Krypto-Branche sogar von einem Beben auf dem Markt gesprochen worden sein. Experten zogen sogar den Vergleich mit der Insolvenz der US-amerikanischen Bank “Lehman Brothers” im Jahr 2008, in deren Folge es eine weltweite Finanzkrise gegeben hatte.

Folgt nun eine Kettenreaktion?

Bei FTX handelt es sich übrigens um eine der größten Krypto-Börsen auf der Welt. Der Konkurs sorgte nun dafür, dass der Wert des Bitcoin auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren liegt. Bedeutet dies nun das Aus für weitere Krypto-Sponsoren im Profisport? Möglich ist es jeendefalls, dass diese Nachricht ihre Wellen zieht. Immerhin hatte FTX auch einen 135-Millionen-Dollar-Deal für die NBA-Arena der Miami Heats in Miami abgeschlossen. Eigentlich sollte dieser Vertrag bis ins Jahr 2040 Bestand haben. Die neuerliche Entwicklung sorgt nun aber dafür, dass die Formel 1 nun vor unsicheren Zeiten stehen könnte.

Krypto-Sponsoring war die richtige Entscheidung

So musste sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff schon zu Beginn des Jahres, kurz nachdem der Deal im September 2021 abgeschlossen wurde, zu Fragen zur Zukunft der Kyrpto-Sponsoren äußern. Schon damals erklärte der Mercedes-Boss, dass es falsch für den Sport sei, potenzielle Geschäftsmöglichkeiten zu ignorieren. Wolff bestätigte dies in dem er sagte, dass man sich neuer Technologie nicht verschließen solle. Die neuesten Nachrichten werden ihn möglicherweise zu einem Umdenken zwingen.

“Ich glaube fest an Blockchain als eine Art von Transaktionen in der Zukunft. Aber diese Situation ist sehr unglücklich. Wir haben FTX in Betracht gezogen, weil sie einer der glaubwürdigsten und solidesten, finanziell gesunden Partner da draußen waren.”Toto Wolff, Teamchef, Mercedes, offizielles Statement zum Konkurs von FTX

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