Geldwäsche: Ärger in der Formel 1

Die Formel 1 steht vor einem großen Skandal, in dessen Mittelpunkt ausgerechnet Max Verstappen steht. Doch der Red Bull-Pilot trägt keine Schuld an den brodelnden Schlagzeilen, denn bei den Gerüchten geht es um einen Sponsor des 24-jährigen, der zu den großen Favoriten auf den diesjährigen Weltmeistertitel gehört. Um eine Kleinigkeit geht es allerdings nicht: Dem Geldgeber des Rennfahrers wird unter anderem Geldwäsche im großen Stil vorgeworfen.

Ein Red Bull Racing-Rennauto ist auf der Strecke.

In der Formel 1 gibt es Ärger um einen Sponsor von Weltmeister Max Verstappen. ©schuger/Pixabay

Vorwürfe gegen Fritz Van Eerd

Laut einem Bericht von Sport.de, der sich auf Informationen des niederländischen Nachrichtenportal „Eindhoven News“ bezieht, soll der niederländische Unternehmer Fritz Van Eerd im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen. Van Eerd ist in der Formel 1 als Geschäftsführer und Eigentümer der Supermarktkette Jumbo bekannt, die unter anderem Max Verstappen mit einem üppigen Sponsorenvertrag unterstützt. Wie es jetzt weitergeht, ist unklar. Wie wichtig auch im Rennzirkus Sponsorendeals sind, bewies unlängst Konkurrent Haas, die einen Vertrag in Millionenhöhe mit Hantec Markets abschlossen.

Management besorgt?

Die „Eindhoven News“ berichteten außerdem weiter, dass das Haus des Unternehmers von der Polizei durchsucht worden war. Doch es wird noch heikler: Die Geldwäsche soll Fritz Van Eerd im Motorsport abgewickelt haben. Hinweise darauf gaben unklare Finanztransaktionen, die nun auch Red Bull und Max Verstappen betreffen könnten. Allerdings gab es weder seitens des Rennstalles noch seitens des Piloten ein Statement zu dem Fall. Man gab sich betont gelassen. Allerdings erklärte Manager des Weltmeisters von 2021 gegenüber der Zeitung „Algemeen Dagblad“, Raymond Vermeulen, dass Vorsicht geboten sei. Gemeinsam mit dem Vater des Rennfahrers, Jos Verstappen, ist Raymond Vermeulen für das Management im Hause Verstappen zuständig.

“Wir warten darauf, dass die Fakten auf den Tisch kommen. Wir stehen in Kontakt mit Jumbo, das Management und die Vermarktung werden wie gewohnt weitergehen. Mit allen möglichen Andeutungen sollte man vorsichtig sein.”Raymond Vermeulen, Manager, Statement gegenüber der Zeitung „Algemeen Dagblad“

Verstappen auf dem Weg zum WM-Titel

Nichtsdestotrotz versucht das Management Max Verstappen nun aus der Schlagzeilen herauszuhalten. Schließlich benötigt der amtierende Weltmeister all seine Konzentration, um auch die kommenden Rennen für sich zu entscheiden. In der Gesamtwertung steht Verstappen mit Red Bull Racing auf Platz eins der Tabelle. Mit 335 Punkten hat sich der Niederländer bereits einen großen Vorteil vor Charles Leclerc im Ferrari auf Platz herausgefahren, der auf 219 Punkte kommt. Noch sechs Rennen muss Max Verstappen noch absolvieren, um zum zweiten Mal Weltmeister zu werden. Als nächstes steht der Grand Prix in Singapur am ersten Oktoberwochenende an.

Betrifft der Skandal noch weitere Sportler?

Vor diesem Hintergrund distanzierte sich Raymond Vermeulen natürlich auch von Fritz Van Eerd. Er erklärte, dass die Untersuchungen nicht den Supermarkt betreffen, des eigentlichen Sponsors seines Klienten. Demnach würden die Vorwürfe auch nicht den Vertrag der beiden Parteien beeinflussen können. Die Supermarktkette Jumbo entwickelte sich zu seinem Milliarden-Unternehmen. Maßgeblich daran beteiligt ist selbstverständlich die Familie Van Eerd. Neben dem Sponsoring in der Formel 1 ist man auch bei dem Radteam Jumbo-Visma, verschiedenen Fußballvereinen und Billardturnieren als Investor aktiv. Unklar ist also, ob dieser Skandal in Zukunft noch weitere Sportler betreffen könnte.

Sorgt Verstappen für ein Beben in der Formel 1?

Rund um Max Verstappen kehrt allerdings keine Ruhe ein, denn wie die Zeitung Der Westen unlängst berichtete soll der Rennfahrer möglicherweise mit einem Wechsel zu Ferrari liebäugeln. Dies wäre ein echter Hammer, denn eigentlich steht der amtierende Weltmeister bis 2028 bei Red Bull unter Vertrag. Wie viel Wahrheit hinter diesen Gerüchten steckt ist allerdings unklar. Das italienische Portal „Moto“ veröffentlichte Details zu Insider-Informationen, nach denen Jos Verstappen Kontakt zur Scuderia aufgenommen haben soll.

Wechsel in 2024?

Auf Rückfragen seitens der Medien reagierte man im Lager Verstappen allerdings zurückhaltend. Das Management erklärte, dass es niemals um einen Wechsel vor 2023 gegen würde. Man wolle lediglich die Zukunft sondieren, hieß es. Allerdings scheint es Umbruch zur Saison 2024 wahrscheinlich, denn dann enden die Verträge der beiden bei Ferrari unter Vertrag stehenden Fahrer. Demnach ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass Max Verstappen zur Scuderia wechseln könnte.

Ähnliche Beiträge