Europa: CEN plant europäische Norm für Schadensindikatoren

Die Mitglieder des Europäischen Komitees für Normung, kurz CEN, haben einem Vorschlag der EGBA zugestimmt, einen gemeinsamen Standard für Schadensindikatoren zu erstellen. Ziel ist, ein System der Spielsucht-Früherkennung im Online Glücksspiel zu etablieren und damit einen wichtigen Schritt zu sicherem Spielen in Europa zu gehen, meldet die European Gaming & Betting Association.

Zwei Männer schütteln einander über der europäischen Karte die Hand.

Ein europäischer Standard fehlt bis heute, obwohl Schadensindikatoren schon häufig zum Einsatz kommen. ©geralt/Pixabay

Das ist CEN

CEN ist das Europäische Komitee für Normung – ein Verband, in dem sich die Normungsgremien von 34 EU-Ländern zusammengetan haben. Es ist in erster Linie eine Plattform für die Entwicklung europäischer Standards für verschiedene Arten von Produkten, Materialien und Dienstleistungen. CEN wird für eine Vielzahl an Branchen und Sektoren tätig, unter anderem Chemikalien und Bauwesen, Luft- und Raumfahrt, Energie, Umwelt, Lebens- und Futtermittel, Gesundheit und Sicherheit, Verkehr und Verpackung sowie viele weitere. Allein 2022 wurden 1207 Dokumente publiziert.

EGBA legt Vorschlag vor

Die European Gaming & Betting Association, EGBA, hat den Vorschlag zur Erstellung der Norm vorgelegt, um den Spielerschutz in Europa zu fördern und damit den Weg zu sicheren Online Glücksspielen für Verbraucher und Verbraucherinnen zu weisen. Erstellt werden soll eine standardisierte Liste von sogenannten Schadensmerkmalen, also Veränderungen im Spielverhalten eines Spielers oder einer Spielerin. Im Dezember 2022 wurde abgestimmt und der Vorschlag wurde angenommen. Die Arbeiten zur Erstellung sollen im ersten Quartal des Jahres 2023 beginnen.

EGBA-Studie deutet auf große Unterschiede hin

Anlass zum Vorschlag der EGBA, die kürzlich auch Anti-Geldwäsche-Richtlinien publizierte und sich immer wieder für höchste Standards einsetzt, gab eine Studie, die im April 2022 in Zusammenarbeit mit einer Londoner Universität durchgeführt wurde. Die Ergebnisse deuteten dabei auf große Unterschiede in Europa bei der Erkennung von problematischem Spielverhalten hin. Sowohl bei den Methoden der Spielsuchtermittlung aber auch bei den untersuchten Altersgruppen gab es in den 19 EU-Ländern, die bei der Erhebung untersucht wurden, starke Differenzen. Nur das Vorhaben, Spielsucht zu bekämpfen, haben alle gemein.

“Unsere Mitglieder setzen sich für eine stärkere Kultur des sicheren Glücksspiels in Europa ein, und mit dieser Studie wollen wir einen positiven Beitrag zum Verständnis des problematischen Glücksspiels und seiner Prävalenz in Europa leisten. Aus der Studie geht klar hervor, dass es erhebliche Unterschiede in der Art und Weise gibt, wie problematisches Glücksspiel in Europa überwacht und gemeldet wird. Ein Übergang zu einem einheitlicheren und regelmäßigeren Überwachungs- und Berichtsrahmen für problematisches Glücksspiel würde allen Akteuren des Glücksspielsektors zugute kommen und eine wirksamere und evidenzbasierte Präventionspolitik unterstützen.”Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA, Pressemitteilung

Schadensindikatoren sollen in den Fokus gerückt werden

Bei den sogenannten Schadensindikatoren handelt es sich um Veränderungen im Spielverhalten des Einzelnen, also zum Beispiel die Geschwindigkeit, mit der er spielt, aber auch die Zeit und die Dauer. Sie können dazu beitragen, problematische oder riskante Verhaltensweisen offenzulegen und spielen eine entscheidende Rolle dabei, wirksame Früherkennungs- und Interventionsmechanismen zu entwickeln. Im Gesundheitssektor und bei vielen Betreibern kommen solche Marker längst zum Einsatz, doch einen allseits anerkannten Standard mit Verhaltensweisen gibt es bislang noch nicht.

CEN-Norm soll das Problem auf europäischer Ebene lösen

Mithilfe der CEN-Norm soll das Problem auf europäischer Ebene angegangen und gelöst werden. Das Verfahren der Erstellung wird so ablaufen, dass die europäischen Interessensgruppen über nationale Delegationen, die bei CEN vertreten sind, an Diskussionen teilnehmen können. Am Ende wird das Resultat ein freiwilliges Instrument sein, es kann jedoch durch Rechtsvorschriften auch in Zukunft noch verbindlich gemacht werden, wenn es sich bewährt. Zu den Interessensgruppen zählen europäische Glücksspielbehörden, Gesundheitsexperten, Verbraucherorganisationen und andere Vertreter der Glücksspielbranche.

“Wir freuen uns, dass das CEN den Vorschlag der EGBA zur Erstellung einer standardisierten Liste von Schadstoffkennzeichnungen angenommen hat, und wir danken den CEN-Mitgliedern für ihre Unterstützung. Diese Entscheidung ist ein Meilenstein und ein bedeutender Schritt nach vorne für sicheres Glücksspiel in Europa. Wir danken auch unseren Mitgliedern für ihr starkes Engagement für sicheres Glücksspiel und ihre unerschütterliche Unterstützung, die diesen Vorschlag möglich gemacht hat. Der CEN-Prozess bietet eine einzigartige und wertvolle Gelegenheit für die wichtigsten europäischen Interessengruppen, ihre Ressourcen und ihr Fachwissen zu bündeln, um sicherere Glücksspiele zu unterstützen. Wir freuen uns darauf, das Wissen und die Erfahrung des Sektors in den Prozess einzubringen.”Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA, Pressemitteilung

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