DDoS-Angriff trifft Online Poker-Anbieter PokerStars

Am vergangenen Montag veröffentlichte der Online Poker-Anbieter PokerStars ein Statement, dass er Ziel eines DDoS-Angriffs – kurz für Distributed Denial-of-Service – geworden sei. Deshalb sah sich das Unternehmen gezwungen, einige geplante Turniere abzusagen. Unter den betroffenen Events sind unter anderem alle sechs Main Events der WCOOP 2022 – der World Championship of Online Poker.

Karten lehnen an einem Laptop.

Es waren keine Nutzerdaten bei PokerStars betroffen. ©besteonlinecasinos/Pixabay

Das ist geschehen

Am Sonntag, den 25. September 2022, gegen 20 Uhr wurden alle laufenden Turniere pausiert, was zunächst als Vorsichtsmaßnahme gedacht war. Knapp zwei Stunden später wurden alle Events allerdings tatsächlich abgesagt. Das Unternehmen PokerStars entschuldigte sich bei allen Spielern und Spielerinnen, die an der World Championship of Online Poker und am Galactic Series Main Event teilnahmen. Der Vorfall hatte für die Absage gesorgt, stehe aber einer Krönung der WCOOP Main Event Champions 2022 am 05. November nicht im Wege.

Das plant PokerStars jetzt

Im offiziellen Statement versicherte PokerStars, dass alle Kundenkonten mitsamt ihrer Zahlungs- und persönlichen Daten geschützt sind und es zudem keine weiteren Anzeichen für einen Cyberangriff gibt. Das Team von PokerStars stehe außerdem für die Sorgen und Probleme von Kunden und Kundinnen bereit. Es gäbe bislang keine Pläne, das Galactic Series Main Event neu aufzurollen. Dafür soll aber ein neues Sunday Million-Event für südeuropäische Spielende am 06. November stattfinden.

“Die jüngsten Ausfälle der PokerStars-Website waren auf DDoS-Angriffe zurückzuführen. Wir können jedoch bestätigen, dass alle Konten sicher und die persönlichen Daten geschützt sind. Das WCOOP Main Event und das Sunday Million werden nun am Wochenende des 5. Novembers stattfinden.”PokerStars, offizieller Twitter-Account, Info-Post

Cyberangriffe sind eine Bedrohung

Für jedes Unternehmen, das online ist und seinen Geschäftsmittelpunkt auch dort hat, wie es der Fall bei PokerStars ist, sind Cyberangriffe eine wachsende Bedrohung. Darüber, wer für den DDoS-Angriff auf das Unternehmen verantwortlich war, wurde nicht berichtet, denn die Täter sind vermutlich noch unbekannt. Während das Team an der Behebung der entstandenen Probleme arbeitet, entschuldigte sich PokerStars bei allen Betroffenen und für die Unterbrechungen. In Zukunft werden sich Unternehmen mehr mit Cybersecurity und -angriffen auseinandersetzen müssen.

Was ein DDoS-Angriff bedeutet

Ein DDoS-Angriff ist vielen noch kein Begriff, wohl aber ein zunehmendes Problem. Bei einem Distributed Denial-of-Service-Angriff wie auf PokerStars überfluten Bots eine gezielt ausgewählte Website mit verschiedenen Anfragen und einem hohen Aufkommen an Datenverkehr. Dadurch werden die Server überfordert, weil es theoretisch ein Sturm der Plattform ist, und die legitimen Nutzer und Nutzerinnen werden davon verdrängt. So kommt es leider zu Störungen und Ausfällen, die aber keinesfalls mit einem Hack gleichzusetzen sind.

Besonders Online Poker-Anbieter sind bedroht

Weil Online Poker-Anbieter wie PokerStars auf eine Echtzeit-Services der Spiele – also live für alle Beteiligten – angewiesen sind, brauchen sie unbedingt stabile Verbindungen. Es kommt zwar nicht zu einem Zugriff auf Nutzerdaten, wie das Unternehmen auch bestätigte, doch ein solcher Angriff bedeutet, dass Live-Spiele zusammenbrechen. So erfuhr es auch das Winning Poker Network, WPN, das vor einigen Jahren regelmäßig Opfer von DDoS-Attacken wurde und davon regelrecht geplagt war. Diese Attacken sind ein Problem für die ganze Branche.

Cyber-Kriminalität kann verheerend sein

Vor Kurzem berichtete auch eine britische Studie vom verheerenden Potential von Cyber-Kriminalität. Sie berichtete unter anderem, dass die Cybersicherheit im Glücksspielsektor bereits gut ausgebaut sei, was auch dringend notwendig ist, da viel mit Kunden- und Zahlungsdaten umgegangen wird. Doch die Gefahr geht maßgeblich davon aus, dass Cyberangriffe immer gezielter und auch immer besser werden. Dadurch besteht dringender Handlungsbedarf für den gesamten Sektor, der sich für die Zukunft wappnen muss.

Das Risiko bleibt bestehen

Obwohl beim aktuellen Angriff nun keine Nutzerdaten betroffen waren, bleibt dieses Risiko für die Zukunft bestehen. Einen Teil davon tragen Spieler und Spielerinnen, deren reale Daten bei den Anbietern ihrer Wahl hinterlegt sind. Die Verantwortung liegt dabei auch beim Einzelnen, sich zu schützen, sichere Passwörter zu wählen und die Augen offenzuhalten, um nicht auf Phishing hereinzufallen. Das ist, was Nutzer und Nutzerinnen aktuell tun können. Gefragt ist natürlich aber auch die Kooperation der Anbieter.

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