Bremer Innensenator Ulrich Mäurer fordert Verbot von Sportwetten-Werbung

Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer hat die Entscheidung zum Werbeverbot von Sportwetten-Anbietern in der Premier League am vergangenen Freitag zum Anlass genommen, um ein allgemeines Verbot von Werbung für Sportwetten-Anbieter in Deutschland zu fordern. Dies haben verschiedene Medien übereinstimmend am Wochenende berichtet.

Ein Fußballspieler beim Aufwärmen mit dem offiziellen Bundesliga-Spielball

Werbung für Sportwetten-Anbieter ist in der Bundesliga noch üblich (Symbolbild) © Tobias Rehbein/unsplash.com

Die Premier League als Vorbild für die Bundesliga?

Einem Bericht im Tagesspiegel ist zu entnehmen, dass Mäurer die Entscheidung zur Einschränkung von Trikotwerbung für Sportwetten-Anbieter in der englischen Premier League unterstütze. Bei einer Abstimmung der 20 Clubs wurde beschlossen, dass die Vereine ab der Saison 2026/27 keine Werbung mehr für Sportwetten-Anbieter auf der Brust des Trikots machen dürfen.

Diese Maßnahme könnten sich die deutschen Fußballklubs zum Vorbild nehmen, übrigens auch […] im Amateursport. [Noch] konsequenter wäre es, […] einen Schritt weiter zu gehen und die Logos der Sportwettanbieter […] auch von Trikotärmeln und den Werbebanden in den Stadien [zu streichen].Ulrich Mäurer, Bremer Innensenator Quelle

Derzeit gebe es zwar keinen Bundesliga-Club, der auf seinem Trikot für einen Buchmacher werbe, doch viele Vereine hätten Sponsoringverträge anderer Art mit Sportwetten-Anbietern abgeschlossen.

Wer ist Ulrich Mäurer?

Seit 1970 ist Ulrich Mäurer Mitglied der SPD. Im Jahr 1997 wurde er Staatsrat beim Bremer Senator für Justiz und Verfassung. Der studierte Jurist ist seit 2008 Bremer Innensenator und als solcher auch Mitglied im Aufsichtsgremium der Bremer Toto und Lotto Gesellschaft.

In der Fußballwelt ist Mäurer besonders dafür bekannt, dass er seit 2014 eine Kostenbeteiligung der Veranstalter der Bundesliga (DFL) für das nötige Polizeiaufgebot bei Bundesliga-Spielen gefordert hat. Im Jahr 2019 wurde diese Forderung für rechtskräftig erklärt.

Mäurer wünscht sich generelles Verbot für Sportwetten-Werbung

Der Bremer Innensenator habe sein Ziel klar formuliert: Er wolle nicht nur im Fußball, sondern generell ein Verbot für Sportwetten-Werbung durchsetzen. Laut Mäurer seien 1,3 Millionen Menschen in Deutschland bereits spielsüchtig. In der Sportwetten-Werbung sehe er das Potential dafür, besonders bei jungen Menschen das Interesse am Glücksspiel zu wecken, das eine Spielsucht zur Folge haben könnte.

Im Gegensatz zu Mäurer ist der Deutsche Sportwetten Verband der Auffassung, dass es keine Korrelation zwischen Suchtprävalenz und Werbevolumen gebe. Darüber hinaus hätten die Werbeverbote in anderen europäischen Ländern dazu geführt, dass die Clubs erhebliche Einnahmeverluste beklagen müssten.

Ob und inwieweit ein generelles Verbot für Sportwetten-Werbung in Deutschland realistisch sein könnte, wird sich zeigen. Die Branche wurde gerade erst durch den Glücksspielstaatsvertrag neu reguliert und auch die verschärften Richtlinien für Werbung sind erst vor kurzem in Kraft getreten.

Ähnliche Beiträge