Bericht: Jahrespressekonferenz des Deutschen Sportwetten Verbands (DSWV)
Heute Morgen hat die Jahrespressekonferenz des Deutschen Sportwettenverbands virtuell stattgefunden. Die Redaktion von OnlineCasinosDeutschland.com war dabei und liefert Ihnen eine Zusammenfassung der Themenbereiche, die Mathias Dahms und Luka Andric angesprochen haben.
Bei der Pressekonferenz des DSWV gingen die Veranstaltung auf die Herausforderungen des deutschen Sportwettenmarktes ein. (Bildquelle: DSWV)
Deutschlands Sportwetten-Markt im Jahr 2023
Laut DSWV seien Sportwetten „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“ und bei Menschen aller Altersgruppen beliebt. Jedoch sei im vergangenen Jahr ein Umsatzrückgang von rund 13 % bei Sportwetten und beim Sponsoring in Deutschland zu verzeichnen gewesen.
Dafür gäbe es verschiedene Gründe: Während die für Deutschland enttäuschende Fußball-Weltmeisterschaft eine Rolle gespielt habe, sei das größte Problem der rapide wachsende online Schwarzmarkt. Es gäbe in Deutschland 31 lizensierte Sportwettenanbieter aber über 360 illegale Anbieter, die im deutschen Sportwettenmarkt aktiv seien.
Außerdem habe die Überregulierung des Sportwetten- und Glücksspielmarktes in Deutschland dazu geführt, dass es sehr eingeschränkte Wettmöglichkeiten für deutsche Sportwettenfans gäbe, während das illegale Online-Angebot viel breiter gefächert sei.
” Leider ist 2022 genau das Szenario eingetreten, vor dem wir immer wieder gewarnt haben: Der legale Markt muss sich gegen die unzähligen Schwarzmarkt-Anbieter, die sich an keinerlei Vorgaben und Regeln halten, behaupten. Für die meisten Kunden ist zweitrangig, ob ein Anbieter über eine Erlaubnis aus Deutschland verfügt. Sie suchen nach dem umfangreichsten Angebot, den besten Quoten, unkomplizierten Zahlungsvorgängen und interessanten Boni. Da haben die legalen Angebote einen schweren Stand.”– Mathias Dahms , DSWV-Präsident
Was tut die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL)?
Die GGL habe sich den Kampf gegen das illegale Glücksspiel auf die Fahnen geschrieben, aber das angestrebte IP-Blocking sei bisher an drei Gerichtsurteilen gescheitert und andere Möglichkeiten, wie bspw. das Payment Blocking an illegale Anbieter, sei noch nicht konsequent angegangen worden.
Insgesamt gäbe es in Deutschland nach heutigem Stand 46 lizensierte Glücksspielanbieter, aber es operierten 840 illegale Anbieter auf dem deutschen Markt und die Größe des internationalen Schwarzmarktes sei unbekannt.
Welche Hinternisse sieht der Deutsche Sportwettenverband?
Im Vergleich zu einigen anderen europäischen Ländern sehe sich der deutsche Sportwettenmarkt im Nachteil. Die legalen Sportwettenanbieter benötigten ein attraktiveres und breiteres Angebot, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Deutsche Sportwetten Verband würde sich gern dafür einsetzen und zusätzlich bessere Quoten anbieten, aber die deutschen Wettsteuern und die strengen Spielerschutzmaßnahmen komplizierten das Vorhaben.
Die Rolle der Sportwetten-Werbung
Wie wichtig die Werbung für den Sport sei, habe sich in Ländern wie Italien und Spanien gezeigt, wo die 1. Fußballliga durch Werbebeschränkungen 100 Mio. bzw. 90 Mio. Euro an Einbußen erlitten habe. In einigen anderen Ländern habe man die Werbeverbote zugunsten einer Kanalisierung in den legalen Sportwettenmarkt aufgehoben.
Sportwettenwerbung im europäischen Ausland (Bildquelle: DSWV)
Laut DSWV gäbe es so gut wie keine Korrelation zwischen Suchtprävalenz und Werbevolumen, aber in Deutschland scheint es im Gegensatz zu Ländern wie Großbritannien und Dänemark kaum verlässliche Daten dazu zu geben.
Fazit
Zusammenfassend lasse sich sagen, dass der massive Schwarzmarkt und die Überregulierung des deutschen Glücksspielmarktes es schwierig machten, Kunden ein attraktives Wettprogramm anzubieten.
Der DSWV wolle weiterhin gut mit der GGL zusammenarbeiten und die Probleme des Marktes mit der Behörde diskutieren.
Eine Evaluierung des deutschen Marktes in Zusammenhang mit internationalen Zahlen sei wichtig, um zu sehen, ob die Maßnahmen Erfolg hätten.
