Weiteres Sponsoren-Aus in der Formel 1

Kurz nachdem die Formel 1-Saison zu Ende gegangen ist, überschlagen sich die Ereignisse. Fast täglich treffen neue negative Nachrichten ein, die Experten in Sorge versetzen. Vor allem der Rückzug wichtiger Sponsoren sorgt für eine ungewisse Zukunft. Von dem nächsten Sponsoren-Aus ist nun McLaren betroffen. Der Vertrag mit der Kultmarke Gulf Oil wird nicht verlängert.

Ein McLaren-Mercedes fährt auf der Rennstrecke.

McLaren und Gulf Oil trennen sich. ©amandes/Pixabay

McLaren und Gulf Oil trennen sich

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Mercedes sich mit sofortiger Wirkung aufgrund einer Insolvenz von von Hauptsponsor FTX trennen musste. Die Krypto-Börse soll Kundengelder veruntreut und Schulden in Milliardenhöhe angehäuft haben. Nun wurde bekannt, dass sich auch der nächste Rennstall für die kommende Saison einen neuen Partner suchen muss. McLaren und der langjährige Sponsor Gulf Oil machten offiziell, dass der bestehende Vertrag nicht bis 2023 verlängert werden wird.

McLaren verliert langjährigen Sponsor

Die Saison 2023/24 steht also unter keinem guten Stern, denn auch der Hauptsponsor der wichtigsten Rennserie der Welt zieht sich zurück. Aufgrund von zu großen finanziellen Forderungen seitens der Formel 1 macht auch Emirates Schluss. Für McLaren kommt damit die Nachricht vom Ausscheiden Gulf Oils nicht unbedingt zu einem guten Zeitpunkt. Vor allem da der Erdölkonzern schon in den 60er-Jahren Partner des Rennstalles gewesen ist. Erst im Jahr 2020 wurde die Kooperation erneuert. Seit dem Grand Prix von Großbritannien 2020 zierte das in Orange und Blau gehaltene Logo von Gulf Oil die Boliden.

Zur Geschichte von Gulf Oil

Gulf Oil wurde im Jahr 1901 im amerikanischen Pittsburgh gegründet. 1984 fusionierte der global operierender Erdölkonzern mit Chevron. Schon zu den Hochzeiten war Gulf Oil für sein Engagement im Rennsport bekannt, denn die Boliden in der hellblau-orangen Lackierung gewannen mehrmals das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Heute existiert Gulf Oil unter dem Banner der Gulf Oil LP, einer Tochtergesellschaft des Einzelhändlers Cumberland Farms. Gulf Oil International (GOI) und der indischen Hinduja-Gruppe vertreten die Namensrechte weltweit. Seit den 90er-Jahren giert das Unternehmen auch in Europa.

Erfolg in Orange/Blau

Mit McLaren ging Gulf Oil ebenfalls eine lohnende Partnerschaft ein, denn es folgten mehrere Siege in verschiedenen Grand Prixs. Dabei konnte man aber nicht an die goldene Ära anknüpfen, in der der Gulf McLaren F1 GTR die Sportwagenrennen dominierte. So gab es 1996 einen Sieg in der BPR Global Endurance Series und 1997 in der GT-Klasse in Le Mans. Sogar im Film Le Mans (1971), in dem Steve McQueen für das von Gulf unterstützte Porsche-Team fuhr, spielten die berühmten Rennfarben eine Rolle. Das erste Engagement im Formel 1-Zirkus währte von 1968 bis 1973.

“Wir sind sehr stolz auf das, was wir mit McLaren während unserer historischen Partnerschaft erreicht haben. Wir haben zwar viele unglaubliche Momente miteinander geteilt, darunter die ikonische Monaco-Lackierung und unsere maßgeschneiderten, ausverkauften Merchandising-Kollektionen.”Mike Jones, CEO, Gulf Oil, Offizielles Statement

Schon lange ohne Erfolgsmoment

Trotz allen Lobeshymnen geht es nicht weiter für McLaren und Gulf Oil. Ob dies auch an den sportlichen Leistungen liegt? In der Konstrukteurs-WM belegte McLaren mit 159 Punkten hinter Rede Bull Racing, Ferrari, Mercedes-Benz und Alpine nur Platz fünf. Fahrer Lando Norris holte Rang sieben in der Gesamtwertung. Zuletzt wurde Lewis Hamilton im Jahr 2008 im McLaren-Mercedes Weltmeister der wichtigsten Rennserie der Welt. Dennoch ist auch aus dem Lager des Rennstalles nur Positives zu vernehmen. Vor allem das Schwelgen in Erinnerungen scheint für beide Parteien das wichtigste zu sein.

“Wir haben so viele ikonische Momente zusammen erlebt, einschließlich unserer berühmten Monaco-Lackierung im Jahr 2021. Obwohl sich dies wie ein natürlicher Endpunkt der Partnerschaft anfühlt, gibt es immer die Möglichkeit, alte Freunde wieder willkommen zu heißen, so wie wir es früher getan haben.”Zak Brown, CEO, McLaren, Offizielles Statement

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