Niederlande: Glücksspielwerbung in TV, Radio und Print seit 1. Juli verboten

Seit dem 01. Juli 2023 gilt in den Niederlanden ein Verbot für Glücksspielwerbung, das unter anderem Fernsehen, Radio und Printmedien umfasst. Auch andere Werbeformate könnten in Zukunft verboten werden. Teilweise bleibt die Werbung von Glücksspielangebote jedoch gestattet.

Eine Fernbedienung mit einem Fernseher im Hintergrund

Die Niederlande haben unter anderem Glücksspielwerbung im Fernsehen verboten (Symbolbild) © Glenn Carstens-Peters/unsplash.com

Werbedruck soll systematisch gesenkt werden

Die niederländische Regierung habe sich zum Ziel gesetzt, die wahllose Verbreitung von Werbebotschaften für Glücksspielangebote einzudämmen [Artikel auf Englisch], wie das Fachmagazin iGaming Business berichtet. Demnach solle 95 % der Glücksspielwerbung nur noch Personen erreichen, die 24 Jahre und älter seien.

Um dieses Ziel zu erreichen, konzentriere man sich zunächst auf Werbeformate, deren Verbreitung und Wahrnehmung relativ unkontrollierbar sei. Neben dem Verbot für TV-, Radio- und Print-Werbung sei auch die Platzierung von Werbemitteln an öffentlichen Orten (z.B. Plakatwerbung) nun verboten. Dieser Plan sei schon vor einiger Zeit angekündigt worden und sei nun mit etwas Verzögerung in die Tat umgesetzt worden.

Auch zahlreiche Sponsoringaktivitäten von Glücksspielunternehmen seien in Zukunft nicht mehr gestattet. Ab dem 1. Juli 2024 sei bereits das Sponsoring von Events und Wettbewerben verboten, während das Sponsoring von Sportclubs und Veranstaltungsorten (z.B. Stadien) erst im Jahr 2025 beendet werden müsse.

Der niederländische Kodex für Glücksspielwerbung

Einige Monate, nachdem in den Niederlanden das Glücksspiel im Juli 2021 offiziell legalisiert wurde, haben die Glücksspielorganisationen VNLOK und NOGA einen Kodex zur Bewerbung von Glücksspielangeboten veröffentlicht, der im Zuge des aktuellen Werbeverbotes noch einmal aktualisiert wurde.

Der Werbekodex enthält unter anderem folgende zentrale Vorschriften, an die sich alle Glücksspielunternehmen in den Niederlanden halten sollen:

  • keine Sprache verwenden, die zu verantwortungslosem Spielen anregt
  • Informationen zu verantwortungsvollem Spielen als Teil der Werbebotschaft integrieren
  • geringerer Fokus auf Bonusangebote, besonders bei gefährdeten Zielgruppen

Glücksspielbehörde setzt teilweise auf Eigenverantwortung

Die Kansspelautoriteit (KSA), die niederländische Glücksspielbehörde, habe erklärt, dass manche Aspekte des Werbeverbotes etwas vage formuliert seien. Man wolle nur “begrenzte Leitlinien” vorgeben und setze darauf, dass sich die Betreiber von Glücksspielangeboten kooperativ zeigen.

Erlaubt sei weiterhin die gezielte Werbung, bei der besser kontrolliert werden könne, welche Personengruppen die Botschaften erreichen. Dies gelte beispielsweise für soziale Medien, Streaming-Dienste und Direct Mailings.

Die KSA hat die Anbieter darauf hingewiesen, dass Werbung auf der Website der Anbieter nicht unter das Werbeverbot fällt, da es sich um eine Form der gezielten Werbung für die Besucher der Website handelt. offizielles Statement der KSA, Quelle: iGaming Business

Nichtsdestotrotz scheint es so, als werde die niederländische Regierung in Zusammenarbeit mit der KSA die Regeln für Glücksspielwerbung deutlich verschärfen. Auch eine genaue Beobachtung, Kontrolle und gegebenenfalls das Verhängen von

Ähnliche Beiträge