Neues Gütesiegel für Online Glücksspiel: Ein Schritt in Richtung Transparenz
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat eine entscheidende Maßnahme im Kampf gegen illegales Online Glücksspiel angekündigt. Ab dem 1. Juli 2023 soll ein amtliches Prüf- und Erlaubnissiegel eingeführt werden, das legale Online Glücksspiel Angebote kennzeichnet und für mehr Transparenz sorgt.
Das Gütesiegel der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) soll eine einfache Unterscheidung zwischen legalem und illegalem Glücksspiel ermöglichen | Quelle: ©ulleo/Pixabay.com
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) führt ein Prüf- und Erlaubnissiegel ein
Im Kampf gegen illegales Online Glücksspiel hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) eine neue Initiative angekündigt. Ab dem 1. Juli 2023 soll ein Gütesiegel eingeführt werden, das erlaubte Angebote kennzeichnet. Dieses Siegel soll Anbietern ermöglichen, nachzuweisen, dass sie über eine staatliche Erlaubnis verfügen und die Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrages (GlüStV) zum Spielerschutz einhalten.
Spielerinnen und Spieler sollen durch das neue Siegel legale Angebote künftig einfacher erkennen können. Glücksspiel ist in Deutschland nur unter staatlicher Aufsicht und Kontrolle erlaubt. Zugelassene Anbieter von Online Casinos, Online Poker und Sportwetten im Internet müssen bereits auf ihren Startseiten darüber informieren, dass sie über eine Erlaubnis verfügen. Doch für Spieler scheinen diese Informationen oft schwer erkennbar.
Anwälte, Rückforderungen und das neue Gütesiegel: Wie sich der Spielerschutz wandeln könnte
Inmitten der sich wandelnden Online Glücksspiel Landschaft in Deutschland haben sich einige Anwälte und Kanzleien darauf spezialisiert, verlorene Gelder von Spielern bei nicht lizenzierten Online Casinos zurückzuholen.
Diese Juristen nutzen rechtliche Grauzonen und Unklarheiten, um gegen illegale Anbieter gerichtlich vorzugehen. Gesetzesänderungen im Ausland, wie jüngst auf Malta, die Glücksspielanbieter mit dortiger Lizenz vor solchen Klagen schützen sollen, könnten dies in Zukunft immens erschweren.
Mit der Einführung des neuen Gütesiegels durch die GGL soll es für Spieler einfacher werden, legale Angebote zu erkennen und zu nutzen. Dies könnte die Klagewelle gegen nicht lizensierte Online Glücksspielanbieter reduzieren und gleichzeitig den Spielerschutz in Deutschland stärken.
Die Entwicklung des Online Glücksspiels in Deutschland
Bis Mitte 2021 war das Online Glücksspiel in Deutschland stark reguliert. Mit Ausnahme von Schleswig-Holstein war Glücksspiel im Internet aufgrund seines hohen Suchtpotenzials landesweit verboten. Trotzdem blühte ein umfangreiches illegales Angebot, das kaum zu kontrollieren war und bei dem der Spielerschutz oft zu kurz kam.
Mit dem Glücksspielstaatsvertrag von 2021 änderte sich die Situation grundlegend. Online Glücksspiel wurde bundesweit grundsätzlich erlaubt und Anbieter konnten sich um deutsche Lizenzen bemühen. Dieser Schritt führte zu einer stärkeren Regulierung und Kontrolle des Marktes durch die Glücksspielbehörde. Seither überwacht diese den Markt, führt eine Liste legaler Anbieter und geht gegen Verstöße vor.
Trotz dieser Fortschritte scheint die Glücksspielsucht eine ernsthafte Herausforderung zu bleiben. Sie wird durch illegale Angebote, verbotene Werbung und unzureichende Warnhinweise vor Suchtgefahren weiterhin begünstigt. Mit dem neuen Siegel hofft die GGL, diese Probleme anzugehen und den Spielerschutz zu stärken.
