Neue Paketpreise bei DAZN

Schon lange geht für Fußballfans ohne ein Abonnement des Streamingdienstes DAZN nichts mehr in Sachen Live-Übertragungen. Erst vor Kurzem sicherte sich der Anbieter langfristige Rechte an vielen Spielen der UEFA Champions League. Die Preiserhöhungen im vergangenen Jahr haben die Kunden bereits verprellt, nun droht mit der Einführung der neuen Paketpreise weiterer Unmut.

Jemand filmt mit einer Fernsehkamera.

Streaminganbieter DAZN nimmt ein neues Abo-Modell in Betrieb. ©niekverlaan/Pixabay

Drohen weitere Preiserhöhungen bei DAZN?

Erst im Dezember 2022 hatte Alice Mascia, Chefin von Deutschland, angekündigt, dass das Streamingportal raus aus den roten Zahlen will. Nun steht auch fest, wie DAZN dies bewerkstelligen will, denn Kunden könnte eine neuerliche Preiserhöhung drohen. Schuld daran sind die neuen Paketpreise, die derzeit für Schlagzeilen sorgen. Der Anbieter für Live-Sport hat nämlich seine Abo-Struktur angepasst. Über drei unterschiedliche Modelle könnten einige Sportfans nun mehr zahlen.

Keine Bundesliga im Einsteigerpaket

Mit dem Einstiegspaket „DAZN World“ kann jetzt für 9,99 Euro monatlich die deutsche Basketball-Liga, Handball, Tennis und Darts gestreamt werden. Hinzukommen einige Fußballwettbewerbe wie die Pokalwettbewerbe aus England und Italien sowie die Champions League der Frauen. Außerdem beinhaltet es Zugriff auf Eurosport 1, Eurosport 2 oder Sportdigital TV. Spiele der Bundesliga oder gar der Champions League sind aber in diesem Paket nicht enthalten. Um die Spiele der Bundesliga zu sehen, ist das Paket „DAZN Standard“ notwendig, das monatlich bei 29,99 Euro liegt. Wer das Paket für ein ganzes Jahr abschließt, der kann seine Kosten allerdings auf 24,99 Euro im Monat senken.

Klage gegen Preiserhöhungen

Wer auf die gesamte Palette an Sportevents zugreifen möchte, der muss nun das Paket „DAZN Unlimited“ buchen. Dieser Dienst kostet nun 39,99 Euro monatlich. Im Jahresabo liegt der Preis bei 29,99 Euro. Dies entspricht einer Preiserhöhung von 10 Euro, denn bislang konnten Kunden für 29,99 Euro unbegrenzt streamen. Allerdings können nun bis zu sechs verschiedene Geräte genutzt werden und es dürfen sogar zwei Streams zur selben Zeit verwendet werden. Wie der Weser Kurier berichtet, könnte die Änderung der Abo-Struktur eine Reaktion des Streaminganbieters auf den Unmut der Kunden sein, die schon lange die Preiserhöhungen bemängelten. Nun wurde bekannt, dass der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eine Klage anstrebt.

“Die saftigen Preiserhöhungen bei DAZN sind für Sportfans nicht nur ärgerlich – sondern ohne Zustimmung der Nutzer:innen auch rechtlich nicht zulässig.”Sebastian Reiling, Referent, vzbv, Statement auf der Webseite des Verbandes

Bekommen Kunden Geld zurück?

Wie die Zeit berichtete, will der Verbund der Verbraucherschutzzentralen sogar mit einer Sammelklage gegen die Preiserhöhungen vorgehen. Im Erfolgsfall könnten Abonnenten auf eine Rückzahlung hoffen. Der Verbund ließ verlauten, dass die stark gestiegenen Kosten unzulässig seien. DAZN selbst distanziert sich aber von den Anschuldigungen der vzbv. Schon im Mai 2022 soll ein Schreiben dazu bei dem Streaminganbieter eingegangen sein. Man sei überzeugt, nicht gegen geltendes Recht verstoßen zu haben.

“Wir haben die darin angesprochenen Punkte sehr ernst genommen und uns umgehend von einer führenden internationalen Anwaltskanzlei rechtlich beraten lassen.”

Das müssen Kunden wissen

Erst im vergangenen Sommer hatte DAZN den monatlichen Abo-Preis von 14,99 Euro auf 29,99 Euro monatlich angehoben. Bestandskunden sind von der Preiserhöhung übrigens nicht betroffen. Wer bereits ein Abo besitzt, bekommt automatisch das „DAZN Unlimited“-Paket zur Verfügung gestellt. Neue Kunden sollten sich darüber im Klaren sein, dass das Nutzen von zwei parallelen Streams nur mit „DAZN Unlimited“ möglich ist. Bei „DAZN Standard“ gibt es mit einem Stream Zugriff auf alle Spiele der Bundesliga, Champions-League, La-Liga, Serie-A und Ligue 1, an denen DAZN die Übertragungsrechte hält. Hinzukommen die NFL, NBA oder Boxen. Eurosport 1, Eurosport 2, Sportdigital TV oder Darts fehlen aber.

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