LeoVegas reduziert die Anzahl seiner Affiliates in Großbritannien

Das Online-Casino LeoVegas hat verkündet, dass es mit sofortiger Wirkung in UK nur noch mit einer kleinen Anzahl ausgesuchter Affiliates zusammenarbeiten wird. Laut eigenen Aussagen werden demnach nur noch Partner akzeptiert, die die Standards und Regeln des Casinos erfüllen.

LeoVegas hat nun verkündet, dass seit einigen Monaten eine enge Zusammenarbeit mit der UKGC stattfindet, um sicherzustellen, dass die Geschäftsmethoden der Affiliates mit den Bestimmungen auf dem UK-Markt konform sind. Nach eingehenden Prüfungen hatte man festgestellt, dass viele Partner sich zwar an die Regelungen halten, einige dieses allerdings nicht tun, was schließlich zu dem Entschluss geführt hat, die Zusammenarbeit mit der kleinen Gruppe der betroffenen Affiliates zu beenden.

Der Sinneswandel kam nicht über Nacht, sondern ist die Folge diverser Ankündigungen seitens der UK Gambling Commision (UKGC), die neue Regeln bezüglich der Regulierung des Marktes implementiert hat. Der britische Regulierer forderte die Online Casinos auf, ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen inklusive der Boni zu überarbeiten, um den Schutz der Kunden zu gewährleisten. Diese Bedingungen seien oftmals „verwirrend“ und „unfair“. Bereits im Oktober hatte Mitkonkurrent Skybet sein komplettes Affiliate-Programm preventiv geschlossen, da es starke Bedenken gab, dass die Marketingmethoden einiger Partner nicht mit den neuen Geschäftsbedingungen vereinbar sind. Aufgrund des zunehmenden regulatorischen Drucks seitens der UK Gambling Comission entschied man sich, das Partnerprogramm vorsichtshalber ganz zu streichen. Interessant ist, wie sie andere Glücksspielanbieter wie etwa Lottoland verhalten werden.

Da das Unternehmen hinter LeoVegas stets eine offene Kommunikation zu seinen Partnern pflegt, hatte man diesen Beschluss sofort an die Affiliates weitergeleitet. Diesbezüglich teilte LeoVegas auch mit, dass es nicht möglich sei allen Affiliates mit Handlungsempfehlungen zur Seite zu stehen und das die Verantwortung auch bei den Partnern liegen würde. Trotzdem sei die Entscheidung der UKGC und der CMA (Competition & Markets Authority) als vollkommen richtig anzusehen, wobei man natürlich auch die harte Arbeit aller Affiliates sehr zu schätzen wisse. Nichtsdestotrotz wird man von nun an mit lediglich mit einer kleinen Gruppe von Partnern die Zusammenarbeit fortsetzen können.

Die UKGC versucht den britischen Online-Casino Markt besser zu regulieren

Bereits seit Ende 2016 untersucht die Glücksspielbehörde die Online-Casino Branche in Großbritannien genauer hinsichtlich des Spielerschutzes. Hierbei soll für mehr Fairness für die Kunden gesorgt werden. Mehrere Internetspielhallen wurden diesbezüglich überprüft, wobei man zu dem Entschluss kam, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen seien oft unklar formuliert und Bonusbedingungen unfair gegenüber den Spielern. Vor allem das Angebot von Gratiswetten und Boni wurde stark kritisiert, da es oftmals die Rechte der Kunden und den Zugang zu ihren eigenen Gewinnen stark einschränkt.

„Es ist von großer Bedeutung, dass den Kunden ermöglicht wird, richtige Entscheidungen zu treffen und dass die verfügbaren Informationen bezüglich ihrer Rechte korrekt und unmissverständlich sind.“ Sarah Gardner, Executive Director UKGC

Auf einer Pressemitteilung teilte Sarah Gardner, die Direktorin der UKGC, mit, dass es aktuell wohl ein Ungleichgewicht zwischen den Online-Casinos und den Kunden gebe, welches so gut wie immer zu Gunsten der Glückspielindustrie ausgelegt wird. Aufgrund dessen hat die britische Glücksspielkommision entschlossen, den Internetspielhallen neue Regelungen aufzuerlegen, die für mehr Sicherheit für den Endverbraucher sorgen sollen. Somit will die UK Gambling Commission die Online-Casinos zwingen, ihre Angebote transparenter und fairer zu gestalten.

Was steckt hinter den neuesten Änderungen der Regularien?

Die UKGC versteht sich als exekutiver Bestandteil der Regierung in Großbritannien und ist für die Regulierung von Glücksspiel verantwortlich. Gegründet wurde die Institution unter den Gambling Act 2005 und übernimmt seit Oktober 2013 auch die Überprüfung und Regulierung der„National Lottery“ im Vereinigten Königreich. Neben dem Aushändigen von Lizenzen für Glücksspiel-Anbieter, kann die Kommission diese auch wieder entziehen und bei Nichteinhaltung der Regeln sogar Strafen erheben. Davor waren die Online Casinos in Malta oder Gibraltar lizenziert, was die britische Regierung für nicht ausreichend erachtete. Um die volle Kontrolle über alle regulatorischen Maßnahmen zu behalten, wurde die UKGC ins Leben gerufen. Ab sofort müssen alle in UK operierenden Casinos eine Lizenz der UKGC besitzen. Wie der jetzige Fall zeigt, scheinen die Bonus- und Gratiswettenangebote mancher Casino-Betreiber rechtlich nicht vertretbar zu sein. Da die neue Regelung vorerst nur den UK-Markt betrifft, darf abzuwarten sein, wann, wie und ob es auch die Angebote in Deutschland betrifft. Immerhin werben quasi alle der Casinoanbieter auch hierzulande mit den bisher üblichen Bedingungen zu Boni und Gratiswetten. Da es der deutsche Gesetzgeber bisher nicht geschafft hat, eine eigene Regulierung zu etablieren, gelten weiterhin die Regeln der europäischen Behörden in Malta und Gibraltar.

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