Kürzungen beim Deutschen Fußball-Bund nach enttäuschender WM

Nach dem enttäuschenden Aus der Deutschen Nationalmannschaft im Rahmen der FIFA Fußballweltmeisterschaft in Katar, will der Deutsche Fußballbund (DFB) jetzt massiv auf die Kostenbremse treten. Aufgrund der Pleite hat sich ein Minus von rund 33,5 Millionen Euro ergeben, das wieder ausgeglichen werden soll.

Die deutsche Flagge mit vier Sternen.

Die Vorbereitung für die Heim-EM läuft auf Hochtouren.
©stux/Pixabay

Sportlicher Misserfolg sorgt für leere Kassen

Beim DFB hat man das Ausscheiden der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar immer noch nicht verkraftet. Das Turnier zieht eine Welle von Maßnahmen nach sich, zu denen nach dem Aus von Sponsor REWE nun massive Kürzungen des Etats gehören sollen. Laut dem Nachrichtenportal Spiegel will der Verband dem Absturz zumindest finanziell entgegenwirken. Natürlich würde auch ein sportlicher Erfolg helfen, die Kassen wieder zu füllen.

Sparmaßnahmen auf allen Ebenen

Im Rahmen des ZDF-Sportstudios erklärte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, dass die Ausgaben regelmäßig die Einnahmen übersteigen würden. Ohne einen Titelgewinn werden nun alle Bereich des Verbandes auf mögliche Sparmaßnahmen hin überprüft. Der aktuelle Finanzbericht des DFB habe auch wegen nötiger Steuerrückstellungen ein Minus von 33,5 Millionen Euro ergeben. Hinzukommen die Betriebskosten der neuen DFB-Akademie in Frankfurt am Mai, die der Verband tragen muss. Es ist durchaus denkbar, dass es auch an dieser Stelle Kürzungen geben wird.

“Wir sind nicht mehr die, die aus dem Füllhorn greifen können ohne Ende.”Bernd Neuendorf, Präsident, DFB, Statement im Rahmen des ZDF-Sportstudios

Nächste Chance Euro 2024

Die Sachlage wäre natürlich komplett anders, wenn Deutschland bei der WM in Katar über die Gruppenphase hinausgekommen wäre. So hat Argentinien für den Titelgewinn eine Prämie von rund 40 Millionen Euro kassiert. Die DFB-Elf hingegen hat durch das frühe Ausscheiden nur rund 10 Millionen Euro bekommen, nachdem die Mannschaft schon in Russland im Jahr 2018 nicht in die K.O.-Phase einziehen konnte. Erst 2024 wird die Deutsche Nationalmannschaft wieder die Chance bekommen, einen Titel zu gewinnen. 2024 findet die Europameisterschaft immerhin im eigenen Land statt. Bei einem Sieg wäre mit einer Prämie von rund 30 Millionen Euro zu rechnen. EM-Sieger Italien erspielte sich 2021 nämlich etwa 28 Millionen Euro.

Ganzheitliches Konsolidierungskonzept wird aufgestellt

Präsident Neuendorf bezieht sich in diesem Fall wohl vor allem auf die Männermannschaft, da die Preisgelder bei den Turnieren der Männer deutlich höher sind als die bei den Frauenmannschaften. Man wolle den sportlichen Erfolg zurückgewinnen. Bis zum 30. Juni 2023 will der Verband daher ein ganzheitliches Konsolidierungskonzept aufstellen, dass Maßnahmen für alle Abteilungen beinhalten wird. Somit scheint also auch die Vergabe der Medienrechte, die im Oktober geschehen war, nicht genügend Geld in die Kassen des DFB gespült haben.

“Wir brauchen ganz klar Maßnahmen, um gegenzusteuern.”Bernd Neuendorf, Präsident, DFB, Statement im Rahmen des ZDF-Sportstudios

Rudi Völler übernimmt das Amt des Sportdirektors

Welche Auswirkungen die angekündigten Kürzungen haben werden, bleibt also abzuwarten. Erst vor wenigen Wochen hatte der Verband Rudi Völler als neuen Sportdirektor eingesetzt. Das erste Fazit von Bernd Neuendorf zur Neubesetzung der Stella von Oliver Bierhoff fällt durchweg positiv aus. Vor allem die mediale Aufmerksamkeit, die Rudi Völler erregt hatte, schätzt man wichtig ein. Der Präsident lobt dabei vor allem, dass Rudi Völler perfekt zum Verband passen würde.

Vorbereitung auf die EM 2024

Mit der Berufung von Rudi Völler in das Amt des Sportdirektors will der DFB einen Stimmungsumschwung bewirken. Im Blick haben die Verantwortlichen dabei vor allem die Europameisterschaft 2024, auf die nun massiv hingearbeitet werden soll. Ob sich die Veränderungen auch in sportlicher Sicht bemerkbar machen, wird man ab dem 25. März sehen, denn dann trifft die Deutsche Nationalmannschaft in der EM-Vorbereitung am 25. März in Mainz auf Peru und drei Tage später in Köln auf Belgien.

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