DFB vergibt Medienrechte neu

Die Deutsche Nationalmannschaft der Frauen hat bei ihrem sensationellen Auftritt im Rahmen der Europameisterschaft 2022 für viel Aufsehen gesorgt und mit dem Vizemeistertitel viele neue Fans angezogen. Dies mag mit einer der Gründe sein, weshalb der Deutsche Fußballbund (DFB) die Medienrechte für das Nationalteam der Frauen, für die Frauen-Bundesliga und die Dritte Liga neu vergeben hat.

Ein Fußballspiel läuft.

Vor allem der Frauen-Fußball bekommt mehr Platz im TV. ©leezathomas099/Pixabay

Umfangreiches Rechtepaket

So berichtetet die Süddeutsche Zeitung, dass auch in Zukunft die Spiele der Frauen-Nationalmannschaft von ARD und ZDF übertragen werden. Das ist natürlich eine gute Nachricht für alle Fans, denn somit sind die Länderspiele weiterhin im Free-TV und auch im Livestream über die Webseiten der Sender verfügbar. Der Verband gab außerdem an, dass zu dem Rechtepaket auch die Übertragung von Qualifikations- und Freundschaftsländerspielen der Frauen bis zur Saison 2026/27 umfasst.

“Dabei ist vorgesehen, mindestens zwei Begegnungen pro Jahr abends in der Primetime zu zeigen.”

Weitere Medienrechte vergeben

ARD und ZDF können sich über den Deal aber genauso freuen wie die Anhänger des Frauen-Fußballs, denn die Leistungen der Nationalmannschaft im Rahmen der EM bescherte den beiden Sendern richtig gute Einschaltquoten. Es purzelten teilweise sogar die Rekorde. Dies ist aber noch nicht alles, denn das wachsende Interesse am Frauen-Fußball machte auch die anderen Wettbewerbe für Fußballfans interessanter. Der DFB hat daher auch die Vergabe weiterer Medienrechte öffentlich gemacht. Für die Übertragungsmöglichkeiten der Frauen-Bundesliga gibt es Neuregelungen, über die sich Anhänger ebenfalls freuen dürften.

Bundesliga im Stream und im Free-TV

Alle Partien der Frauen-Bundesliga werden künftig nämlich in das Programm von zwei Pay-TV-Sendern aufgenommen. Alle 132 Spiele sind im Stream der Telekom, also bei Magenta TV empfangbar. Ab 2023 überträgt aber auch DAZN alle Spiele. Beginnend ab der Saison 2023/24 sollen zusätzlich 22 Partien live im Free-TV bei Sport 1 zu sehen sein. ARD und ZDF übernehmen außerdem die Übertragung von zehn weiteren Begegnungen.

“Mit dieser Vereinbarung erhält der Fußball der Frauen in Deutschland einen weiteren Schub.”Bettina Schausten, Chefredakteurin, ZDF, Statement aus einer offiziellen Mitteilung

Interesse am Frauen-Fußball wächst

Die neue Rechtevergabe der Spiele der Frauen-Nationalmannschaft sowie der Frauen-Bundesliga wirkt sich natürlich auch positiv auf die Lizenzeinnahmen beim DFB aus. Laut dem Verband erhöhen sich diese im Vergleich zur aktuell noch laufenden Rechteperiode um das 16-fache. Damit steigen die Einnahmen ab dem Sommer 2023, wenn die Neuregelung in Kraft tritt, an und liegen ab dato bei jährlich 5,17 Millionen Euro brutto. Der DFB wertet dies als klares Zeichen des Interesses am Frauen-Fußball. Man erhöhe zudem nicht nur die Sichtbarkeit, sondern verbessere auch die wirtschaftliche Grundlage.

“Das große Interesse im Free- und Pay-TV ist ein klares Zeichen für die hohe Attraktivität.”Holger Blask, Geschäftsführer, DFB, Statement aus einer offiziellen Mitteilung

Auch Liga 3 betroffen

Die Vergabe der Medienrechte hat aber auch seine Schattenseiten und zwar für Fans der Dritten Liga, denn weil die Einnahmen deutlich höher sind als bei der Frauen-Bundesliga, wurden auch hier die Rechtepakete neu verteilt. Es wird nämlich deutlich weniger Spiele geben, die live im Free-TV empfangbar sind. Die Telekom hatte bei den Übertragungsrechten für alle 380 Partien der vier kommenden Spielzeiten zugeschlagen. Damit werden jährlich nur noch etwa zehn Spiele kostenlos zu sehen sein. Bis jetzt konnte die ARD immer noch 86 Partien pro Saison sowie die Aufstiegsspiele zeigen. Neue Sublizenzen werden dies künftig verhindern.

Mehr Geld für Drittligisten

Um noch mehr Spiele der Dritten Liga im Free-TV zu zeigen, müssten sich die öffentlich-rechtlichen Sender mit der Telekom einigen. Verhandlungen sollen bereits laufen. Sicher ist aber dass ARD und ZDF künftig von jeder Partie zumindest Zusammenfassungen in einer Länge von bis zu 18 Minuten zeigen dürfen. Hinzukommen höhere Einnahmen für die Clubs in Liga 3, die von der Ausschüttung von 26,2 Millionen Euro pro Jahr profitieren werden. Bislang lag die Summe bei rund 15,65 Millionen Euro. Im gleichen Zug gibt es aber auch einen neuen Spielplan. So werden beispielswiese die Montagsspiele in Liga 3 abgeschafft.

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