Sportwetten-Skandal in Italien: Keine Anklage gegen Nicolò Zaniolo

Laut einem Bericht der Zeitung Gazzetta dello Sport werde die italienische Staatsanwaltschaft keine Anklage gegen Nicolò Zaniolo erheben. Die Befragung des 24-Jährigen habe ergeben, dass er nicht an illegalen Sportwetten teilgenommen habe. Seine Anwälte sollen davon ausgehen, dass seine Akte bald geschlossen werde.

Aufnahme von Nicolò Zaniolo bei einem Spiel der italienischen Nationalmannschaft.

Nicolò Zaniolo habe der Staatsanwaltschaft beweisen können, nie an illegalen Sportwetten teilgenommen zu haben. © ph.FAB/shutterstock.com

Keine Sportwetten – nur Poker und Blackjack

Die Auswertung von Zaniolos mobilen Geräten sowie die Befragung durch die Staatsanwältin soll laut der renommierten italienischen Zeitung Gazzetta dello Sport [Link auf Italienisch] zu einem eindeutigen Ergebnis geführt haben: Nicolò Zaniolo habe nicht an illegalen Fußball-Sportwetten teilgenommen.

Er soll selbst zugegeben haben, gelegentlich auf illegalen Plattformen Poker und Blackjack gespielt zu haben. Dass er nie auf Fußball gewettet habe, sollen die italienischen Behörden als erwiesen ansehen.

Er gab zu, gelegentlich auf illegalen Plattformen Poker und Black Jack gespielt zu haben, und stellte klar, dass er nie Drohungen oder Einschüchterungen ausgesetzt gewesen sei. Wir sind zuversichtlich, dass der Rechtsstreit unseres Mandanten bald abgeschlossen wird., Gazzetta dello Sport

Zaniolo soll am 27. Oktober drei Stunden von der Staatsanwaltschaft in Turin verhört worden sein. Er habe sich kooperativ gezeigt und sei auf alle Fragen eingegangen. Seine Anwälte sollen davon ausgehen, dass die Ermittlungen gegen Zaniolo zeitnah eingestellt würden.

Milde Strafe für Spiele auf illegalen Plattformen

Da Nicolò Zaniolo nicht an Fußball-Sportwetten teilgenommen haben soll, drohe ihm auch keine Sperre. Eine Strafe sei aber dennoch zu erwarten: Er habe zugegeben, auf illegalen Plattformen Poker und Blackjack gespielt zu haben.

Glücksspiel ist in Italien per se erlaubt. Allerdings gilt das nur für Betreiber mit einer italienischen Lizenz. Die Plattformen, auf denen Zaniolo gespielt haben soll, scheinen keine solche Lizenz gehabt zu haben.

Es sei davon auszugehen, dass Zaniolo eine Geldstrafe von mehreren tausend Euro erhalten werde.

Keine Spielsucht und keine Drohungen

Zwei weitere Spieler, die in den Wettskandal verwickelt sind, haben deutlich höhere Strafen erhalten. Nicolò Fagioli hat wegen der Teilnahme an illegalen Sportwetten eine Sperre von 12 Monaten erhalten. Sandro Tonali, der sogar auf Spiele seines eigenen Vereins gewettet haben soll, wird für 18 Monate gesperrt.

Der Fall von Zaniolo sei anders zu bewerten, da er nicht an illegalen Fußball-Sportwetten teilgenommen habe. Anders als seine zwei Kollegen von der italienischen Nationalmannschaft leide Zaniolo auch nicht an einer Spielsucht. Er habe keine Schulden und sei auch nicht bedroht worden, was bei Fagioli der Fall sein soll.

Es bleibt abzuwarten, wie hoch die Geldstrafe gegen Zaniolo ausfallen wird und ob weitere Fußballspieler in die illegalen Sportwetten verstrickt sind.

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