Höhere Glücksspiel-Steuern für Anbieter in Schweden geplant

In Schweden wird es aller Voraussicht nach zu einer Erhöhung der Glücksspielsteuer für Unternehmen aus dem Bereich des Glücksspiels kommen. Demnach plane die schwedische Regierung, den Steuersatz von aktuell 18 % Prozent um vier Prozent auf 22 % anzuheben. Eine endgültige Bestätigung des Parlaments stehe aber noch aus. Geplant sei das Gesetz ab Juli 2024.

Schwedische Flaggen an einem Gebäude

In Schweden sorgt die Erhöhung der Steuer für Unternehmen aus dem Glücksspiel-Sektor für Unmut bei Betreibern. (Symbolbild) © Car Girl/unsplash.com

Ankündigung stößt auf wenig Gegenliebe

Durch die geplante Steuererhöhung für Unternehmen aus der Glücksspiel-Branche soll der Staat jährlich schätzungsweise zusätzliche 5 Millionen Euro einnehmen. Die Ankündigung finde indes beim schwedischen Glücksspielverband erwartungsgemäß keine Zustimmung.

“Die Ankündigung der Regierung ist sehr enttäuschend. Vor allem, weil sie zeigt, dass die Regierung weder versteht noch sich zu Herzen nimmt, welchen Markt sie reguliert.Statement von Gustaf Hoffstedt, Generalsekretär BOS (Branschföreningen för Onlinespel), BOS-Webseite

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In Schweden gab es bis zum Jahr 2019 ein Glücksspielmonopol. Das bedeutet, dass Glücksspiele zwar grundsätzlich legal waren, Einsätze jedoch nur bei ausgewählten Anbietern getätigt werden durften. Inzwischen hat sich die Gesetzeslage geändert, jedoch müssen lizenzierte Anbieter auf eine Reihe von Dingen achten. Unter anderem dürfen Kundinnen und Kunden von lizenzierten Online Casinos nur einen Bonus erhalten.

Glücksspiel in Schweden strikt reguliert

Die Regelungen für das Glücksspiel in Schweden sind sehr strikt. Ziel sei es, dadurch den illegalen Glücksspielmarkt einzudämmen. Aktuell soll die Kanalisierung des Marktes [Bericht auf Englisch] jedoch bei gerade einmal 77 % liegen. Angesichts des Ziels von 90 % bewege sich dieser Wert auf einem “kritisch niedrigen” Niveau. Daher sehe man die Steuererhöhung auf Seiten der BOS kritisch.

Eine besonders harte Regelung etwa betreffe den Bonus in Online Casinos. Lizenzierte Casinos dürften demnach ihren Kundinnen und Kunden nur einen Bonus zur Verfügung stellen. Wer also etwa einen Willkommensbonus in Anspruch genommen habe, dürfe im weiteren Verlauf von keinen weiteren Bestandskundenboni profitieren.

Sollten die geplanten Steuererhöhungen in dieser Form tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten, wie sich der Markt – und somit auch die künftige Kanalisierung – entwickeln wird.

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