Glücksspielreform in Schweden: erste Lizenzen vergeben

Die schwedische Glücksspielbehörde Lotteriinspektionen hat vor kurzem die ersten Lizenzen für den Glücksspielbetrieb in Schweden vergeben. Insgesamt sind mehr als 95 Anträge – dafür etwa 70 für den online Glücksspielbetrieb – eingegangen. Bis zum heutigen Stand wurden Berechtigungen für 18 Unternehmen erteilt. Die Lizenzen treten am 1. Januar 2019 in Kraft.

Zu sehen ist das schwedische Abgeordnetenhaus der Riksdag in Stockholm.

Der Riksdag hatte im Sommer dieses Jahres die schwedischen Glücksspielgesetze überarbeitet und für die Liberalisierung des Marktes gestimmt. (©Bildquelle)

Der schwedische Riksdag hatte im Sommer dieses Jahres beschlossen, dem dänischen Beispiel zu folgen und den Glücksspielmarkt zugänglicher für Anbieter aus dem EU-Ausland zu gestalten. Das entsprechende Gesetz sieht eine Lizenzvergabe durch die Glücksspielbehörde Lotteriinspektionen vor. Lizenznehmer verpflichten sich zur Einhaltung von Maßnahmen zum Spielerschutz und erhalten im Gegenzug die Erlaubnis, mit wenigen Einschränkungen auf dem schwedischen Markt zu operieren.

“Dies ist ein historisches Datum für das Glücksspiel in Schweden. Ich bin sehr stolz, dass die Kolleginnen und Kollegen, die hier bei der schwedischen Glücksspielbehörde unter starkem Druck und mit komplett neuen Gesetzen arbeiten, nun die ersten Lizenzen vergeben konnten.”Camilla Rosenberg, Generaldirektorin der schwedischen Glücksspielbehörde

Unter den 18 Lizenznehmern, die bereits bekannt gegeben wurden, befinden sich einige bekannte Branchengrößen wie Betsson Nordic Ltd, Casumo Services Ltd und LeoVegas Gaming plc. Lizenzen werden für die Unternehmen ausgestellt, sodass diese mit einer Lizenz mehrere Marken und Online Casinos betreiben können. Camilla Rosenberg, Generaldirektorin der schwedischen Glücksspielbehörde begrüßte vor allem die hohe Nachfrage nach Lizenzen von den Unternehmen, die sich bereits auf den schwedischen Markt konzentrieren und schließt daraus, dass die Kanalisierung des bestehenden Angebotes durch schwedische Gesetze zum Spielerschutz gelungen ist.

“Gerade weil es ein ausgesprochenes Ziel der Gesetzesreform war, legales Glücksspiel zu kanalisieren, ist es sehr erfreulich zu sehen, dass so viele Anträge von Unternehmen eingegangen sind, die bereits den schwedischen Markt bearbeiten.”Camilla Rosenberg, Generaldirektorin der schwedischen Glücksspielbehörde

Lizenzen werden für maximal 5 Jahre vergeben, Ausnahmen möglich

Die Lizenzen dienen sowohl der besseren Besteuerung, als auch um den Spielerschutz in Schweden auszuweiten. Lizenznehmer verpflichten sich dahingehend zu einem Paket von Maßnahmen, welches unter Anderem aus einem Banner mit drei Schaltflächen für Spielpausen und Selbstausschluss, Einsatzlimits und einem Selbsttest besteht. Die Schaltflächen müssen bei allen Online Anbietern an prominenter Stelle angebracht sein. Fordert ein Kunde eine Spielpause für bestimmte Spiele oder das gesamte Angebot ein, wird diese automatisch bei allen Lizenznehmern durchgesetzt.

Die Lizenzen sind zwar standartmäßig auf fünf Jahre befristet, dennoch behält sich die Glücksspielbehörde vor, in einzelnen Fällen verkürzte Befugnisse zu erteilen, um die Einhaltung der Bestimmungen bei Anbietern, die in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind, besser überwachen zu können.

“In einzelnen Fällen möchten wir einen Anbieter sehr sorgfältig beobachten. Deshalb behalten wir uns vor, Lizenzen auch vereinzelt für einen kürzeren Zeitraum zu vergeben. Das trifft zum Beispiel zu, wenn ein Unternehmen schon wegen Verstößen in anderen Märkten bekannt ist.”Camilla Rosenberg, Generaldirektorin der schwedischen Glücksspielbehörde

Die Lizenzvergabe dauert unterdessen an und es ist zu erwarten, dass bis zum Beginn des nächsten Jahres weitere Lizenzen gewährt werden. Wie die Glücksspielbehörde verkündete, werde man auch in den nächsten Wochen Anträge von Bewerbern prüfen und Genehmigungen ausstellen.

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