GambleAware startet neue Kampagne gegen Stigmatisierung von Spielsucht in Großbritannien

Die britische Spielerschutz-Organisation GambleAware hat eine neue Kampagne gegen die Stigmatisierung von Spielsucht gestartet. Gegenüber den Medien berichtete GambleAware, die Organisation wolle sowohl die gesellschaftliche Wahrnehmung von Menschen verbessern, die Schäden durch exzessives Glücksspiel davongetragen hätten, als auch die Problematik der Spielsucht im Allgemeinen in den Fokus rücken.

Eine Frau spielt an einer Slot-Machine

Erlittene Schäden durch Glücksspiel werden von Betroffenen oft nicht angesprochen (Symbolbild) (Bildquelle: Erik Mclean auf Unsplash )

Viel Unterstützung für die nationale Kampagne

Details und Hintergründe zur neuen Anti-Stigmatisierungs-Kampagne von GambleAware [Artikel auf Englisch] wurden im Fachmagazin Yogonet aufbereitet. Hier heißt es, GambleAware wolle unter anderem mit der Unterstützung von Fernsehärztin Ellie Cannon und Moderator Tyler West auf die Situation aufmerksam machen. Wests Bruder habe selbst durch Glücksspiel Schaden erhalten.

Die national ausgerollte Kampagne werde auch von anderen Organisationen, wie z.B. der Bürgerberatungsstelle Citizens Advice, unterstützt. Zudem seien Betroffene direkt in die Entwicklung der Kampagne involviert. In der Vergangenheit habe GambleAware mit anderen Maßnahmen bereits Erfolge bei der Bekämpfung von Spielsucht erzielen können.

GAMSTOP: Freiwilliger Selbstausschluss für Spielsüchtige

Über den Service GAMSTOP gibt es für Personen in Großbritannien die Möglichkeit, sich auf freiwilliger Basis selbst vom Glücksspiel auszuschließen. Das System funktioniert ähnlich wie der in Deutschland verpflichtende 24-Stunden-Ausschluss, der bei jedem lizenzierten Glücksspielanbieter per Panik-Button möglich sein muss. Bei GAMSTOP kann ein Spieler sich hingegen mit sofortiger Wirkung für mindestens 6 Monate ausschließen.

Studienergebnisse zeigen Handlungsbedarf auf

Auf der eigenen Website untermauert GambleAware mit Studienergebnissen [Dokument auf Englisch] den Handlungsbedarf und die Notwendigkeit einer Anti-Stigmatisierungs-Kampagne.

Unter anderem soll eine Studie ergeben haben, dass rund 75 % der von Spielsucht betroffenen Personen nicht in der Lage seien, mit ihrem Umfeld darüber zu sprechen. Dies zeige nach Meinung der Verantwortlichen, dass Maßnahmen ergriffen werden sollten, um Betroffene zu ermutigen, sich zu öffnen.

Glücksspielschäden sind oft versteckt und komplex.. Für viele Menschen, die von Glücksspielschäden betroffen sind, können Schamgefühle und Peinlichkeit oft dafür sorgen, dass sie Schwierigkeiten haben, mit vertrauten Personen über das Problem zu sprechen.Zoë Osmond, Chief Executive von GambleAware Quelle

Es wird sich zeigen, welche Erfolge GambleAware mit der neuen Kampagne haben wird und ob kommende Studienergebnissen eine Veränderung in der Wahrnehmung von Spielsüchtigen zeigen werden.

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