Finanzielles Aus für den FC Barcelona?

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der FC Barcelona in einer schweren finanziellen Krise steckt. Durch die Verkäufe von TV-Rechten, Anteilen oder dem Stadionnamen sollte der Club saniert werden. Dazu nötig war es allerdings auch, mindestens das Achtelfinale in der UEFA Champions League zu erreichen. Die Gewinne hatten die Katalanen fest eingeplant. Barca scheint in der Königsklasse aber zu scheitern. Steht der 26-fache spanische Meister vor dem Aus?

Der Eingang zu den Kabinen im Camp Nou.

Schon vor wenigen Wochen hatte Barca die Namensrechte an seinem Stadion Camp Nou verkauft. ©inguaribile_viaggiatore/Pixabay

Barcelona verkauft weitere TV-Rechte

Der FC Barcelona hat alles getan, um den finanziell schwer angeschlagenen Verein zu retten. Schon vor Beginn dieser Saison fanden die Katalanen mit Spotify einen neuen Hauptsponsor, vergab dabei aber auch die Namensrechte am berühmten Camp Nou neu. Erst vor wenigen Tagen wurde zudem bekannt, dass Barca auch weitere Anteile seiner Liga-TV-Rechte verkauft hat. Die amerikanische Investorengruppe Sixth Street sicherte sich 15 Prozent der Einnahmen in den kommenden 25 Jahre.

Investitionen hängen vom sportlichen Erfolg ab

Schon zuvor hat sich Sixth Street, ein Unternehmen mit Hauptsitz im kalifornischen San Francisco, 10 Prozent der TV-Rechte erworben und dafür 207,5 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Hinzukommt, dass auch Anteile der Produktionsfirma Barca Studios verkauft worden sein sollen. Insgesamt soll von Verkäufen im Wert von 865 Millionen Euro die Rede sein. Doch Barca könnte sich nun verzockt haben, denn die Investitionen ausstehender Investoren hängt stark vom sportlichen Erfolg der Mannschaft ab.

Barca vor dem Aus?

Laut Sport 1 war es vor allem Joan Laporta, der Präsident des FC Barcelona, der daraufgesetzt hatte, dass die Investitionen sich über sportlichen Erfolg in Titel resümieren würden. Schlussendlich wollte man so wieder ein finanzielles Plus erwirtschaften. So soll Laporta im Rahmen der Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche sogar davon gesprochen haben, dass der Verein gerettet sei. Die spanische Sport-Zeitung AS zog aber eine andere Schlussfolgerung aus den jüngsten Ereignissen, denn dort soll die Rede davon gewesen sein, dass der FC Barcelona “eine Mannschaft sei, die im Oktober tödlich verwundet wurde”. Gemeint ist das bisher schlechte Abschneiden Barcas in der UEFA Champions League.

“Ein Projekt, das einzig allein auf unmittelbare sportliche Spitzenleistungen ausgerichtet war.”

Preisgelder waren schon verplant

Angeblich sollen die Verantwortlichen des FC Barcelona nämlich fest davon ausgegangen sein, dass der Club die Gruppenphase der Königsklasse überstehen und unbeschadet in die K.O.-Runde einziehen würde. Allerdings sieht es derzeit nicht danach aus, dass es Barca gelingen kann, noch eine Runde weiterzukommen. Scheidet die Mannschaft von Trainer Xavi wirklich erneut vorzeitig aus dem wichtigsten europäischen Clubwettbewerb aus, würden ihnen Preisgelder von rund 53 Millionen Euro entgehen. Eine Summe, die sogar schon fest eingeplant gewesen sein soll. Für das Erreichen des Achtelfinales hätte man etwa 9,6 Millionen und für ein Einrücken in das Viertelfinale sogar 10,6 Millionen Euro kassiert.

Rettung in der Europa League?

Schon in der vergangenen Saison war der FC Barcelona nach der Gruppenphase in der UEFA Champions League ausgeschieden und in die UEFA Europa League abgerutscht. Doch dies könnte auch ein Lichtblick sein, denn wenn es gelingt, in der Europa League den Titel zu holen, könnte der Verein sich über den Gewinn von 15 Millionen Euro freuen. Hinzukommen würden weitere 4,5 Millionen Euro, wenn der FC Barcelona auch den Superpokal in der Folgesaison gewinnt. Aus eigener Kraft kann Barca aktuell aber nicht mehr in die K.O.-Phase Königsklasse einziehen. In der Liga läuft es allerdings ziemlich gut, bisher haben die Katalanen erst ein Spiel verloren und stehen auf Platz zwei der Tabelle.

Spieler fordern Rauswurf von Xavi

Trotz des guten Starts in die Liga soll es nun Unruhen innerhalb des FC Barcelona geben, nachdem die Mannschaft am vergangenen Wochenende das wichtige Duell gegen Real Madrid verloren hatte. Wie das spanische Portal „El Nacional“ berichtet, sollen einige Spieler den Rauswurf von Coach Xavi gefordert haben. Dabei soll es sich um Jordi Alba, Gerard Piqué, Memphis Depay, Frenkie de Jong sowie Sergino Dest und Samuel Umtiti handeln.

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