Sportwetten-Partnerschaft zwischen Barstool und DraftKings: Was steckt hinter dem erneuten Deal nach 10 Jahren?

Das US-amerikanische Medienunternehmen Barstool Sports hat bekanntgegeben, dass es ab sofort exklusiv mit dem Sportwetten-Anbieter DraftKings kooperieren werde. Bereits 2014 habe es eine Zusammenarbeit der beiden Unternehmen gegeben, die nun revitalisiert werde.

Offizielles Logo von Barstool Sports

Barstool Sports hat eine exklusive Sportwetten-Partnerschaft mit DraftKings abgeschlossen. © Barstool Sports

Barstool ersetzt PENN durch DraftKings

Seit 2020 hat Barstool ein Sportwetten-Angebot mit dem Namen Barstool Sportsbook in Zusammenarbeit mit dem Glücksspielunternehmen PENN betrieben. Diese Partnerschaft ist jedoch letztes Jahr beendet worden, nachdem PENN sich mit dem TV-Sender ESPN zusammengeschlossen hat.

Laut einem Bericht im Fachmagazin iGaming Business habe David Portnoy, der Gründer von Barstool, von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch gemacht [Artikel auf Englisch], um seine Sport-Website wieder unabhängig betreiben zu können.

Bekanntgabe kurz nach dem Super Bowl

Bis zum Ende des Super Bowl sei es ihm aber vertraglich verboten worden, sich erneut im Sportwetten-Bereich zu engagieren. Im Hintergrund sei aber bereits ein Deal zwischen Barstool und DraftKings ausgehandelt worden, der kurz nach dem Ende des Football-Endspiels bekanntgegeben wurde.

Auf der Website von Barstool äußerte sich Portnoy euphorisch [Artikel auf Englisch] als er den Deal offiziell verkündete:

Ich bin stolz, Ihnen mitteilen zu können, dass Barstool einen mehrjährigen Monstervertrag mit DraftKings unterzeichnet hat. Wir sind zurück bei unseren Wurzeln. DraftKings ist erneut exklusiver Sportwettenpartner von Barstool Sports. David Portnoy, Gründer von Barstool Sports, Quelle: Barstool Sports

Konkrete Details hinsichtlich der Zusammenarbeit seien jedoch noch nicht bekannt und eine offizielle Erklärung von DraftKings lasse ebenfalls noch auf sich warten.

Hat DraftKings jetzt das Potential zum Marktführer?

Der Markt für sportbezogenes Glücksspiel in den USA wird von den Anbietern FanDuel und DraftKings so stark dominiert, dass eine Fusion der beiden Marken im Jahr 2016 kartellrechtlich scheiterte. Zusammen beträgt ihr Marktanteil rund 80 % und FanDuel hat derzeit einen Vorsprung von etwa 10 % auf DraftKings.

Der neue Sportwetten-Anbieter von ESPN und PENN, der den Namen ESPN Bet erhalten hat und zum Start bereits Download-Rekorde brechen konnte, möchte diese Vorherrschaft vermutlich beenden und sich Marktanteile sichern.

DraftKings-CEO Jason Robins hat aber bereits im vergangenen Jahr erklärt, er fürchte die aufkommende Konkurrenz nicht. Es erscheint denkbar, dass damals schon Verhandlungen mit Barstool liefen, sodass diese Aussage rückwirkend erklärt werden könnte.

In jedem Fall könnte der Deal mit Barstool DraftKings zu mehr Reichweite verhelfen, da allem Anschein nach keine neue Sportwetten-Marke gelaunched, sondern DraftKings als exklusiver Partner innerhalb der Barstool-Community beworben werde.

Ein Kampf der Giganten bahnt sich an

Ob sich die Machtverhältnisse im US-amerikanischen Sportwetten-Geschäft durch die Zusammenarbeit zwischen Barstool Sports und DraftKings noch einmal verschieben, kann derzeit nur spekulativ beantwortet werden.

Im Jahr 2024 wird es spannend zu beobachten sein, ob es ESPN Bet gelingt, sich als dritter großer Marktteilnehmer zu behaupten. FanDuel und DraftKings dürften ihrerseits aber versuchen, ihre Position zu behaupten.

Während DraftKings neben dem Barstool-Deal auch noch NBA-Legende LeBron James zum Markenbotschafter gemacht hat, steht hinter FanDuel die große Flutter Entertainment Group, die kürzlich ihre Listung an der NYSE bekanntgegeben hat und deren Aktienkurs höher als je zuvor steht.

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