ESPN Bet: Disney-Firma kooperiert mit PENN Entertainment und steigt ins Sportwetten-Geschäft ein

Der US-amerikanische Sportsender ESPN, der überwiegend zum Disney-Konzern gehört, hat einen Deal mit dem Glücksspielunternehmen PENN Entertainment abgeschlossen und wird ein neues Sportwetten-Angebot mit dem Namen ESPN Bet launchen. PENN Entertainment plane im Gegenzug, seine Marke Barstool Sportsbook vom Markt zurückzuziehen.

Ein Smartphone mit geöffneter ESPN+ App

Der neue Sportwetten-Anbieter ESPN Bet soll nahtlos ins ESPN-Angebot integriert werden (Symbolbild) © Tech Daily/unsplash.com

Milliardenschwere Zahlung für die ESPN-Markenrechte

In einer offiziellen Mitteilung informiert ESPN darüber, dass PENN eine Zahlung von 1,5 Milliarden US-Dollar (ca. 1,37 Milliarden Euro) über einen Zeitraum von 10 Jahren leisten müsse [Artikel auf Englisch], um die Kooperation mit ESPN einzugehen. Zudem seien ESPN weitere 500 Millionen US-Dollar in Form von Erfolgsbeteiligungen in Aussicht gestellt worden.

PENN ist derzeit in 16 Bundesstaaten der USA als Sportwetten-Anbieter lizenziert und möchte ein Rebranding vornehmen. Die Spieler sollen in Zukunft die Möglichkeit haben, über die Website, eine App sowie auch an stationären Standorten, das Wettangebot von ESPN Bet zu nutzen.

Jimmy Pitaro, der Vorsitzende von ESPN, gehe davon aus, dass das neu geschaffene Angebot auf große Zustimmung bei den Zuschauern des Senders stoßen werde:

Unser Hauptaugenmerk liegt immer auf den Sportfans, und wir wissen, dass sie sich einerseits Content rund um Wetten wünschen und andererseits Wetten mit weniger Aufwand innerhalb unserer Produkte platzieren möchten. […] Die Strategie ist einfach: Wir wollen den Fans das geben, was sie von ESPN fordern und erwarten. Jimmy Pitaro, Vorsitzender von ESPN, Quelle: ESPN

Auch Jay Snowden, der CEO von PENN Entertainment, habe sich bei der Ankündigung der Zusammenarbeit optimistisch gezeigt und sei überzeugt davon, man werde “ein Erlebnis schaffen”.

ESPN und das Glücksspiel

Für ESPN ist der Launch eines eigenen Sportwetten-Anbieters nicht der erste Vorstoß im Glücksspielmarkt. Bereits im Jahr 2019 wurde Caesars als Kooperationspartner für Sportwetten präsentiert und im Jahr darauf wurde eine Zusammenarbeit mit DraftKings vermeldet.

Nachdem zunächst darüber spekuliert wurde, dass DraftKings oder Caesars ihr Engagement mit ESPN intensivieren könnten, scheint der Sportsender nun einen anderen Weg gehen zu wollen. Was mit den bisherigen Verträgen geschieht, ob PENN seine Konkurrenten finanziell entschädigt oder ob die Kooperationen in anderer Form aufrechterhalten werden, scheint derzeit noch nicht bekannt zu sein.

Die Aktienkurse reagieren sofort

Die Ankündigung des Deals zwischen PENN und ESPN scheint schnell zu einer Reaktion bei den Anlegern geführt zu haben. Noch am selben Tag habe die Aktie von PENN um rund 13 % zulegen können [Artikel auf Englisch]. Die DraftKings-Aktie habe hingegen knapp 5 % nachgegeben, sei über das Jahr gesehen aber immer noch deutlich im Plus.

Die Disney-Anleger, die indirekt an ESPN beteiligt sind, scheinen nicht ganz so euphorisch reagiert zu haben. Die Aktie hat sich eher seitwärts bewegt. Dabei ist zu bedenken, dass ESPN nur ein Teil des Disney-Konzerns ist.

In Zukunft wird sich zeigen, ob ESPN die richtige Entscheidung getroffen hat, mit PENN zusammenzuarbeiten und die Kooperationen mit Caesars und DraftKings nicht zu intensivieren.

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