Diebstahl wegen Glücksspiel – Was eine Spielsucht anrichten kann

Im englischen Liverpool kam es zu einer äußerst kuriosen Geschichte. Eine 39-jährige Engländerin wurde kürzlich zu einer 6-jährigen Haftstrafe verurteilt. Grund hierfür waren die Handlungen, zu denen sie ihre Spielsucht trieb. Sie schreckte nicht einmal mehr vor einem Verbrechen zurück und bestahl ihre Liebsten. Ob Vater, Mutter Großmutter oder auch eine ältere Dame, die sie zur Pflege beschäftigte. Niemand von ihnen blieb letzten Endes verschont, denn anders hätte die 39-jährige ihre Spielsucht nicht finanzieren können. Stellt sich nur noch die Frage, welche Summe letzten Endes ergaunert wurde und wie sie dabei vorging?

Geldscheine als Symbol des Diebstahls.

Es bleibt spannend abzuwarten, inwiefern die Familie Roughley Unterstützung erhält. Eine Entschädigung würde der unschuldigen Familie mit Sicherheit weiterhelfen. ©Sharon McCutcheon/Unsplash

325.000 GBP gestohlen – ohne Skrupel und Reue

Für eine Familie aus Liverpool kam es kürzlich zu einem traurigen Erwachen. Die eigene Tochter hat auf die perfideste Art und Weise ihre eigenen Eltern um den letzten Cent gebracht, nur um ihre eigene Spielsucht zu finanzieren. Von Skrupel und Reue ist allerdings nicht die Rede, denn auch vor der eigenen demenzkranken Oma macht die 39-jährige Engländerin nicht halt. Doch nicht nur die eigene Familie wurde letzten Endes bestohlen. Claire Roughley hatte ihre Taten allesamt perfide geplant und letzten Endes auch eine ältere Dame betrogen, welche sie als Pflegerin einstellte.

Mit perfidem Plan bestahl Claire Roughley ihre Eltern über Jahre hinweg und leerte somit unauffällig die Spar-Konten. Das Bankkonto des Vaters wurde hierbei um 91.437 GBP erleichtert, während auch das Konto der Mutter um weitere 158.735 GBP bestohlen wurde. Die beiden Elternteile hatten bis zum Schluss nichts gemerkt, da Claire sich sehr schlau anstellte. Die eigene 2019 verstorbene Großmutter wurde zudem um 58.221 GBP erleichtert, während auch eine ältere Dame um 26.220 GBP betrogen wurde.

Die Masche von Claire Roughley

Ihr Vorgehen war genaustens kalkuliert und perfide, denn Skrupel hatte die 39-jährige zu keinem Zeitpunkt. Sie verschleierte ihre eigenen Straftaten, indem sie Vollmachten fälschte und im Namen anderer Kredite aufnahm. Bemerkt haben die Eltern den Diebstahl erst im März 2020, doch dort war es bereits zu spät. Zum Ende hin wurden einige Rechnungen nicht mehr vom Konto abgebucht, während auch einige Kreditkarten-Zahlungen nicht funktionierten. Aus diesem Grund fälschte Claire kurzerhand ein Telefonat mit der zuständigen Bank, bei der sie sich als Bank-Angestellte ausgab. Dort versicherte sie, dass es sich nur um einen einmaligen Fehler handelte, weshalb die Eltern bis zum Schluss komplett im Dunkeln tappten.

Für die Familie Roughley war es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät. Die Konten haben nicht nur den Nullpunkt erreicht, vielmehr wurden sie selbst aufgrund einer Vielzahl an Krediten auch noch verschuldet. Was für viele wie eine schlechte Film-Handlung klingt, wurde für die Familie Roughley zur traurigen Wahrheit. Zudem hat sie auch die Ersparnisse der eigenen Oma für ihre Spielsucht benutzt. Nach ihrem Ableben hielt Claire noch eine emotionale und bewegende Trauerrede an ihrer Beerdigung, mit dem Wissen im Hinterkopf, dass nicht einmal genügend Geld für die Bezahlung der Bestattung und Beisetzung übrig ist. Die Kosten der Beerdigung lasten bis zum heutigen Tag noch auf den Schultern der Eltern. Ihre Großmutter hatte ihr per Testament sogar 6.000 GBP vermacht, doch diese wird sie mit Sicherheit nicht mehr erhalten.

Außerdem wurde die ältere Dame, welche sie pflegte, ebenfalls nicht nur bestohlen. Nachdem die 17.220 GBP offensichtlich nicht ausreichend waren, nahm sie im Namen der Frau einen Kredit in Höhe von ca. 9.000 GBP auf.

Das Urteil des Richters

Bei den Eltern sitzt der Schock nach wie vor tief. Nie im Leben haben sie mit einer solchen Kaltblütigkeit ihrer Tochter gerechnet, insbesondere der Großmutter gegenüber. Doch nicht nur die Betroffenen waren von der Kaltblütigkeit der spielsüchtigen Engländerin schockiert. Auch der Richter war verblüfft über das skrupellose und perfide Vorgehen von Claire Roughley, weshalb es aufgrund ihrer Spielsucht zu keiner Strafmilderung kam. Wer derart perfide handelt, der gilt folge dessen auch als zurechnungs- und schuldfähig.

Letzten Endes wurde die Engländerin zu einer 6-jährigen Haftstrafe verurteilt. Eine Chance auf eine schnellere Entlassung hat sie nicht, während die Haftstrafe auch nicht über die Bewährung verkürzt werden kann. Die Freiheit wird sie folge dessen frühstens in 6 Jahren wieder zurückerhalten. Wie es nun für ihre Familienangehörigen weitergeht, gilt abzuwarten, denn letzten Endes sind sie die Geschädigten in diesem Fall. Diese haben bereits betont, wie viel Angst sie vor der Zukunft haben. Dass sie die Schulden nicht zurückbezahlen können, obwohl sie sie nicht einmal selbst verursacht haben. Die Enttäuschung und der Schock werden jedenfalls noch eine Weile anhalten.

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