Derbywoche in Hamburg startet

Für Galoppsportfans in Deutschland ist die große Rennwoche auf der Traditionsrennbahn im Hamburger Stadtteil Horn der Höhepunkt des Jahres. Neben dem deutschen Derby am Finaltag befinden sich weitere Highlights im Programm. Dazu gehört nicht nur der Hansa Preis, sondern auch der Große Preis von Lotto Hamburg, der Sparkasse Holstein Cup und die Mehl-Mülhens-Trophy. Am Ende der Woche kämpfen dann die besten dreijährigen Galopper um das Blaue Band, auch internationale Stars haben sich angekündigt.

Rennpferde springen aus der Startmaschine.

Das deutsche Derby ist das Highlight der Hamburger Rennwoche. ©jocelynping321/Pixabay

Über das deutsche Derby

Das deutsche Derby ist das wichtigste Rennen für dreijährige Hengste und Stuten. Es führt über die klassische Distanz von 2400 Metern und wird im Jahr 2022 mit Gesamtdotierung von 650.000 Euro besonders lukrativ. Im Jahr 1889 wurde das Rennen erstmals ausgetragen. 1869 wird hier allerdings der Gradmesser des Jahrestages sein, denn damals fand erstmalig das Norddeutsche Derby statt. In diesem Jahr wird der Klassiker also zum 153. Mal entschieden. Der amtierende Sieger ist Sisfahan, der für Darius Racing und Trainer Henk Grewe 2021 das Blaue Band gewann.

Andrasch Starke fehlt in Hamburg

Im Sattel von Sisfahan, dessen Vater Isfahan ebenfalls das Derby gewann, saß Andrasch Starke. Ein Jockey, der nicht nur aus Hamburg stammt, sondern der auch „Mr. Derby“ genannt wird. Der 48-jährige gewann das Rennen nämlich bereits achtmal. In diesem Jahr steht der hauptberufliche Rennreiter, der mit den Erfolgen mit der Stute Danedream weltweit bekannt wurde, allerdings in Hamburg am Zaun. Aufgrund eines Verstoßes gegen die Rennordnung ist er für das Blaue Band gesperrt. Besonders die Fans dürften ihn in Horn vermissen.

Prominenter Ersatz für Starke

Dabei zählt das Pferd, das Andrsch Starke im Derby hätte reiten sollen, zum engsten Favoritenkreis. Der Hengst So Moonstruck (im Training bei Markus Klug) stammt nämlich aus der Zucht des Gestüt Schlenderhan. Aus der renommierten Zuchtstätte kam auch der Derbysieger von 2020 In Swoop. Mit einem GAG von 95,5 ist der Sea the Moon-Sohn So Moonstruck der zweite Favorit am Wettmarkt. Er empfahl sich mit einem zweiten Platz in der Kölner Union für das Derby. Anstelle von Andrasch Starke verpflichteten Besitzer und Trainer des Pferdes nun Frankie Dettori für den Ritt auf den Hengst. Dettori ist weltweit als einer der besten Jockeys bekannt.

Sammarco ist der Favorit

Mit einem Handicap von 96 Kilo ist der Hengst Sammarco das am höchsten eingeschätzte Pferd im Derbyfeld. Der Camelot-Sohn aus dem Besitz des Gestüt Park Wiedingen steht im Training bei Peter Schiergen und besiegte besagten So Moonstruck in der Kölner Union, der wichtigsten Derbyvorprüfung in Deutschland. Ob Sammarco aber das Derby gewinnt? Meistens gibt es keine Favoritensiege in Hamburg. Auf Platz drei am Wettmarkt befindet sich Markus Klugs Ardakan. Ebenso wie der amtierende Sieger Sisfahan steht er im Besitz von Darius Racing. Ein gutes Omen?

Hollie Doyle kommt nach Hamburg

Fast immer sind die Hengste im Deutschen Derby den Stuten überlegen. Zumeist kommen gar keine Stuten mehr an den Ablauf, das ist in diesem Jahr anders. Seit 1997 Borgia das Blaue Band gewann, schaffte es keine Lady mehr gegen die Hengste zu bestehen. Dieses Mal versucht es aber Wagnis, eine Adlerflug-Tochter aus dem Besitz des Gestüt Röttgen, die ebenfalls von Markus Klug trainiert wird. Auch für die Stute gibt es eine prominente Reiterverpflichtung. Mit Hollie Doyle reist die beste Jockette der Welt eigens für den Ritt auf Wagnis nach Hamburg.

Weitere Highlights der Rennwoche

Bevor die besten 20 Dreijährigen aber in die Startboxen einrücken, um das Derby für sich zu entscheiden, stehen noch weitere Galopphighlights in Hamburg an. Los geht die Rennwoche nämlich bereits am 26. Juli. Der Höhepunkt des ersten Renntages ist der Hamburger Stutencup, ein Listenrennen über 2200 Meter, das mit 22.500 Euro dotiert ist. Ein Klassiker ist der Lange Hamburger, ebenfalls eine Prüfung auf Listenebene, die am Mittwoch, 29. Juni, ausgetragen wird. Über die Distanz von 3200 Meter kämpfen hier die besten Steher Deutschlands um die Prämie von 22.500 Euro.

Großer Preis von Lotto Hamburg & Großer Hansa Preis

Am 1. Juli findet dann der Große Preis von Lotto Hamburg statt. Es handelt sich dabei um ein Renen auf Gruppe III-Niveau, der Champions League im Galopprennsport. In dem Sprintrennen treten die besten Kurzstreckenpferde über schnelle 1200 Meter gegeneinander an. Die Prüfung ist mit einer Gesamtdotierung von 55.000 Euro besonders lukrativ. Nur einen Tag später wird der Große Hansa Preis ausgetragen. Eine Prüfung auf Gruppe II-Level, die sogar mit 70.000 Euro dotiert ist. Über die klassische Distanz von 2400 Metern kommen auch oft internationale Stars an den Ablauf.

Sparkasse Holstein Cup & Mehl Mülhens-Trophy

Am Derbytag selbst finden neben dem Blauen Band noch der Sparkasse Holstein Cup und die Mehl Mülhens-Trophy statt. Beide Prüfungen sind mit 55.000 Euro dotiert und werden auf Gruppe III-Niveau ausgetragen. Der Sparkasse Holstein Cup ist ein Rennen für Stuten über die Meile. Bei der Mehl Mülhens-Trophy handelt es sich ebenfalls um ein Stutenrennen, dieses Mal geht es allerdings über die Distanz von 2200 Metern. Nach diesen beiden Highlights findet dann endlich das Derby statt. Wer entscheidet das wichtigste Rennen des Jahres für sich?

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