Britisches Glücksspiel schafft 15.000 neue Tech-Arbeitsplätz

Gute Neuigkeiten bringt in diesen Tagen die britische Glücksspielbranche: In den nächsten fünf Jahren wird sie rund 15.000 neue Arbeitsplätze sowie 5.000 Ausbildungsstellen im Bereich Tech, also in der IT, schaffen. So prognostiziert es jedenfalls die industrieübergreifende Vereinigung Purpose Coalition im Levelling Up-Bericht am Montag. Außerdem seien Investitionen von 20 Millionen GBP in Trainings- und Förderungsprojekte nicht nur geplant, sondern bereits fest veranschlagt. Damit kann der Glücksspielsektor auch künftig ein wichtiger wirtschaftlicher Stützpfeiler bleiben und sich fest etablieren.

In einem neuen Büro arbeitet noch niemand.

Die Glücksspielbranche sichert zahlreiche Arbeitsplätze. ©MagicDesk/Pixabay

Glücksspielbranche gehört zu den Stützpfeilern

Zur Purpose Coalition gehören als Mitglieder unter anderem Universitäten aus Großbritannien, das britische Finanzministerium, die BBC, der NHS – also der nationale Gesundheitsdienst – sowie verschiedene Grafschaft-Verwaltungen. Sie sind sich alle einig, dass mit derlei Investitionen und zukünftigem Stellenangebot die Perspektive für die Glücksspielbranche hervorragend und diese gut für die Zukunft gerüstet ist. Sie betonen noch einmal die Relevanz des Sektors, der zu einem wichtigen Stützpfeiler der Wirtschaft geworden ist.

Glücksspielbranche sichert Arbeitsplätze

Die Mitglieder des britischen Glücksspiel-Verbandes, kurz BGC, sichern im Land Großbritannien bereits circa 119.000 Arbeitsplätze. 40.000 Jobs sind entweder direkt oder indirekt assoziiert mit dem Online Glücksspiel. Besonders ist dabei, dass diese Stellen sich geografisch tatsächlich gleichmäßig verteilen. Das heißt, dass die Branche nicht nur dort zu finden ist, wo die Arbeitslosenquoten tendenziell ohnehin niedriger sind. Es gibt übrigens kaum eine Industrie, die eine so gute Zukunftsperspektive birgt.

Keine Konzentration auf Ballungsraum London

Bei anderen Industrien ist es häufig der Fall, dass sich die Mehrheit ihrer angebotenen Arbeitsplätze auf einen Standort beschränken wie zum Beispiel London. In der Glücksspielbranche jedoch sind alleine 20.000 Stellen in der Region West Midlands rund um Birmingham zu finden. Zwei Drittel der Beschäftigten im Glücksspiel sind in anderen Regionen als London tätig. Gerade Standorte in Mittel- und Nordengland profitieren davon, denn ihre Arbeitslosenquoten liegen deutlich über dem nationalen Durchschnitt.

Unterstützung kommt aus dem Parlament

In Stoke-on-Trent beschäftigen die BGC-Mitglieder beispielsweise alleine 4.000 Menschen im Tech-Sektor. In Leeds sind es 1.700 Angestellte. Aus dem Parlament in Stoke-on-Trent kamen lobende Worte von Parlamentarierin Jo Gideon, die BGC-Mitglieder wie bet365 für hochqualifizierte Jobs mit langfristigen Karrierechancen für Familien in der Region anpries und sich freute, dass die Purpose Coalition einen so positiven Zukunftsausblick für die Branche zeichnete. Gerade bei der Bekämpfung von Spätfolgen der Pandemie ist diese Jobsicherheit wichtig.

Glücksspielbranche ist attraktiv für die Bevölkerung

In einer Zeit, in der die Lebensunterhaltskosten genauso wie die Energiepreise immer weiter steigen, sind Arbeitsplätze in der Glücksspielbranche besonders attraktiv und werden immer interessanter für immer größere Teile der Bevölkerung. Es ist eine zukunftssichere Branche, die zudem auch noch bekannt für faire, sichere und überdurchschnittliche Löhne ist. Dass dieser Bereich nun mit 15.000 Stellen und 5.000 Ausbildungsplätzen ausgebaut werden soll, ist eine gute Nachricht für viele Menschen.

Angst vor Restriktionen wächst

Als Branchenvertreter hat der BGC schon mehrmals darauf hingewiesen, dass die Regierung bei der Neustrukturierung des Glücksspiels die wirtschaftliche, gesellschaftliche und damit auch politische Situation sowie Bedeutung stärker berücksichtigen muss. Casinos, Sportwetten-Betreiber, ob digital oder vor Ort, sichern zahlreiche Arbeitsplätze und spülen jährlich circa 4,5 Milliarden GBP an Steuern in die Kasse des Staates Großbritannien. Je stärker die geplanten Restriktionen ausfallen, desto mehr werden die Branche und mit ihr die Arbeitsplätze und Ausbildungschancen darunter leiden.

Fortschritt könnte leiden

Die Politik plant derzeit Maßnahmen wie Einschränkungen von Sponsoring und Werbung oder sogar Verbote. Außerdem gehören Bonitätsprüfungen und striktere Einsatzlimits zu den Plänen der Regierung. Das alles gefährdet den Status Quo und die Zukunft der Industrie. Im Umkehrschluss leidet der Fortschritt darunter, in einer Zeit der Inflation und der Energiekrise direkt nach einer Pandemie. Es muss eine gute Abwägung geben, zwischen den Zielen von Spieler- und Jugendschutz und dem Erhalt der Industrie mit ihrer Zukunftsperspektive.

Regulierung ist Risiko für die Branche

Auch BGC-CEO Michael Dugher reflektiert, dass die strengen geplanten Regulierungen ein großes Risiko für die Branche sind und Geschäft sowie Arbeitsplätze gefährden können. Die Glücksspielbranche sei stolz darauf, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gute qualifizierte Arbeitsplätze im Einzelhandel, in der Informatik und im Gastgewerbe anbieten zu können. Dies soll auch so bleiben und nicht aufs Spiel gesetzt werden. Dugher mahnt deshalb zur Besonnenheit und zur sorgfältigen Abwägung neuer Maßnahmen.

Ein Blick nach Europa

Ein Blick nach Europa zeigt außerdem, dass Regulierungen nicht zwangsläufig dazu führen würden, den Schwarzmarkt zu entmachten. Nennenswerte Negativbeispiele sind unter anderem Norwegen und Frankreich. Dort hat der Schwarzmarkt Zuwachs gefunden, sein Anteil liegt heute bei 66 Prozent bzw. 57 Prozent. Ein Markt, der zu starken Restriktionen unterliegt, hat also nur negative Folgen für alle Beteiligten.

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