Automatenverband setzt auf Nachwuchsförderung

Die politische Landschaft verändert sich. Neben Regulierungen und dem Glücksspielstaatsvertrag gibt es aber noch weitere Herausforderungen für die Glücksspielbranche. Eine davon ist es, Nachwuchs für die Industrie und den Lifestyle zu begeistern. Deshalb setzt der Glücksspiel-Interessenvertretung Bundesverband Automatenunternehmer nun auf Nachwuchsförderung. Es geht schließlich um nichts Geringeres als die Zukunft. Dafür legt der Automatenverband nun das Projekt BA young professionals auf. In diesem Rahmen trafen sich nun 20 junge Automatenunternehmer und -Unternehmerinnen bei einer zweitägigen Session in Berlin.

Auf einem Spielautomaten wird ein Ergebnis angezeigt.

Es geht dem Automatenverband um die Zukunft der Branche. ©AidanHowe/Pixabay

young professionals soll den Nachwuchs ansprechen

Bei der zweitägigen Session ging es unter anderem um die Themen Unternehmensnachfolge, Nachhaltigkeit und den großen Bereich der politischen Kommunikation. Das alles sind Bereiche, bei denen die nächste Generation Glücksspielfachkräfte gefragt ist. Deshalb richtet sich BA young professionals auch an Personen unter 40 Jahren. Ziel ist, so eine Plattform für Diskussionen, Impulse sowie Innovationen und Netzwerkarbeit zu bieten. Den Verantwortlichen ist klar, dass der künftige Erfolg der Branche von der Nachfolgegeneration abhängt.

Wer ist BA?

Im Bundesverband Automatenunternehmer e.V. sind derzeit nach eigenen Angaben rund 2000 Mitgliederunternehmen aus elf Landesverbänden und zwei Fachverbänden der Automatenindustrie vertreten. Dem Verband geht es darum, alle Bereiche der Interessensvertretung für die eigene Branche abzudecken, egal ob die Belange juristischer, wirtschaftlicher oder politischer Natur seien. Deshalb stehen auch der Nachwuchs und der Generationenwechsel so hoch auf der eigenen Agenda. Es geht um die Zukunft der Branche von allen Mitgliederunternehmen.

Der Anfang ist gemacht

Mit der ersten young professionals Session ist der Anfang gemacht. Am Mittwoch und Donnerstag der letzten Woche trafen sich zum ersten Mal die jungen Vertreter und Vertreterinnen der Automatenindustrie, und zwar im Berliner Hotel Amaro. Freddy Fischer, der Vizepräsident der BA und Vorstandsmitglied des deutschen Automatenverbandes, zeigte sich darüber glücklich. Ihm ist klar, dass sich die Branche aktuell in einem großen Umbruch befindet und eine neue Generation gefragt ist, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Unternehmensnachfolge ist ein zentrales Thema

Fischer benennt auch, dass die Unternehmensnachfolge ein sehr zentrales Thema ist, das aktuell viele Mittelständler in der Branche umtreibt. Genauso ist es auch mit der politischen Kommunikation, die ein spezielles Skillset braucht, das nicht alle mitbringen. BA young professionals soll neben einer Vernetzungsplattform auch ein Ort werden, wo Expertenwissen ausgetauscht werden kann. Der direkte Austausch untereinander ist laut Fischer unabdingbar für die Zukunft der gesamten Branche und der jungen Nachfolgegeneration selbst.

Offene Diskussionsrunde über Nachhaltigkeit

Neben all den bereits genannten Punkten wie den Workshops zur Unternehmensnachfolge soll aber auch eine offene Diskussionsrunde rund um das Thema Nachhaltigkeit in der Automatenwirtschaft auf dem Meeting-Plan stehen. Außerdem wurde noch eine Gastro-Trend-Tour in den Abendstunden veranstaltet, um den eigenen Horizont zu erweitern. Eine Art Experten-Speeddating sollte den Austausch untereinander fördern und die Gäste der Tagung miteinander ins Gespräch bringen, wofür es sonst häufig nicht genügend Gelegenheiten gibt.

Sensibilisierung für Fallstricke

Laut einem Bericht im Branchenmagazin games & business ging es beim ersten BA young professionals Meeting auch darum, die Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen zu sensibilisieren, welche Fallstricke es bei Unternehmensübergaben gibt. Dies ist besonders wichtig, weil die ganze Branche gerade einen Generationenwechsel durchläuft. Experte Dietrich Loll von der ETL-Gruppe Berlin empfiehlt unter anderem, für Notfälle vorzusorgen und einen Notfallordner anzulegen. Auch Themen wie Vollmachten und Testamente seien angesprochen worden.

Abgeordnete nicht überfrachten

Von Alexander Mittag, seines Zeichens Berater für politische Kommunikation, kam der wertvolle Rat, Abgeordnete nicht mit zu vielen Anliegen zur gleichen Zeit zu bestürmen. Nur wenn sie sich auf Anfragen konzentrieren könnten, gäbe es auch eine Chance für gute Resultate und überlegte Entscheidungen. Insgesamt hat er nützliches Expertenwissen preisgegeben, das der Nachfolgegeneration auf ihrem individuellen Weg sicherlich wertvoll sein wird. Vor allem in einem Bereich, der noch zu wenig diskutiert wird.

Nachhaltigkeit muss Grundfeste der Branche sein

Alle Beteiligten, von Vortragenden bis zu den Gästen, waren sich einig, dass Nachhaltigkeit eine der Grundfesten der gemeinsamen Branche sein muss. Es geht also darum, ressourceneffizient zu arbeiten und grüne Technologien einzusetzen, wo immer es möglich ist, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Aber auch Fragen wie nach dem Anteil weiblicher Führungskräfte, der Ausbildung von Nachwuchstalenten und der Sicherung von Qualitätsstandards waren im Programm abgedeckt und wurden demnach besprochen.

Zukunft bleibt noch unklar

Inwiefern das aufgesetzte Programm helfen kann, ob es den Nachwuchs und die Zukunft der Branche fördern kann, wird erst die Zukunft zeigen. Es gibt derzeit viele Fragen, die die Verantwortlichen beantworten müssen. Es dürfte aber jeder Branche und jedem Unternehmen zugutekommen, junge Menschen zu fördern, die noch keine 40 Jahre alt aber bereits aktiv sind. Gerade einer, die mit so vielen Vorurteilen und Regeln seitens der Behörden zu kämpfen hat.

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