Aus für Österreichs Impflotterie – was wird aus der Milliarde?

Vor einiger Zeit galt eine Impfpflicht in vielen Teilen weltweit als heiß diskutiert, doch aufgrund der neusten Datenlage beginnen viele Länder seit einiger Zeit damit, zurückzurudern. Dementsprechende wird in den meisten Ländern weltweit gelockert, da weder eine Überlastung des Gesundheitssystem oder sonstiges drohen. Lediglich in den Ländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich wird teils an den überstrengen Corona-Regeln festgehalten, während im Gegenzug die Impfquote möglichst nach oben geschraubt werden soll. Hierfür haben sich die Regierungen verschiedenste Dinge einfallen lassen, wie es bei Österreichs Impflotterie der Fall war. Hierfür wurde 1 Milliarde Euro zur Verfügung gestellt, doch diese ist bereits beendet, bevor sie überhaupt anfangen konnte.

Spritze als Symbol für die ursprünglichen Reize in Form einer Impflotterie.

Es bleibt spannend abzuwarten, für was die freigewordene Milliarde letzten Endes genutzt wird. ©Mufid Majnun/UNSPLASH

Impflotterie gescheitert – wer bekommt die Milliarde?

In Sachen Corona-Pandemie wird es beim deutschen Nachbar Österreich nicht ruhig, im Gegenteil. Dort scheint das Thema derzeit noch präsenter zu sein, als es in der deutschen Politik der Fall ist. Während die Österreicher in den letzten Tagen mehr oder weniger mit ihrer unverhältnismäßig strengen Impfpflicht auf sich aufmerksam machten, geht es im heutigen Artikel die Anreize, welche für die Impfung geschaffen wurden. Hierbei stellte die Regierung eine ganze Milliarde Euro zur Verfügung, um eine Impflotterie für Geimpfte zur Verfügung zu stellen. Demnach hätte jeder 10. Teilnehmer die Chance, einen Gutschein im Wert von 500€ zu gewinnen. Diesen Traum müssen sich die Impfwilligen nun abschminken, denn Österreichs Impflotterie steht bereits vor dem Aus, da die Umsetzung des Plans am ORF gescheitert ist.

Die Politik sah es vor, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seine nationale Impflotterie mit einzuspannen, denn dieser sollte ursprünglich die vollständige Organisation der Lotterie übernehmen. Letzten Endes lehnte der ORF dies entscheidend ab, denn neben rechtlichen Bedenken, hatte der ORF sorge, dass sich die Tätigkeit am Milliardenprojekt auf die eigene journalistische Unabhängigkeit auswirken könnte. Während einige Menschen alles für eine Covid-Impfung tun würden, lehnen andere diese entschlossen ab. Aus diesem Grund möchte der ORF selbst nicht zur weiteren Spaltung der Gesellschaft beitragen und seine journalistische Unabhängigkeit nicht gefährden.

Jeder möchte etwas vom Kuchen

Nachdem nun eine Milliarde zur freien Verfügung stehen, streiten sich bereits die ersten Interessensgruppen. Österreichs mitgliedsstärkste Gewerkschaft GPA hat bereits dazu aufgerufen, die gesamte Milliarde nachhaltig in den Pflegebereich zu investieren. Hierbei sollen Gehälter erhöht und Personal aufgestockt werden. Des Weiteren sollen Pfleger in Zukunft auch mehr Urlaub und Freizeit erhalten. Sie gehen sogar einen Schritt weiteren und lehnen die Verteilung nach Gießkannenprinzip an verschiedene Branchen ab.

Allerdings möchte nicht nur der Pflegebereich von dem Impflotterie-Aus profitieren, denn vielmehr sieht sich auch die Lehrergewerkschaft im Recht, einen Teil des Kuchens zu beanspruchen. Auch sie haben zu Pandemie-Zeiten eine Menge auf sich genommen, um die Kinder und Jugendlichen in schwierigen Zeiten voranzubringen.

Die österreichische Ärztekammer ist sogar noch weiter voraus und hat seinen Hut bereits vergangene Woche in den Ring geworfen. Hierbei fordern sie für jeden angestellten Mediziner eine steuerfreie Prämie von ganzen 3.000€. Bundeskanzler Karl Nehammer ebenfalls eine Verteilung in Form von Boni vor. Demnach sollen Menschen, welche in der Pandemie viel leisten mussten, von der Impflotterie profitieren. Hierbei brauchte er Gesundheits- und Pflegepersonal ins Spiel, als auch Soldaten und Polizisten. Nun können alle gespannt sein, wie die Verteilung der Milliarde ablaufen wird.

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