Sportwettenmarkt 2022: Lizensierte Anbieter generieren 95 Prozent der Umsätze

Mehr als 95 Prozent der erzielten Umsätze auf dem deutschen Sportwettenmarkt seien im Jahr 2022 auf die lizensierten Wettanbieter entfallen. Das geht aus einer am Donnerstag, 16. März, veröffentlichten Pressemitteilung der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hervor. Die Glücksspielaufsicht stütze die Zahl auf eine interne Analyse und sehe den regulierten Markt im Kampf gegen illegale Anbieter gut gerüstet.

Ein Graph mit Kursverlauf auf einem Laptop-Display

Laut der GGL kanalisiere der regulierte Sportwettenmarkt ein Großteil der Nachfrage. (Bildquelle: Unsplash/ Markus Winkler)

GGL reagiert auf Sportwettenverband DSWV

Die gesetzliche Regulierung des hiesigen Sportwettenmarktes durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV) trage nach Ansicht der GGL erste Früchte. Eine Analyse der Behörde habe ergeben, dass rund 95 Prozent der erzielten Umsätze auf die lizensierten Wettanbieter entfielen. Damit sei die Relevanz der illegal agierenden Buchmacher nur schwindend gering.

“Nach unserer Marktanalyse liegt die Kanalisierungsquote bei deutlich über 95 Prozent, das heißt bis auf weniger als fünf Prozent finden die Wetteinsätze gemäß den Steuerdaten des Bundesministeriums für Finanzen bei den erlaubten Sportwettanbietern statt.”Ronald Benter, Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder, GGL

Die GGL reagiert mit ihrer Analyse auf eine Pressemitteilung des Deutschen Sportwettenverbandes DSWV. Dieser hatte die strengen Regularien der hiesigen Branche kritisiert und die Zurückdrängung legaler Anbieter durch den Schwarzmarkt angeführt. Die aktuellen Zahlen würden laut Benter jedoch zeigen, dass keine Verdrängung legaler Angebote durch illegale Wettbewerber stattfinde.

Umsätze sind rückläufig

Trotz funktionierender Kanalisierung habe nach Analyse der GGL der Sportwettenmarkt im Jahr 2022 eine rückläufige Entwicklung genommen. Die Erlöse seien im Gegensatz zu den Gesamteinnahmen des Glücksspielmarktes zurückgegangen – um rund fünf Prozent.

Als Gründe gab Benter unter anderem das starke Jahr 2021 an. Nach Ansicht des GGL-Vorstands habe ein Nachholbedarf nach überstandener Corona-Pandemie bei den Tippern eingesetzt. Zeitgleich habe die Verlegung der Fußball-Europameisterschaft von 2020 auf 2021 die Nachfrage zusätzlich angefacht.

Die Weltmeisterschaft 2022 in Katar habe dagegen nicht die übliche Begeisterung beim deutschen Publikum erzeugen können. Die Kritik an der WM-Vergabe und die kritische Haltung vieler Akteure hätten sich negativ auf den Sportwettenmarkt ausgewirkt.

GGL verspricht Dialog

Als bundesweite Glücksspielaufsicht ist es die Aufgabe der GGL, einen sicheren Sportwettenmarkt in Deutschland zu schaffen. Dazu gehöre auch der stetige Dialog mit den Marktakteuren. Die Behörde werde daher laut eigener Aussage das Gespräch mit dem DSWV suchen. Anpassungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen schließe Benter dabei nicht aus. Es komme letztlich darauf an, ob eine Notwendigkeit besteht, die aktuelle Regulierung zu überarbeiten.

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