888 schließt Mandalay-Übernahme ab

Der britische Online-Glücksspielkonzern 888 Holdings hat das Mandalay-Geschäft der JPJ-Gruppe für 18 Mio. GBP (~ 21 Mio. EUR) übernommen. Der Deal umfasst unter anderem mehrere weltbekannte Bingo-Marken. Parallel dazu hat 888 Rekordzahlen für 2018 veröffentlicht.

Der CEO des Glücksspielanbieters 888 Holdings.

Der 888-CEO Itai Pazner verfolgt mit der Akquisition eine Erweiterung des Markenportfolios.

Verbesserung der Kernfähigkeiten

Die Akquisition hatte 888 bereits im letzten Monat angekündigt, jetzt hat der Glücksspielgigant den Kauf des Mandalay-Geschäfts offiziell unter Dach und Fach gebracht: Nach einer Vorauszahlung von 12 Mio. GBP im letzten September und einer Aufstockung von 6 Mio. GBP im Februar, hat 888 die Bingo-Assets der JPJ Group-Tochter Jet Management Group und Jet Media, inklusive der Marke Costa Bingo, für insgesamt 18 Mio. GBP übernommen.

Infolge der Akquisition erhält das an der London Stock Exchange notierte Unternehmen sämtliche Eigentumsrechte an Mandalay. Das Bingo-Geschäft soll fortan über die hauseigene B2B-Plattform Dragonfish verwaltet werden. Wie es laut CEO Itai Pazner heißt werde die Transaktion insbesondere dazu beitragen 888s Strategien zu unterstützen, um auf sämtlichen regulierten Märkten, einschließlich des britischen Bingo-Sektors, zu expandieren. Der Geschäftsführer hierzu im Zitat:

“Die Expansion wird durch unsere organischen Wachstumsinitiativen gestützt und auf unserer erstklassigen B2B-Plattform Dragonfish weiterentwickelt. Wir sind zuversichtlich, dass die Konsolidierung der Marken in unserem bestehenden B2C-Portfolio Synergien und Wachstum erzeugen wird. Damit wird 888 seine Kernfähigkeiten im Produkt-, Marketing- und Kundenbeziehungsmanagement verbessern und diese zukünftig voll ausspielen.”

Auch JPJ zieht derweil Vorteile aus der Transaktion: Laut einem Sprecher der Gruppe ermögliche der Verkauf eine neue Einzelmarkenstrategie auf dem britischen Kernmarkt zu entwickeln sowie die Erträge aus Marketinginvestitionen zu optimieren – hier bezieht sich die Unternehmensgruppe vor allem auf seine Marken aus der besonders in UK erfolgreichen JackpotJoy-Gruppe.

BetBright-Übernahme Anfang März

Wie bereits angedeutet befindet sich 888 zurzeit auf globalem Expansionskurs: Die Mandalay-Akquisition erfolgt in diesem Kontext unmittelbar nach einer 15 Mio. GBP schweren Übernahme des irischen Online Wettanbieters BetBright. Diesbezüglich steht die britische Glückspielbranche derzeit jedoch vor einem Rätsel, denn unmittelbar nach der Akquisition hat BetBright den Closing Down seines Geschäftsbetriebs verkündet. Aktuell wird den Kunden auf der Homepage des Buchmachers empfohlen sowohl Guthaben als auch Gewinne binnen 30 Tagen vollständig abzuheben.

Wie es von Seiten Itai Pazners heißt sei diesbezüglich eine „schrittweise Markteinführung der BetBright-Plattform“ in Planung, diese werde neben Sportwetten auch die Sparten Poker, Bingo und Online Casino umfassen.

Laut Aussagen der Branchenanalysten der Londoner Finanzagentur Regulus Partners deutet die Schließung der BetBright-Homepage entweder auf einen vollständigen Geschäftsausfall infolge geplanter Steuererhöhungen oder auf eine strategische Neuausrichtung der Marke hin. Letzteres kann im Kontext der von Pazner propagierten Wachstumsstrategie als wahrscheinlicher betrachtet werden. Genauere Infos stehen hierzu allerdings noch aus.

Rekordzahlen für 2018 veröffentlicht

Die Strategien des international agierenden Glücksspielriesen scheinen sich zu rechnen: Aktuell hat die bereits 1997 gegründete Unternehmensgruppe seine Geschäftszahlen für 2018 veröffentlich und damit ein Rekord-EBITDA bekannt gegeben: Dieses belief sich auf über 80,8 Mio. GBP (~ 94,7 Mio. EUR), was einen Anstieg von sechs Prozent gemessen an 2017 ausmacht. Obgleich die Gesamtumsätze um etwa zwei Prozent sanken, stiegt der bereinigte Gewinn vor Steuern dennoch um satte 11 Prozent auf über 82 Mio. GBP (~ 96,1 Mio. EUR).

Den fulminanten Zuwachs führt 888 insbesondere auf außerordentliche Belastungen im Vorjahr 2017 zurück: Hier war 888 sowohl im B2C- als auch im B2B-Geschäft rückläufig, beide Sparten sanken um jeweils zwei Prozent. Trotz der Rückläufe konnte 888 die Ergebnisentwicklung 2018 wieder steigern, vor allem weil in verschiedenen Teilbereichen gespart wurde. Die Betriebsaufwendungen wurden laut Pazner um knapp 1 Mio. GBP gesenkt. Zusätzlich wurde in den Bereichen Marketing und Verwaltung gespart. Pazner hierzu im Wortlaut:

“Trotz des Gegenwinds in einigen Geschäftsbereichen war die Finanzleistung im Jahr 2018 robust und wir erzielten ein Rekordergebnis beim EBITDA. Die gesamte Gruppe erzielte dazu ein anhaltendes Wachstum auf mehreren regulierten Märkten, hauptsächlich in Europa. Gestützt wurde dies durch eine gute Dynamik in den Bereichen Online Casino und Sportwetten.”

Maximales Potenzial noch nicht erreicht

Im Rahmen der Präsentation gab der Geschäftsführer außerdem einige weitere Updates hinsichtlich der bisherigen Leistungen und Fortschritten im noch jungen Jahr 2019. In diesem Kontext kristallisierte Pazner natürlich die Mandalay-Übernahme sowie die Akquisition von BetBright als „wichtige Highlights“ heraus. Der positive Entwicklungstrend würde somit erfolgreich fortgesetzt. Im Zitat hieß es:

“Die positive Dynamik zum Jahresende 2018 hat sich im ersten Quartal 2019 fortgesetzt. Der durchschnittliche Tagesumsatz im Jahr 2019 stieg im Vergleich zum vierten Quartal 2018 um zehn Prozent. Gestützt auf die Technologiestärke von 888 und die bedeutenden strategischen Fortschritte, sieht der Verwaltungsrat auf allen bestehenden Märkten weiterhin erhebliche Wachstumschancen.”

Indessen bezogen die Analysten von Regulus Partners auch zu den veröffentlichen Geschäftszahlen Stellung: Das volle Marktpotenzial von 888 sehen die Finanziers hier noch bei weitem nicht ausgeschöpft, die Rede ist an dieser Stelle gar von einer „Under-Performance“. Ob Itai Pazner das Marktpotenzial 2019 wie angekündigt „voll ausspielen“ wird, bleibt in diesem Sinne vorerst abzuwarten.

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